Firmenprofil Die Aktivitäten der ELSA AG konzentriert sich auf zwei Tätigkeitsfelder. Auf den Bereich Computergraphik (mit den Produktgruppen Graphiksysteme und Multimedia) entfiel im Geschäftsjahr 1998 ein Umsatz von 213,5 (i.V. 196,7) Mill. DM, und in der Sparte Datenkommunikation (mit den Produktgruppen ConsumerKommunikation und Kommunikationssysteme) wurden Erlöse von 86,0 (89,9) Mill. DM erwirtschaftet. Deutschland war zuletzt mit einem Geschäftsvolumen von 227,7 (209,0) Mill. DM der wichtigste Absatzmarkt. Auf das Ausland (mit Schwerpunkt Nordamerika sowie die EU und angrenzende Staaten) entfiel ein Umsatzvolumen von 71,8 (77,5) Mill. DM.
In der Produktgruppe Grafiksysteme zählt sich ELSA bei professionellen 2D- und 3D-Grafikkarten zu den Anbietern der ersten Stunde. Mit einem Anteil von rund 20% wurde ELSA nach eigenen Angaben 1997 Weltmarktführer im High-End3D-Bereich unter Windows NT. Zum weiteren Ausbau von Marktanteilen wird die Expansion in den USA und Asien vorangetrieben. Die Produkt-Entwicklung und eine enge Zusammenarbeit mit den OEM-Partnern sollen diese Strategie unterstützen. Namhafte PC-Hersteller wie Acer, Compaq, Dell, Hewlett-Packard und Siemens Nixdorf haben sich für den Einsatz von ELSA-Grafikkarten entschieden. Die Basis für weiteres Wachstum sollen u.a. neue High-End-3D-Produkte schaffen.
In der Produktgruppe Multimedia ist ELSA mit anspruchsvollen 2D- und 3D-Grafikbeschleunigern für den Büro- und Heim-Computer engagiert. Mit dem PC im Büro werden laut ELSA neben den Standardanwendungen im Text- und Tabellenbereich immer häufiger auch das Internet sowie Präsentations- und PublishingProgramme genutzt. Die Grafikkarten der ELSA WINNER-Produktlinie sind für diese und bereits für künftige Anforderungen - wie z.B. für den Zukunftsmarkt für Videoconferencing - vorbereitet. Schwerpunkt der Vertriebsstrategie ist die Zusammenarbeit mit PC-Erstausrüstern. Unter den namhaften internationalen Anbietern von Consumer-Grafikkarten rangierte ELSA mit einem Weltmarktanteil von 4% auf Platz fünf (Stand 1997). Neben den bereits bestehenden OEM-Partnerschaften bildete der erfolgreiche Einstieg in das Retail-Geschäft in den USA Ende 1998 die Basis für zusätzliches Wachstum.
Im Segment Kommunikationssysteme bietet ELSA professionelle Videokonferenzsysteme und ISDN-Router für den Internet-Zugang oder als Kommunikations-Lösung für kleine Netze an. Mit ELSAvision hat ELSA im Wachstumsmarkt Videokonferenzsysteme eine starke Stellung inne. Bei der Systementwicklung machte sich die Erfahrung aus den Bereichen Computergrafik und Datenkommunikation gleichermaßen bezahlt. Nachdem 1997 die weltweit erste Videokonferenzlösung für Windows NT 4.0 vorgestellt wurde, arbeitet ELSA jetzt an der Netzwerkfähigkeit des Systems. Durch das stark steigende Angebot an Online-Diensten und die rasante Ausbreitung des Internets hält die Datenkommunikation verstärkt Einzug in private Haushalte. Auf diesen Markt zielt die Produktgruppe Consumer-Kommunikation mit Highspeed-Modems, PC-Cards für Laptops und Notebooks sowie ISDN-Adaptern. ELSA gehört dabei zu den Unternehmen, die unmittelbar nach Privatisierung des Telekom-Marktes vor mehr als 10 Jahren als Anbieter analoger Modemtechnologie tätig wurden.
Darüber hinaus ist ELSA seit 1997 im Monitorgeschäft mit einer eigenen Marke für den professionellen Einsatz präsent. Zielmärkte dieser Produktlinie mit Bildschirmgrößen von 17 bis 24 Zoll sind in erster Linie Deutschland und das angrenzende Ausland. Bei 24-Zoll-Monitoren sieht sich ELSA als Weltmarktführer; hier wurde 1998 gegenüber dem Vorjahr ein Wachstum um 54% erreicht. Bei 21-Zoll-Monitoren legte der Umsatz sogar um 266% zu. Mit der Einführung einer TFT-Flachbildschirm-Produktpalette hat sich ELSA im Berichtsjahr in einem weiteren, zukunftsträchtigen Marktsegment positioniert.
