Deutsche Telekom und Co: Kursziel Null.

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eröffnet am: 18.01.04 20:32 von: Karlchen_I Anzahl Beiträge: 5
neuester Beitrag: 18.01.04 20:54 von: Krautrock Leser gesamt: 3939
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21799 Postings, 8911 Tage Karlchen_IDeutsche Telekom und Co: Kursziel Null.

Zugegeben: Provokiv - aber völlig unrealistisch?

Samstag, 17. Januar 2004  
TELEKOMMUNIKATION

Der nächste Schlag
Nach UMTS droht den Telefonkonzernen ein neues Milliardendebakel: Eine Billig-Funktechnik dürfte bald viele Netze überflüssig machen
Thomas H. Wendel

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BERLIN, 16. Januar. Am liebsten würden Deutschlands Top-Telekommunikationsmanager gar nicht mehr darüber reden. Weder über jene 51 Milliarden Euro, die sie gemeinsam im Jahr 2000 für die sechs deutschen UMTS-Mobilfunk-Lizenzen ausgegeben haben. Noch über die weiteren zweistelligen Milliardensummen, die sie anschließend für die Errichtung der dazu gehörigen Netze investieren mussten. Wenn sie es dann aber doch einmal tun, dann fallen die Auskünfte zu den einst hochgelobten Multimedia-Handynetzen hölzern aus. "Die Endgeräte sind noch nicht zufriedenstellend", knurrte unlängst etwa der Telekom-Vorstand und gleichzeitige Chef der Mobilfunksparte des Konzerns T-Mobile, René Obermann. Punkt. Aus. Das war s.
Gut möglich, dass Europas Telekom-Manager noch schmallippiger werden. Denn in den Labors großer Gerätehersteller wie Nokia und Chip-Hersteller wie Intel reift eine Funk-Technologie heran, die alles in den Schatten stellen dürfte, was die Branche je gesehen hat: IEEE 802.16 - so heisst das kryptische Standardisierungskürzel, das sich anschickt, die Branche umzukrempeln. Um den Zungenbrecher besser vermarkten zu können, wurde die Technik WiMAX getauft.

Wirbel im Festnetz

Der nächste Schlag gegen die etablierten Größen im Telefongeschäft wird von den Protagonisten noch herunter geredet. Als "Alternative für den Breitbandzugang" bezeichnet etwa der Kommunikations- und Netzwerkspezialist von Intel Gerhard Lesch vorsichtig die neue Technik. Das klingt so, als gäbe es demnächst durch Wimax ein Konkurrenzangebot für stationäre DSL-Anschlüsse, mit denen sich Musik, Daten und Filme in rasender Geschwindigkeit aus dem Internet abrufen lassen.

Tatsächlich aber hat Wimax das Potenzial, sowohl das Festnetzgeschäft der Telefonkonzerne als auch den Mobilfunkmarkt durcheinander zu wirbeln. Mit Wimax wird es neuen Anbietern bald nicht nur möglich sein, eine kostengünstige Alternative zum Festnetz großer Ex-Monopolisten wie der Deutschen Telekom aufzubauen; in einem zweiten Schritt macht die Technologie den UMTS-Mobilfunk womöglich endgültig überflüssig.

Die Leistungsfähigkeit der neuen Technik jedenfalls versetzt Fachleute schon jetzt ins Schwärmen: Wimax kann pro Sekunde bis zu 70 Millionen Zeichen (Bit) übertragen - das ist 23 mal so viel wie die schnellsten DSL-Anschlüsse im Telekom-Festnetz und sogar mehr als 1 300 mal so viel, wie die gebräuchlichste Handy-Datentechnik GPRS erlaubt. Wird etwa eine 70 Megabyte große Datei per Wimax übertragen, werden dafür nur acht Sekunden benötigt. Per GPRS dauert der gleiche Vorgang satte drei Stunden.

Schon in diesem Jahr wollen Firmen wie Redline, Airspan oder Alvarion Wimax-Geräte anbieten. "Die erste Generation von Wimax wird in der zweiten Hälfte 2004 auf dem Markt sein", erwartet auch Intel-Experte Lesch.

