# 37.533
Na diese Erkenntnis ist ja nun nicht gerade neu.
Umso erstaunlicher, dass dieser Vorstand in Kenntnis der internen Probleme jegliche strategische Ansätze grds. abgelehnt hat. Ich beziehe mich explizit nicht nur, auf das aus Sicht des Vorstands und Aufsichtsrates wohl unmoralische Angebot seitens Potash im Jahre 2015, sondern auch auf die im Vorfeld 2014 geführten Gespräche mit dem Ziel einer Kooperation.
Nicht erst seit Greta ist bekannt, dass die Produktionskosten Energie und Transport stetig steigen werden, ebenso wie die K+S spezifischen Entsorgungskosten in Deutschland. Das Deutschland, was die Lohnkosten betrifft, nicht gerade zu den Niedrigpreisländern zählt, dürfte sich auch bis nach Kassel herumgesprochen haben. Genauso wie die Tatsache, dass sich die Förderung immer weiter vom Schacht entfernt.
Sich in diesem Szenarium auf Canada zu fokussieren ist schon höchst fragwürdig. Insbesondere wenn man bedenkt, dass Canada gemessen am Konzern-Absatz in der Endausbauphase c.p. nur 1/3 beisteuern wird. Damit diese Rechnung aufgeht, sprich Canada die deutschen Standorte subventionieren kann, muss der VK wieder dauerhaft schwindelnde Höhen erreichen; was angesichts des weggebrochenen Kartells mehr als unrealistisch ist. Ich habe bereits vor Jahren gepostet, warum sollen die Wettbewerber zu Gunsten von Canada ihre Produktion drosseln?!
Und überhaupt Canada. Bis dato sind die Qualitätsprobleme nicht final gelöst und werden wie wir lernen mussten auch 2019 noch nicht gelöst sein. Ebenso wie die Entsorgungsproblematik in Deutschland noch nicht optimal gelöst ist, was so viel bedeutet wie, K+S ist in Deutschland immer noch wetterabhängig.
Mit anderen Worten das Geschäftsmodell K+S ist abhängig vom Wetter und von der Hoffnung, dass die Preise wieder deutlich steigen. Steigende Preise sind aber nur bei einer gemeinsamen Produktionsdisziplin möglich; aber auch nur dann, wenn sich die Rahmenbedingungen auf der Käuferseite nicht signifikant ändern werden. Nur die haben in den letzten Jahren ebenfalls ihre Konsequenz aus den Preiseexzessen vor 10 Jahren gezogen.
Wie ein Vorstand und Aufsichtsrat allein vor diesem Hintergrund Verhandlungen ablehnen konnte, sei es Kooperationsverhandlungen oder die besagte Potash Offerte, welche gemessen an dem Kurs der letzten zwei Jahren vor der Potash Anfrage immerhin einen Aufschlag von rd. 50 % beinhaltete hat erschließt sich nicht nur mir nicht.
War zu Beginn die Vermutung, durch Äußerungen wie wir wissen das wir liefern müssen und werden das auch tun, etc
, dass Management hat strategisch etwas in der Hinterhand, so hat die Realität dies ad absurdum geführt. Da war nichts und da ist nichts, außer heißer Luft mit welcher die Aktionäre geblendet werden. Und was 2015 vermeintlich geklappt hat, hat man nun bis ins Jahr 2030 ff. fortgeschrieben.
Wer sich dann darüber wundert, dass der Markt K+S entsprechend abstraft, glaubt wahrscheinlich auch ein Zitronenfalter faltet Zitronen.
Und um es noch einmal in aller Deutlichkeit zu schreiben, nicht die HFs, nicht die Aktionäre bestimmen die Kursrichtung; einzig das Management und deren strategische und operative Performance ist relevant für den Kurs. Die HFs und die Aktionäre folgen lediglich der Geschäftspolitik und bauen darauf ihre Entscheidung auf. Das hat auch etwas mit Vertrauen zu tun. Und genau dieses hat der Vorstand den letzten Jahren am Markt verloren. Nicht von ungefähr kommt es regelmäßig bei negativen Meldungen zu überzogenen Reaktionen.
Die Tatsache, dass der Aufsichtsrat bis dato nicht die notwendigen Konsequenzen gezogen hat, verschärft die Situation.
Wie immer meine pers. Meinung |