https://www.finanzen.net/nachricht/aktien/...société-générale-6348861
Das hört sich ja nach einem richtig guten Plan an: Da verkauft man einen Teilbereich der CoBa, der im letzten Jahr Erträge von 381 Mio. erwirtschaftete, und freut sich über Kosteneinsparungen von jährlich 200 Mio. Euro. Das ist ja wirklich ein super Geschäft!
Wen will man denn hier für dumm verkaufen? Die Commerzbank macht sich "übernahmefähig" für ein Institut, das in diesen Bereichen bereits eine entsprechend starke Stellung innehat und man geht offenbar davon aus, dass die deutschen und/oder europäischen Kartellbehörden hier eine zu starke Konzetration dieser Aktivitäten befürchten. Da aber das Aktien- und Emmissionsgeschäft beibehalten wird, sollte man wohl ein ausländisches Institut enger in Betracht ziehen. Der Verkauf der ETF-Sparte nach Frankreich könnte hier schon ein ganz guter Indikator sein, wer die CoBa in den nächsten 1-2 Jahren schlucken wird: Da die SocGen wegen dieses Deals eher ausscheidet, tippe ich mal vorsichtig auf die BNP.
Das wiederum dürfte die DeuBa in Alarmberitschaft versetzen, da die BNP eine Menge Geld mitbringen könnte, um (über die Commerzbank) den Privat- und Geschäftskundenmarkt in Deutschland noch weiter aufzumischen. Die DeuBa braucht ebenso (mindestens) einen starken Partner in Europa, sonst verbleibt in Deutschland am Ende des Tages nur noch das Filialgeschäft ausländischer Banken.
Ein Zusammengehen von DeuBa und CoBa könnte natürlich auch ein guter Grund sein, weshalb sich die CoBa von diesen Geschäften trennt. Eine Konzentration dieser Geschäfte auf nur ein deutsches Institut wäre den deutschen Kartellwächtern vermutlich auch ein Dorn im Auge. Außerdem hat die Deutsche Bank erst letzten Monat eine Auslagerung ihrer Fondverwaltung an die BNP bekanntgegeben, um Kosten zu sparen. Ich weiß ja nicht, ob man es in den Frankfurter Zwillingstürmen dann gerne sehen würde, wenn die BNP am Ende des Tages die CoBa übernimmt!? Trotzdem würde ich von einer Fusion der CoBa mit der DeuBa dringend abraten, schlichtweg weil hierfür das nötige Kleingeld für die Integration fehlt und solche "Großbaustellen" innerhalb Deutschlands kein echtes Erfolgsmodell darstellen.
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