Hallo, bin neu hier im Board und schaue auch regelmäßig in das Board bei RB. Ich kann heshes nur ausdrücklich zustimmen, was das längerfristige Potential der Aktie angeht. Die Betonung liegt hier auf längerfristig (1-2 Jahre). Wenn man den Q2 Report kritisch liest, wird man feststellen, dass der CEO keine Wahl hat bezüglich der weiteren Verwässerung durch die Augabe neuer Aktien. Der RS war vor allem notwendig, um wieder genug Aktien zur Befriedigung der Convertible Notes zu haben. Die Noteholder wiederum haben derzeit nur ein begrenztes Interesse an steigenden Kursen. Das haben Sie erst, wenn sie Ihre Notes in (möglichst viele, weil billige) Aktien konvertiert haben. Insofern muss die Verwässerung fast zwangsläufig weitergehen und der CEO hat auch nicht wirklich Einfluss darauf. Ich sehe aber kaum mehr als vielleicht 30% mögliche weitere Kurseinbussen aufgrund der Verwässerung (d.h. bei ansonsten konstanter Börsenkapitalisierung). Es kann auch viel weniger sein und der Kurs kann aufgrund guter Nachrichten jederzeit nach oben drehen.
Die Geschichte um Quest war von vorneherein eine Wette auf die potentielle Überwindung der Liquiditätskrise, in der das Unternehmen steckt und auf absehbare Zeit noch stecken wird. Obwohl jetzt wieder Kohle gefördert wird und die Dinge mit allen Anlaufschwierigkeiten, die es bei so komplexen Projekten nun mal gibt, ins Laufen kommen, muss Quest die Kohle immer erst verkaufen und das Geld erhalten um das Liquiditätsproblem zu lösen. Die Arbeiter von GM wollen ihr Geld aber jede Woche haben (weekly payckecks sind hier üblich). Natürlich kann der CEO seine Vorräte und Forderungen beleihen (tut er wahrscheinlich auch), das geht dann aber wieder zu Lasten der Marge. Dazu kommt, dass die bisherige monatliche Belastung bei den Expenses vor allem durch externe Consultants, Anwälte zur Bearbeitung der zahllosen Rechtsstreitigkeiten, Gebühren und das Gehalt des CEO bei rund 300-400 k$ liegen dürfte. Auch diese Expenses muss Quest auf die Dauer massiv herunterfahren, um profitabel zu werden. Die 12-15 $ Profit pro Tonne Kohle, von denen hier gelegentlich die Rede ist meines Erachtens nach wohl eher die Brutto-Marge nach Abzug der Förderkosten (inkl. Versicherung, etc.). Unberücksichtigt sind hier noch die Transportkosten, die den Rohgewinn empfindlich schmälern können und die bei allen Kohleförderern als Risiko zu Buche schlagen. Bei unveränderderten Expenses und Kohlepreisen läge die Gewinn-Schwelle wohl so um die 60.000 Tonnen monatliche Förderleistung. Wenn die Expenses runter gehen und der Kohlepreis rauf (letztere indizieren die Kohle-Futures in den USA) kann die Sache richtig Spass machen. In einer Zeitreihe, die ich mal mit verschiedenen Annahmen für die vor uns liegenden Quartale gemacht habe, würde ich mit einem Erreichen der Gewinn-Schwelle nicht vor Q3/2008 rechnen. Das kritische Moment bei diesem Papier ist demgegenüber nach wie vor ein möglicher Totalverlust durch Konkurs aufgrund von Illiquidität sowie Verlust einer der anhängigen z.T. kritischen Rechtsstreitigkeiten.
Sirius |