Ich unterschätze die gigantische globale Nachfragewelle keineswegs. Ganz im Gegenteil.
Nur muss man sich dann fragen, wo Flaschenhälse existieren, die dazu führen, dass diese Nachfrage nicht befriedigt werden kann?
Und ganz klar gibt es Flaschenhälse bei der Rohstoffversorgung und bei den Vorprodukten.
Gibt es hingegen zu geringe Produktionskapazitäten für PV-Module bzw. können diese nicht schnell genug ausgeweitet werden? Das scheint nicht der Fall zu sein, wenn man sieht, dass China letztes Jahr die kumulierte Produktionskapazität auf 500 GW gesteigert hat. Das ist mehr als die globale Nachfrage.
Was sind die Konsequenzen? Es gibt enormen Wettbewerb der Produzenten um die knappen Rohstoffe. Deshalb haben die meisten grossen Produzenten auch eine eigene Polysilizium- und Waferproduktion.
Und deshalb wäre es ja auch so wichtig zu wissen, ob Meyer Burger überhaupt in der Lage ist die Rohstoffe für die nächsten Ausbaustufen zu wettbewerbsfähigen Preisen zu sichern? Wir reden nicht über die aktuell homöopathischen Mengen.
Und noch wichtiger - ist Meyer Burger aufgrund des intensiveren Wettbewerbs in der Lage, die deutlich gestiegenen Kosten weiterzugeben?
David Rühl schätzt, dass MB aktuell 0.50 EUR/Watt beim Grosshandel erzielt. Ich halte das für etwas zu optimistisch. Aber sei es so. Das wären ja nur 10% mehr als laut ursprünglicher Pläne für das DACH-Segment vorgesehen war. Aber die Kosten dürften deutlich stärker gestiegen sein, wenn man sich die Rohstoff- und Energiepreisentwicklung seit Veröffentlichung der Pläne anschaut. Das spricht für eine massive Margenerosion. Deshalb hat Meyer Burger wohl auch die Guidance kassiert und schweigt zu Kosten und Margen.
Auch dürfte die Ausbaupläne durch die massiven Kostensteigerungen deutlich teurer geworden sein. Warum äussert sich MB nicht zu den CAPEX? |