AC Research - Grammer akkumulieren
13:39 14.05.07
Westerburg (aktiencheck.de AG) - Der Analyst Henning Wagener von AC Research empfiehlt weiterhin, die Aktien von Grammer (ISIN DE0005895403/ WKN 589540) zu akkumulieren.
Die Gesellschaft habe Zahlen für das abgelaufene erste Quartal 2007 veröffentlicht.
Demnach habe das Unternehmen in diesem Zeitraum die Umsatzerlöse im Vergleich zur entsprechenden Vorjahresperiode um 6,8% auf 237,7 Millionen Euro steigern können. Das EBIT habe sich gleichzeitig aber um 2,4 Millionen Euro auf 10,1 Millionen Euro verringert. Der Vorsteuergewinn sei um 3,1 Millionen Euro auf 7,6 Millionen Euro gesunken. Beim Nachsteuergewinn habe schließlich ein Rückgang um 2,4 Millionen Euro auf 3,6 Millionen Euro oder 0,36 Euro je Aktie hingenommen werden müssen.
Im größten Geschäftsbereich Automotive habe die Gesellschaft trotz infolge der Mehrwertsteuererhöhung in Deutschland rückläufiger Zulassungszahlen bei Pkw die Umsatzerlöse um 4,6% auf 150,8 Millionen Euro steigern können. Dabei habe das Unternehmen vor allem von einem starken Wachstum in Asien profitiert. Das Bereichs-EBIT sei dabei um 4,9 Millionen Euro auf 3,2 Millionen Euro gesunken. Allerdings stelle dieser Rückgang keine Überraschung dar. So sei er auf kostenintensive Fertigungsumstellungen und Sondereffekte für wichtige Volumenmodelle und diverse Neuanläufe zurückzuführen gewesen.
In der Fahrersitzsparte habe bei einem Umsatzanstieg um 8,3% auf 75,3 Millionen Euro das EBIT um 2,1 Millionen Euro auf 7,8 Millionen Euro gesteigert werden können. Dabei habe das Unternehmen vor allem von weiterhin boomenden Lkw-Markt und einer großen Nachfrage im Offroad-Bereich profitiert. Bei der Passagiersitzsparte habe schließlich bei einem Umsatzanstieg um 28,4% auf 13,1 Millionen Euro mit einem positiven EBIT in Höhe von 0,1 Millionen Euro wieder die Gewinnzone erreicht werden können. Dabei hätten sich die Restrukturierungsmaßnahmen und eine deutliche Geschäftsausweitung im In- und Ausland positiv ausgewirkt.
Für das Gesamtjahr 2007 rechne die Konzernleitung nunmehr mit einem Umsatzanstieg um 3 bis 5% einem moderaten EBIT-Anstieg. Nach Ansicht der Analysten von AC Research erscheine diese Zielvorgabe gut erreichbar. So gehe man davon aus, dass sich im weiteren Jahresverlauf die Fertigungsumstellungen und Neuanläufe positiv auf die Ertragslage auswirken würden. Als deutliche Unsicherheitsfaktoren sehe man allerdings möglicherweise weiter steigende Materialkosten sowie ein nicht auszuschließendes weiteres Erstarken des Euro.
Beim Freitagsschlusskurs von 22,75 Euro erscheine das Unternehmen mit einem KGV 2007e von gut 11 allerdings trotz der vorhandenen Risiken weiterhin relativ moderat bewertet. Für Fantasie sorge auch die mögliche Trennung vom kleinsten Geschäftsbereich Passagiersitze. Dabei erscheine ein Verkauf dieses Problembereichs noch im laufenden Jahr möglich. Hierdurch könnte die Gesellschaft einen Hauptbelastungsfaktor der Profitabilität beseitigen. Im Zuge steigender Lohn- und Materialkosten sei das Unternehmen zudem gezwungen, durch Produktivitätsverbesserungen diese höheren Kosten abzufedern. Dies sei in der Vergangenheit vor allem auch durch die Verlagerung von arbeitsintensiven Tätigkeiten nach Osteuropa gelungen. Auf dem aktuellen Bewertungsniveau sehe man insgesamt bei einem Investment in die Aktie weiterhin ein leicht positives Chance-Risiko-Verhältnis.
Die Analysten von AC Research empfehlen weiterhin, die Aktien von Grammer zu akkumulieren. (Analyse vom 14.05.2007) (14.05.2007/ac/a/nw)
Quelle: aktiencheck.de |