Fünf Millionen schon im nächsten Winter

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neuester Beitrag: 28.04.03 13:46
eröffnet am: 28.04.03 11:36 von: anarch. Anzahl Beiträge: 8
neuester Beitrag: 28.04.03 13:46 von: vega2000 Leser gesamt: 901
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28.04.03 11:36

2728 Postings, 8348 Tage anarch.Fünf Millionen schon im nächsten Winter


ARBEITSLOSIGKEITS-PROGNOSE

Fünf Millionen schon im nächsten Winter

Trotz aller Reformbemühungen glaubt der Wirtschaftsweise Jürgen Kromphardt nicht, dass Gerhard Schröder das Problem der Arbeitslosigkeit in den Griff bekommt. Der Ökonom fürchtet gar, dass die Zahl der Menschen ohne Job im Winter neue Höchstmarken erreicht.


Wirtschaftsweiser Kromphardt: Ein Unheilsszenario, das den Kanzler nicht erfreuen dürfte


Hamburg - Die Zahl der offiziell registrierten Menschen ohne Arbeit wird nach Einschätzung des Wirtschaftsweisen im kommenden Winter auf fast fünf Millionen zunehmen - ein neuer Negativrekord. "Im schlimmsten Fall wird die Zahl der Arbeitslosen im Dezember und Januar sogar über diese Marke klettern", sagte Kromphardt der "Bild-Zeitung".

Für April erwartet der Wissenschaftler eine Arbeitslosenzahl knapp unter 4,6 Millionen. Dies wären 400.000 Arbeitslose mehr als vor einem Jahr. Im März hatte die Arbeitslosenzahl bundesweit bei 4,608 Millionen gelegen.

Kromphardt gilt als gewerkschaftsnah und von der keynesianischen Lehre beeinflusst. Er gelangte in der ersten Amtszeit Gerhard Schröders in das Gremium der Fünf Weisen, nachdem sein Vorgänger Wolfgang Franz beim Gewerkschaftsbund DGB in Ungnade gefallen war.

Spiegel online, 28.04.2003  

28.04.03 11:56

Clubmitglied, 51204 Postings, 9077 Tage vega2000Der Mann muss Komiker sein

Anders kann ich mir seine Aussagen nicht erklären. Er kann glauben was er will, -aber das Schröder allein für die "Sperrstunde" in Deutschland verantwortlich ist halte ich für populistischen Unsinn. Politik sollte die Grundlagen für die Wirtschaft schaffen, -an den Unternehmern liegt es dann Arbeitsplätze & den damit verbundenen Aufschwung zu sorgen. Mal ehrlich: Die Farbe der Partei spielt inzwischen schon keine Rolle mehr, -denn Schuld haben immer die Anderen & der Aufschwung kommt im nächsten Jahr....oder im Übernächsten.....oder.....  

28.04.03 11:58

2728 Postings, 8348 Tage anarch.Komiker? - Könnte sein, vega2000:


"[...] Kromphardt gilt als gewerkschaftsnah und von der keynesianischen Lehre beeinflusst. Er gelangte in der ersten Amtszeit Gerhard Schröders in das Gremium der Fünf Weisen, nachdem sein Vorgänger Wolfgang Franz beim Gewerkschaftsbund DGB in Ungnade gefallen war. [...]
 

28.04.03 12:02

9123 Postings, 9057 Tage Reilavega2000,

ich kann mich ja irren, aber ich dachte immer, vordringliches unternehmerisches Ziel sei der Gewinn, Profit, die Knete ...
Und wenn die Verwertungsbedingungen schlecht sind, wie sollte da irgend jemand an sekundäre, soziale Ziele denken?
Träumer.

R.  

28.04.03 12:24

535 Postings, 9164 Tage BärentatzeHeute wird immer mehr

unter den Politiker, Unternehmenslenker, Gewerkschaftsbosse usw. SchwarzerPeter gespielt. Leider wird es bei diesem Spiel keine Gewinner geben.

Manche Unternehmen mußten auch erst lernen das wenn Kosten gespart werden (Produkt defiziär = Produkt einstellen) auch andere Umsatzerlöse leiden, oder das auch ein Sitz im Ausland Geld kosten kann.

Unternehmen müssen sich ständig der wirtschaftlichen Situation anpassen. Und aus der gesamtwirtschaftlichen Verantwortung sollten sie trotz Globalisierung sie sich nicht herausnehmen.

BT  

28.04.03 12:38

9123 Postings, 9057 Tage ReilaPension ohne Verantwortung für die Folgen

gilt nur für Politiker.  

28.04.03 12:38

16600 Postings, 8406 Tage MadChart@BT

Volkswirtschaftliches Verantwortungsbewusstsein ist für viele Unternehmen ein Fremdwort.

Ich erinnere mich sehr gut an die Zeit von 1994 bis 1996, in der es aufgrund der konjunkturellen Entwicklung für Absolventen einens Ingenieurstudiums nahezu unmöglich war, einen Job zu finden. Zeitgleich wurden damals bei Siemens tausende Ingenieure gekündigt, frühverrentet oder sonstwie abgeschoben. Originalzitat von Herrn v. Pierer damals: "Die Firma Siemens ist nicht das Auffangbecken für den Ingenieursausstoß Deutscher Universitäten".

Nur zweieinhalb Jahre später, als der IT-Boom so richtig los ging und Siemens händeringend Ingenieure suchte, trat derselbe Herr v. Pierer vor die Mikrofone und beschwerte sich bitterböse über die unfähigen Politiker in diesem Land, die nicht mal dafür sorgen könnten, dass den Unternehmen im Hochtechnologieland Deutschland genug qualifizierte Ingenieure zur Verfügung stehen. (Das war übrigens einer der Auslöser für die Green Card)


Soviel zu unternehmerischem Weitblick und volkswirtschaftlicher Verantwortung...


Viele Grüße



MadChart

 

28.04.03 13:46

Clubmitglied, 51204 Postings, 9077 Tage vega2000@Reila

Ja natürlich ist das vordringliche Ziel eines Unternehmers (wenn ihm der Laden gehört sowieso) Gewinnmaximierung. Von Großunternehmen, die staatliche Subventionen (Steuergelder)kassieren, kann ich aber auch soziale Verantwortung erwarten & hier setzt meine Kritik an: In den letzten Jahren ist es doch so gewesen, daß trotz Subventionsmilliarden, immer mehr Arbeitnehmer den blauen Brief erhielten oder(hier wieder auf Kosten der Steuerzahler) mit staatlicher Unterstützung frühpensioniert wurden. Die Gewerkschaften vorzuschieben & jetzt als die alleinigen Blockierer darzustellen halte ich für falsch. Wenn sich Politiker & Wirtschaftskapitäne in Talkrunden solidarisieren & gemeinsam auf Herrn Sommer & Co. einprügeln, dann wollen sie meines erachtens nur von ihrer eigenen Unfähigkeit ablenken.  

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