Der Chef des schwedischen Telekomausrüsters Ericsson, Kurt Hellström, gibt nach sieben Verlustquartalen sein Amt auf. Sein von der Börse freudig empfangener Nachfolger ist bislang Chef eines Herstellers von Sicherheitsschlössern. Carl-Henric Svanberg, Chef des weltgrößten Schlösser-Herstellers Assa Abloy, werde das Amt des Präsidenten und Chief Executive Officer (CEO) bei der Jahreshauptversammlung am 8. April übernehmen, teilte Ericsson am Donnerstag Stockholm mit. Der 60-jährige Hellström scheide aus Altersgründen aus, hieß es. Er war seit 1999 Präsident des Telekomausrüsters und seit 2001 auch CEO. Seit mehreren Monaten hatte es Spekulationen über die Suche nach einem Nachfolger für Hellström gegeben.
Ericsson hatte vor wenigen Tagen den siebten Quartalsverlust in Folge bekannt gegeben und einen schwachen Ausblick auf das laufende Jahr geliefert. Als weltgrößter Ausrüster für Mobilfunknetze leidet das Unternehmen unter den ausbleibenden Investitionen der Telekommunikationskonzerne, bei denen momentan der Schuldenabbau Vorrang genießt. Um überhaupt Kunden zu gewinnen, gewähren die Ausrüster Preisnachlässe.
Anders als Konkurrenten wie Nokia und Motorola ist Ericsson zu einem großen Teil vom Ausrüstungsgeschäft abhängig. Der Konzern macht 80 Prozent seines Umsatzes mit der Netzinfrastruktur. Durch Kostensenkungen und Stellenstreichungen versucht Ericsson das Unternehmen wieder profitabel zu machen. Die Berufung Svanbergs wurde von Analysten gelobt. Der neue Chef habe einen guten Ruf als Kostensenker und für die Integration von Zukäufen, sagte ein Londoner Telekom-Analyst der Nachrichtenagentur Reuters. Kosteneinsparungen seien genau das, was Ericsson dringend brauche.
Die Ericsson-Aktien stiegen an der Stockholmer Börse um 12,7 Prozent auf 6,65 Schwedische Kronen. Die Titel von Assa Abloy verloren hingegen rund 14 Prozent auf 76,50 Kronen. Das Unternehmen hatte zuvor ein Quartalsergebnis bekannt gegeben, das hinter den Prognosen zurückblieb. So long, Calexa www.investorweb.de |