Wer erinnert sich noch an die verhauenen Trades von Bert? So ziemlich alle Fehler abgearbeitet: kleine Gewinne gern gefeiert, aus großen Verlusten nichts gelernt, zu große Posis, hoch gehebelt, zu gefährlich nah an den KO Schwellen, meist ohne SL unterwegs, Ausstiege verpasst, gegen den Trend gehandelt, beharrlich in der falschen Richtung weiterhin unterwegs, dabei wohlmeinende Ratschläge (von Gärtnerin, FS und anderen) in den Wind geschlagen, eigenen Tradingstil vernachlässigt, stattdessen woanders denken lassen, gern zum AP, also Analysepapst, alias RG ´rübergeschaut, oft seinen verunglückten „Tradingideen“ aus TTL, der „Top Trader Lounge“ gefolgt. Im Ergebnis, da übermütig und kopflos geworden, mehrfach fünfstellige Verluste eingefahren. Die schöne Holzkiste mit ausgesuchten Weinen vom S-Broker gab´s dann zu Weihnachten aus nachvollziehbaren Gründen auch nicht mehr. Ja, da muss einer aufpassen, dass nicht – weitaus schlimmer - irgendwann die Seele auch noch zu Fuß geht, einer Spielernatur hier selbstredend …
Nun, Berts bescheidene Gold- und Silberreserven wenigstens liefen ja in der Zwischenzeit ganz gut, und auch das Währungspaar EUR-CHF entwickelte sich wie erwartet.
Um auf den Punkt zu kommen: Beabsichtigt war für den Neuanfang, einen größeren Rücksetzer im Dax für einen Longeinstieg zu nutzen, mit kleinem Hebel, bei sukzessivem (Berts Lieblingswort) Nachkauf, dabei das Verkaufen nicht zu vergessen, wenn relative Spitzen sich auftun…
Der Annahme folgend, mit Long auf Dauer entspannter und erfolgreicher sein zu können. (Short ist offenbar nicht so Berts Ding, was sich ja hinreichend gezeigt hat.) Hier auch die Beobachtung, dass deutliche Rücksetzer unerwartet und eher von kurzer Dauer sich einstellen, keinem verlässlichen Trend zu folgen scheinen und in kurzen Zeitfenstern schwer zu handeln sind. Longphasen dagegen gehen regelmäßig länger, lassen sich sogar ziemlich ungefährlich und profitabel aussitzen, bei kleinem Hebel wohlgemerkt. So sah es jedenfalls aus... Aktuell aber nun: Die letzte Chance vor Wochen (mit Test der 14.800) verpasst, das war wohl der obligatorische Herbstdowner vor der Weihnachtsrally hier die Annahme, aber zu lange gewartet, den Einstieg in den Anstieg schlichtweg verpasst. Aber ob des überraschenden Absackers der letzten Woche nun schon und endlich einen Long wagen? Denke, das wäre, wie sich zur Stunde auch bestätigt hat, kein guter Einstieg gewesen. Die schwachen Gegenbewegungen wurden ja dann auch schnell und weiter abverkauft.
Berts Prognose also: Montag mit downgap, zögerliches Gegenzucken zum Handesstart und dann weiter runter. Erst am „happy Dienstag“ kleiner Rücklauf möglich, im weiteren Verlauf Seitwärtsgeplänkel und Marktunsicherheit. 14.300 – 14.800 so erste Zielzone im Dax, ein Bereich, der auch für den Jahresabschluss gut hätte herhalten können, mit dem Fondsmanager und die Bänkster ausreichend gut bedient wären, ja wären. (Wenn sie nicht ohnehin etwas anderes vorhaben, die Algos mitspielen. Wie war das noch? - Kurse machen die Nachrichten und nicht umgekehrt …).
Aktuell kommen zuviel Unbehagen und Unsicherheit in den Markt, da werden Kalkül und erst recht Charttechnik wenig bis garnicht helfen. Und immer vor Augen: Es gibt immer alle Möglichkeiten und in einer Prognose nur eben Möglichkeiten, Eintrittswahrscheinlichkeit sieht anders aus, aus rückwärtigen Verläufen Gesetzmäßigkeiten, ja Wahrscheinlichkeiten ableiten zu wollen, bleibt immer ein Wagnis. Zuletzt wird nicht selten, unerwartet, gerade wenn´s denn ´drauf ankommt, die am wenigsten wahrscheinliche und angenommene Möglichkeit zur Realität. Das sind dann so die Momente, wo selbst wohlgelaunt Ernie das Lächeln im Gesicht einfriert...
So liebe Tradergemeinde, denke das war genug für eine Rückmeldung aus der Versenkung. Entscheidet Euch richtig, einen guten Wochenstart und – wichtiger doch – bleibt gesund, wünschen Ernie mit Kumpel Bert |