Grundsätzlich geht das natürlich, aber das Unternehmen könnte ja auch Aktien neu herrausgeben, auch wenn sie keine vorher zurückgekauft haben, wenn dringender Kapitalbedarf für Investitionen besteht. Die Werte bei msn money sind auch netto, das heißt Neuausgabe von Aktien (oder Wiederverkauf von zurückgekauften) wird berücksichtigt. Ob die Aktien nach Rückkauf vernichtet werden, oder nicht, ist für den Anleger egal, wenn sie nicht vernichtet werden sind sie in der Bilanz als Treasury Stock oder Eigene Anteile aufgeführt, das hat den Vorteil, dass man auf einen Blick sehen kann, wie aktiv das Unternehmen bei dem Rückkauf ist. Die Wirkung ist aber die selbe wie wenn man sie vernichtet, auf eigene Aktien wird natürlich keine Dividende gezahlt. Ein paar Unternehmen kaufen einfach konstant Aktien zurück, andere schauen schon darauf niedrige Kurse zu erwischen und damit auch den Kurs zu glätten. Dass jetzt bei hohen Kursen Aktien ausgegeben werden und bei niedrigen zurückgekauft werden, hab ich noch nicht gehört, dabei würde man ja auch gegen die eigenen Besitzer wetten. Wenn Ölunternehmen dringend Geld für Investitionen brauchen, dann geben sie eher Anleihen herraus, als eine Kapitalerhöhung durchzuführen, das sieht man auch im Cashflow Statement sehr gut, z.b. bei Shell 2010 2009 und 2008.
Ein Vorteil für das Unternehmen ist auch, dass es die Dividende nicht senken müsste um die Ausgaben durch Dividendenzahlung zu reduzieren, da ja weniger Aktien bedient werden müssen.
Bei At&t ist das z.b. interessant, das Unternehmen zahlt auf Schulden deutlich weniger Zinsen als Dividende auf Aktien, dazu kann man ja Zinsaufwand steuerlich ansetzen, darum nimmt das Unternehmen derzeit viele milliarden $ an Schulden auf, nur um damit direkt Aktien zurückzukaufen, damit es mehr Geld für Investitionen frei hat ohne auf minimale Dividendenerhöhungen verzichten zu müssen. Auch ein Trick um nicht aus den Dividend Aristocrats rauszufliegen^^ (Liste mit Unternehmen die seit min. 25 Jahren jedes Jahr die Dividende erhöhen)
Was genau meinst du mit "Aktienrückkauf mitgemacht"? Normalerweise kaufen die Unternehmen ja einfach über die Börse und nehmen sie denen ab, die sie zum Verkauf anbieten.
Bei Shell ist es gut möglich, dass bald mehr Aktien zurückgekauft werden, da man ja von den Produktionszielen abgerückt ist und mehr auf die reine EPS Entwicklung schauen möchte. Dabei ist natürlich die Frage, wie das der neue CEO von Shell sieht, aber es wäre wohl besser, als Milliarden in extrem margenschwache Projekte zu investieren, die dann am Ende noch abgeschrieben werden müssen, wie im letzten Quartal.... Evtl. wird Shell in Zukunft mehr den Exxonweg gehen.