'FTD': Medienwächter haben Bedenken gegen größeres TV-Angebot der Telekom
08:26 09.02.12
HAMBURG (dpa-AFX) - Die Deutsche Telekom (Deutsche Telekom Aktie) stößt im Kampf um die Übertragungsrechte an der Fußballbundesliga einem Pressebericht zufolge auf Widerstand der Medienwächter. Die zuständige Kommission für Zulassung und Aufsicht (ZAK) habe Zweifel an der Legalität des Telekom-Angebots Liga Total, sollte die Telekom wie geplant auch die Bundesliga-Rechte für klassisches Bezahlfernsehen über Satellit und Kabel erwerben, berichtet die "Financial Times Deutschland" (Donnerstag). "Wenn sich das Volumen der Sportrechte vervielfacht, macht das eine Neubewertung nötig", sagte der ZAK-Vorsitzende Thomas Fuchs der Zeitung.
Die Telekom überträgt die Fußballbundesliga bisher live über Internetanschlüsse und will nun auch dem Pay-TV-Anbieter Sky die TV-Rechte für die Übertragung über Satellit abjagen. Weil die Bundesrepublik mit rund 15 Prozent an der Telekom beteiligt ist, gilt das Unternehmen medienrechtlich jedoch als staatsnah und darf selbst kein TV-Programm veranstalten. Liga Total bekam die Lizenz 2009 nur deshalb, weil die Telekom die Verantwortung für Produktion und Redaktion der Fußballübertragungen an das Privatunternehmen Constantin Medien (Constantin Medien Aktie) übertrug und die Medienwächter keinen beherrschenden Einfluss der Telekom auf Constantin feststellen konnten. Nun warnten die Aufseher, der Einfluss der Telekom auf den Partner könnte überhandnehmen, sollte sich der Telefonkonzern mehr Fußballrechte sichern.
Bis zum heutigen Donnerstag müssen die Sender bei der Bundesliga verbindlich ihre Teilnahme an der Ausschreibung für die TV-Rechte ab der Saison 2013/14 abgeben. Sky und die Telekom konkurrieren dabei um die teuersten und lukrativsten Rechte für die Liveübertragung im Pay-TV./she/wiz |