Finanzvorstand Dirk Kaliebe ist seit 1998 bei Heidelberger Druck in stets führenden Positionen beschäftigt, seit 2006, also seit 10 Jahren, steht er dem Unternehmen als Finanzvorstand vor. Wir wissen, dass im Jahr 2015/2016 seine Gesamtbezüge bei 1.156.000 € lagen.
Nun geht es um einen Verkauf eigener Aktien in Höhe von 42.842 Euro für 16.854 Stück.
Ich vermute die Beweggründe für den Insider-Handel sind folgendermaßen zu erklären, denn nur so gibt es für mich einen Sinn:
Herr Kaliebe sieht die Heidelberger Aktien in seinem Depot wie Geld, d.h. durch den Verkauf der eigenen Aktien bekam er auf bequeme Weise die Liquidität, um eine andere Zahlung durchführen zu können.
Diese Aktion hätte dann natürlich mit einem typischen Insider-Handel, so wie es der Markt wertet, nichts zu tun. Tatsächlich eher mit einer Diversifikation des Privatvermögens, so wie er es auch auf der letztjährigen HV erklärte. Der Markt deutet aber einen Verkauf aus der Vorstandsebene und ganz besonders vom Finanzvorstand als negativen Indikator für die weitere Geschäftsentwicklung. Diese Interpretation ist für mich die einzig logische Sichtweise, denn 42.842 Euro sind für ein langjähriges Vorstandmitglied im Grunde nur Kleingeld. Dennoch, diese (wenn auch juristisch einwandfreie) Aktion, aus welchem Grund sie auch immer erfolgt ist, sollte ein Finanzvorstand, aus strategischen Gründen nach dem Ende der DRUPA auf keinen Fall durchführen. Heidelberger Druck braucht Rückenwind und nicht selbstinszenierten Gegenwind aus der Vorstandsebene. |