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Die eigentlichen Konkurrenten der Telekom sind also nicht Freenet oder United Internet, sondern die viel weniger bekannten Anbieter "echter" Alternativen – namentlich QSC und Broadnet Mediascape. Bei beiden Unternehmen kann der Kunde einen "Telekom-freien" DSL-Anschluss mieten, an dem der rosa Riese zumindest direkt nichts mehr verdient. Kombiniert mit einem IP-Telefon sind damit inzwischen auch Festnetzgespräche möglich, die sich in Qualität und Bedienung kaum noch von einem herkömmlichen Telefonat unterscheiden. Vieltelefonierer profitieren dabei von dramatisch günstigeren Preisen. Außerdem sparen sie ganz nebenbei die Telekom-Grundgebühr für die herkömmliche Sprachtelefonie.
KISS - Keep it simple, stupid Während der Ausgang dieser Auseinandersetzung noch unklar ist und wohl auch von Quereinflüssen aus dem gerade durchstartenden UMTS-Markt abhängt, steht eins bereits jetzt fest: Der Trend geht eindeutig in Richtung Vereinfachung. In dem von allen Analysten prognostizierten Massenmarkt wird sich am Ende nur ein System durchsetzen können, das von jedermann bedient werden kann – und das für ein kurzes Telefonat mit der Oma keinen laufenden PC braucht.
Das könnte einer der Gründe sein, warum beispielsweise Web.de mit seinem technologisch durchaus spannenden, alles integrierenden Com.Win-System nicht so recht vom Fleck kommt. Anleger, die am Megatrend DSL/VoIP verdienen wollen, sollten jedenfalls vollmundige Ankündigungen aus der Wachstumsbranche nicht ungeprüft in Kaufaufträge ummünzen. Sondern vor allem auch ihren gesunden Menschenverstand gebrauchen oder es gleich mit dem legendären Investor Warren Buffett halten: "Ich kaufe nur Unternehmen, deren Geschäft ich verstehe".
Quelle: boerse.ard.de / 12.7.2004
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