AIA-Kauf auf Messers SchneideHerber Rückschlag für AIG: Der geplante Verkauf der asiatischen Tochter AIA an die britische Prudential gestaltet sich immer holperiger. Nach Gerüchten, der Deal werde komplett abgeblasen, hat der Lebensversicherer zwar seine Kaufabsicht bestätigt. Er versucht jetzt aber, den Preis zu drücken. von Titus Kroder und Paul Davies Eine der größten Übernahmen in der Versicherungsbranche steht zunehmend auf wackeligen Beinen: Der führende britische Lebensversicherungskonzern Prudential sah sich am Donnerstag zu einer Mitteilung gezwungen, wonach er den geplanten Kauf des Asiengeschäfts des US-Versicherers American International Group (AIG) weiterhin anstrebt. Zudem versucht er nun, den Übernahmepreis für die American International Assurance (AIA) zu drücken. Auslöser waren Spekulationen am Markt, wonach der von Prudential-Aktionären kritisierte Zukauf von AIA im Gesamtwert von 35,5 Mrd. $ abgeblasen worden sei. Die Aktie des Konzerns wurde dadurch um acht Prozent nach oben katapultiert, weil sich Investoren erleichtert zeigten von der Aussicht, nicht das Risiko der Übernahme schultern zu müssen. Ihre Kritik richtet sich vor allem gegen den hohen Preis für AIA und das Risiko, einen derart großen Zukauf einzugliedern. Zudem soll er mit einer parallelen Rekordkapitalerhöhung im Umfang von 21 Mrd. $ finanziert werden. Die britische Prudential will weniger als die geforderten 35,5 Mrd. $ für AIA bezahlen Der britische Lebensversicherer verlangt nach Informationen der Financial Times zudem einen Preisnachlass, um den Zukauf doch noch bei seinen Aktionären durchzubringen. Kritische Aktionäre wurden über ihre Preisvorstellungen befragt. Die Anteilseigner müssen am 7. Juni darüber abstimmen. Das Management um Prudential-Chef Tidjane Thiam hofft, den Preis auf bis zu 30 Mrd. $ zu drücken. Ein Scheitern seines Plans könnte Thiam das Amt kosten. Laut Schätzungen von Analysten müsste der Preis bis auf 27 Mrd. $ fallen, um den Zuspruch der Prudential-Anleger zu bekommen. Die AIA-Mutter AIG gehört nach einer Rettungsaktion im Herbst 2008 zu rund 80 Prozent der US-Regierung. Sie reagierte am Donnerstag auf die schwindende Chance eines Verkaufs mit der Mitteilung, wonach Pläne für den Börsengang von AIA wieder aufgenommen werden könnten. Offen ist, ob sie zu einem Preisnachlass bereit ist. Aus AIG-Kreisen hieß es: "Die Chance, dass AIA an Prudential verkauft wird, ist geringer als 50 Prozent." Seit Tagen steht Thiams Plan unter dem Beschuss einzelner Großaktionäre. So meldete sich am Donnerstag der US-Fonds Neptune zu Wort. Laut seiner Umfrage werden 20 Prozent der Aktionäre auf der Hauptversammlung gegen die Übernahme stimmen. Thiam benötigt für den Deal mindestens 75 Prozent Zustimmung. Strategisch wird der Übernahmeplan von vielen Aktionären dagegen durchaus unterstützt. Asien ist vor allem bei Lebenspolicen unterversichert. Die Kritik richtet sich hauptsächlich gegen den relativ hohen Preis sowie das Risiko, zwei Marken zu verschmelzen. Wie wir heute ja wissen hat AIG keine eile sein Filetstück zu verschenken, den Prudential weiss schon um was sie hier Pockern und das sollten deren Ationäre auch. Es geht um nicht weniger als um 20 mio Kunden im Wachstumsmarkt Asien. |