Technologisch fußt Wimax auf der Mini-Mobilfunk-Technologie Wireless LAN (WLAN). WLAN-Sender werden seit drei Jahren in vielen Innenstädten, Universitäten, Flughäfen, Hotels und Restaurants weltweit installiert. Wer eine 100 Euro teure WLAN-Karte in seinem tragbaren Computer eingebaut hat, kann damit drahtlos Daten mit zu elf Millionen Bit Geschwindigkeit in der Sekunde auf seinen Rechner schaufeln - ein Service, der vor allem bei Geschäftskunden ankommt, die von unterwegs E-Mails abrufen oder Zugang zum Internet haben wollen. Weil WLAN-Geräte preiswert sind und zudem Funkfrequenzen nutzen, für die keine Lizenzen benötigt werden, kostet der Datenverkehr nur ein Bruchteil dessen, was Handynetz-Anbieter verlangen. Einziger Nachteil: WLAN-Sender funken maximal 300 Meter weit. In ländlichen Gebieten gibt es deshalb keinen Empfang.

Das dürfte sich nun ändern. "Wir erreichen mit Wimax 50 Kilometer Reichweite", sagt Intel-Mann Lesch. Zwar benötigt die Technologie größere Sender als WLAN. Aber diese so genannten Basisstationen sind immerhin deutlich kleiner als jene herkömmlicher Handy-Netze - und vor allem viel billiger: Nur 10 000 US-Dollar (7 900 Euro), schätzen Experten, werden Wimax-Basisstationen kosten. Über einen Sender ließen sich "hunderte Privathaushalte" mit schnellen Internetanschlüssen versorgen, frohlockt Lesch. Anschlüsse, die sich auch für Telefonate eignen.

Da die Endgeräte anfangs noch vergleichsweise groß sein werden, dürfte Wimax zuerst das Festnetz-Geschäft revolutionieren: Die de facto Monopole auf Ortsnetze von Europas einstigen staatlichen Telefongesellschaften können so bald mit billiger Technik umgangen werden; andererseits können Wimax-Funkbrücken auch die dicken Überlandkabel vieler Netze ersetzen. Konzerne wie die Deutsche Telekom oder France Télécom müssen deshalb mit neuen Konkurrenten rechnen, die auf den Märkten für DSL und Internet die Preise nach unten hämmern.

Chip für tragbare Computer

Ähnliches droht im Mobilfunk. Bei Intel wird ein Mikroprozessor-Chip geplant, der es erlaubt, Wimax in tragbare Computer zu integrieren. Vorbild dafür ist die Centrino-Technologie, mit der Intel erfolgreich ein WLAN-Modul für Notebooks eingeführt hat.

Auch die Preise für Wimax-Endgeräte, sind sich Experten sicher, werden bald auf WLAN-Niveau liegen. Das alles klingt nicht gut für die Manager der großen Telefonkonzerne. Eher das Gegenteil ist der Fall.

Aus der Berliner Zeitung von gestern.


 

18.01.04 20:37

2176 Postings, 7818 Tage HEBIMeinst Du nicht, dass die Telekom vorgesorgt hat?

Aber das Festnetz hat wirklich bald ausgedient. Kenne schon viele die eh nur noch ein Handy haben und alles darüber abwickeln. Ist ja auch der richtige Weg.  

18.01.04 20:41

21799 Postings, 8911 Tage Karlchen_I@HEBI: Die DTAG erinnert mich eher an eine

Kerzenmanufaktur, die gerade viel in das Knüpfen von Dochten investiert hat, nach der Erfindung der Glühbirne.  

18.01.04 20:51

2973 Postings, 7523 Tage Optimalhab mich auch schon gefragt wie sich voice over ip

auf Telekom und Co auswirken könnten ...

da das ja momentan so gehyped wird
 

18.01.04 20:54

1000 Postings, 8454 Tage KrautrockRedline, Airspan oder Alvarion

Eine Meinung wer am besten positioniert ist von den Dreien?

Könnte sein das Broadnet Mediascape auch darunter leiden!

Gruss Krautrock.  

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