Insgesamt hat die Elsa AG 1998 einen Umsatzanstieg um 4,5% auf 299,5 Mill. DM erwirtschaftet. Gleichzeitig sind nach den Angaben des Unternehmens jedoch die Herstellungskosten um 12,2% auf 244,5 Mill. DM gestiegen. Zusätzlich verursacht durch die planmäßigen Anlaufverluste der neuen Vertriebs- und Marketingniederlassungen in Asien ergab nach US-GAAP ein Konzernjahresergebnis von minus 5,9 Mill. DM. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit verschlechterte sich auf minus 15,6 Mill. DM.
Bei früherer Gelegenheit hatte das diesen Ertragsrückschlag mit einer internationalen Marktschwäche bei PCProdukten, starkem Preisdruck bei Speicherchips, anhaltend hohen F+E-Aufwendungen und planmäßigen Anlaufverlusten der neuen Tochtergesellschaften in Japan und Taiwan begründet. Durch den Börsengang Mitte Juni sind zusätzliche, einmalige Kosten von 5,2 Mill. DM entstanden.
Von der angekündigten Übernahme des US-Graphikkartenherstellers Hercules Computer Inc. (Umsatz rund 30 Mill. Dollar, Kaufpreis umgerechnet rund 15 Mill. DM) hatte Elsa nach den Prüfungen im Rahmen der durchgeführten due dilligence Abstand genommen. Mitte Februar 1999 hatte die Ankündigung, man habe zusammen mit Siemens ein neues Kommunikationssystem zur Funkvernetzung und -anbindung von PCs entwickelt, zu einem Kurssprung der Aktie geführt.
Die ELSA AG führt ihren Ursprung zurück auf die ELSA GESELLSCHAFT FÜR ELEKTRONISCHE SYSTEME mbH, die am 11. Dezember 1980 mit einem Stammkapital von 20.000 DM gegründet wurde. Am 3. Februar 1986 wurde eine Kapitalerhöhung auf 75.000 DM in das Handelsregister eingetragen, die vollständig von Theo Beisch übernommen wurde, der dadurch Gesellschafter der ELSA Gesellschaft für elektronische Systeme mbH, die zwischenzeitlich umfirmiert hatte, wurde. Am 11. Juli 1994 erfolgte die Umfirmierung in ELSA GmbH. Nach mehreren Kapitalerhöhungen belief sich das Stammkapital am 30. März 1995 auf 5,3 Mill. DM. Zum 31. Januar 1996 und 24. Oktober 1996 erwarb Theo Beisch von dem damaligen Mitgesellschafter Geschäftsanteile von nominal 2,65 Mill. DM und wurde dadurch alleiniger Gesellschafter der ELSA GmbH. Am 20. August 1997 wurde die AHT Beteiligungs-GmbH auf die ELSA GmbH verschmolzen. Eine weitere Kapitalerhöhung um 500.000 auf 5,8 Mill. DM wurde am 8. Oktober 1997 in das Handelsregister eingetragen.
Mit Beschluß vom 25. August 1997 wurde die ELSA GmbH in die ELSA AG umgewandelt. Das Grundkapital betrug 5,8 Mill. DM und war eingeteilt in 1,16 Mill. Inhaber-Stammaktien im Nennbetrag von je 5 DM. In der ordentlichen HV vom 24. April 1998 wurde das Grundkapital aus Gesellschaftsmitteln um 7,898 Mill. auf 13,698 Mill. DM erhöht. In der HV vom 24. April 1998 wurde das Grundkapital der Gesellschaft um weitere 302.000 auf 14,0 Mill. DM gegen Bareinlagen angehoben. Die ao. HV vom 15. Mai 1998 ebnete den Weg für die Aufstockung des Grundkapitals um 3 Mill. DM 17 Mill. DM. Die 600.000 jungen Aktien wurden von einem Bankenkonsortium unter Führung der Dresdner Bank AG übernommen, um sie zusammen mit 100.000 Aktien (Greenshoe) aus einer weiteren Kapitalerhöhung in der Zeit vom 8. bis 9. Juni 1998 im Rahmen des Bookbuilding (Spanne 108 bis 123 DM) zur Zeichnung anzubieten. Nach Feststellung des Emissionspreises auf 123 DM stellte sich der erste Kurs am Neuen Markt am 15. Juni auf 218,50 DM.
Aus dem Börsengang hat die Gesellschaft netto (einschließlich rund 6,2 Mill. DM Emissionskosten) knapp 80 Mill. DM erlöst. Diese Mittel sollen die internationale Expansion absichern sowie zur Rückführung der Verbindlichkeiten aus stillen Beteiligungen über 11,5 Mill. DM (von seiten der S-UBG AG Unternehmensbeteiligungsgesellschaft der Wirtschaftsregion Aachen) und desweiteren für allgemeine Zwecke der Gesellschaft wie Forschung und Entwicklung, Betriebskapital und Investitionen verwendet werden. (AfU |