das funktioniert alles total super. Und zwar so gut, dass nachdem die onshore WK tot ist, man bei der deutschen offshore kurz davor steht.
Du fügst einzelne Puzzleteile, die für sich zwar wahr sein mögen, zu einem ganzen zusammen, um daraus die Wahrheit des Ganzen abzuleiten. Und wozu? Den Überbringer einer Nachricht, die einem so gar nicht in den Kram passt, erst einmal zu diskreditieren, nennt man kognitive Dissonanz.
Die Argumentationskette des Artikels impliziert zusammengefasst: Sanktionen gg. Russland und Ventillösung in der Energieversorgung werden zum beschleunigten Ausbau der erneuerbaren führen. Hauptsanktionator ist Deutschland. Deutschland bringt mehr Sanktionen gg. Russ vor als die US und ist auch der wesentliche Treiber in der EU, läuft sogar Gefahr, dass wenn es zulange dauert, andere Staaten Russ nicht mehr so nachhaltig belasten wollen, weil es ihren eigenen Handel belastet. Nur D kann sich gar nicht soweit und vor allen Dingen so schnell emanzipieren, wie es vorgibt. (Unabhängig davon hat Putin über die Schweiz nur eine von mehren Ventillösung installiert, allein über die CH kann er wohl bis zu 80% seines Exportes bewerkstelligen. )
Nun zu der anderen Seite Deiner vorgetragenen Wahrheiten:
Die Windkraft in Deutschland funktioniert so gut, dass mittlerweile alle deutschen Berufshaftpflichtversicherer für Ingenieure Windkraft in ihren Bedingungen ausgeschlossen haben. Es findet sich derzeit noch nicht mal ein einziger deutscher Versicherer, der auch nur die Ausschnittsdeckung für die Überwachung oder die Begleitung des Transportes als Sachverständiger versichern will.
Und warum? Weil das so reibungslos läuft und so super wirtschaftlich ist? Im Regelfall müssen die Logistiker mehrere Häfen anfahren, um mit ihren Mobilkränen bis an den Kai zu kommen, dazu wird aber der Hafenverkehr in dem betreffenden Sektor komplett ausgebremst.
Des Weiteren gelten in den deutschen Hoheitsgewässern andere Abstände zu den Küsten und den Wasserstraßen, was die Dimensionierung der Fundamente vor riesige Herausforderungen stellt. Übrigens die Baugrunduntersuchung unter Wasser ist auch ohne Versicherungsschutz, es sei denn man geht absolut unwirtschaftliche Quoten ein. Was ist das Ergebnis? Wieviel neue Projekte sind in den letzten zwei Jahren dazu gekommen? Könnte es sein, dass der Kurs deswegen letztes Jahr etwas gebremst hat, weil da null steht?
Du führst hier ein altes Projekt auf, das in 4-5 Jahren fertig sein soll. Aber es wird den Strom nicht besonders tief ins Inland führen. Weil der Ausbau der Trassen gar nicht in unter 7 -10 Jahren zu bewerkstelligen ist, wenn heute alle Barrieren fielen.
Genau deswegen hat Eon vor drei Jahren sich öffentlich dazu bekannt, dass sie die deutsche WK als wirtschaftlich tot betrachten und die europäische zu wenig lukrativ. Orsteds Geschäftsmodell ist primär Betreiber von selbst gebauten Anlagen zu sein. Und es ist auch für Oersted nicht wirtschaftlich, nach den aktuell geplanten europäischen Projekten darauf zu warten, dass sich etwas über Holland oder GB hinaus bewegt. Nein, sie machen wie andere große Versorger große Projekte dort, wo so wenig wie möglich Potential für Kostensteigerungen und Bauzeitverzögerungen zu erwarten ist.
Heißt übersetzt: die Auswirkung auf das operative Geschäft durch das Sanktionsszenario ist im besten Fall null. Evtl. erhöhen sich aber laufende Kosten.
Vielleicht mailst Du mich das nächste mal einfach an, wenn sich unsere Auffassung unterscheiden. |