Vor gut einem Jahr legte der 3D-Druckerhersteller Voxeljet noch einen furiosen Start an der Nasdaq hin. In der Spitze hatte die Gesellschaft aus dem bayerischen Friedberg einen Börsenwert von 809 Mio. Euro. Gegenwärtig sind es noch 177 Mio. Euro, obwohl sich die zugrunde gelegte Aktienstückzahl in der Zwischenzeit um fast 20 Prozent erhöht hat. Vor allen Dingen zur Vorlage neuer Geschäftszahlen wird den Investoren immer wieder vorgeführt, wie klein Voxeljet eigentlich noch immer ist. Im dritten Quartal wurden gerade einmal vier Industriedrucker ausgeliefert, wovon eine Ausfuhr sogar noch in der Schwebe ist. Überhaupt lief zuletzt nicht alles rund für Voxeljet. Ein VX4000-Drucker im deutschen Dienstleistungszentrum fiel vorübergehend mit technischen Problemen aus. Zudem verzögerte sich die Ausfuhr des im Dezember 2013 vorgestellten Modells VX2000. Zwar beteuert Firmenchef Ingo Ederer, dass die Lieferungen sich nur aufs kommende Jahr verschieben. Dennoch kam der Manager nicht umhin, gleich im ersten Börsenjahr eine Umsatzwarnung auszusprechen. Demnach kalkuliert Ederer nur noch mit Erlösen von 15 bis 16 Mio. Euro für 2014. Die ursprüngliche Zielvorgabe lag bei 18 Mio. Euro. Dabei wird die Gesellschaft tiefrote Zahlen schreiben. Nach neun Monaten musste Voxeljet einen Verlust von 3,6 Mio. Euro ausweisen. Die Erlöse kamen nach drei Quartalen gerade einmal um 15,4 Prozent auf 9,22 Mio. Euro voran. Fest steht: Bei dem gegenwärtigen Wachstumstempo ist die Aktie noch immer heillos überbewertet. Schwarzmalerei wäre jedoch unangebracht. „Das war ein Übergangsjahr für Voxeljet, in dem wir für die Zukunft investiert haben. An unseren langfristigen Aussichten mit einem Umsatzwachstum von rund 50 Prozent pro Jahr hat sich nichts geändert”, betont Ederer. Dabei strebt die Gesellschaft EBIT-Margen von 10 bis 15 Prozent an. Das klingt zunächst einmal gut und macht Hoffnung. Doch um bei der Relation von aktueller Marktkapitalisierung zu EBIT auf ein Multiple von zehn zu kommen, müsste Voxeljet von 2015 bis 2019 jedes Jahr um 50 Prozent wachsen – und dann auch noch eine operative Marge von 15 Prozent vorweisen. Das halten wir für reichlich verwegen. Interessanter sieht da mittlerweile schon fast der Blick auf das Kurs-Buchwert-Verhältnis von moderaten 2,5 aus.
INVESTOR-INFORMATIONEN ©boersengefluester.de Voxeljet WKN§Kurs in € Empfehlung A1W556 9,016 Verkaufen§ KGV 2015e KBV Börsenwert in Mio. € 60,11 2,33 167,70§ Dividende '14 in € HV-Termin Div.-Rendite in % 0,0027.05.2014 0,00§ |