das ist doch nur noch zum lachen:-) wie die spielchen von us und eu laufen ist doch mittlerweile bekannt.
Deutschland hat all seine moralische Glaubwürdigkeit verloren» Auch in der Kampagne gegen China geht es nicht um Menschenrechte von Karl Müller Stimmen wie die der ehemaligen deutschen Justizministerin Herta Däubler-Gmelin (SPD), heute Vorsitzende des Bundestagsausschusses für Menschenrechte, sind in Deutschland rar geworden. Sie hatte am 7. August im Deutschlandfunk gesagt, seit der Vergabe der Sommerspiele 2001 habe es in China ein deutliche Verbesserung für die Menschen gegeben: «Menschenrechte bedeuten eben auch soziale Menschenrechte. Und bei uns wird leicht übersehen, dass China eine enorme Verringerung der Armut, eine unglaubliche Bildungsoffensive sowie Erfolge im Bereich Gesundheit und Wohnungen erreicht hat.» Ansonsten lassen die deutschen Massenmedien fast ausnahmslos Personen zu Wort kommen, die China scharf attackieren und dazu aufrufen, sich während der Olympischen Spiele in Peking mit «Protestaktionen» bemerkbar zu machen. In diesem Zusammenhang ist allerdings an die Weisheit zu erinnern, dass der, der im Glashaus sitzt, nicht mit Steinen werfen sollte, und an die Frage, ob es vielleicht um etwas ganz anderes als die Menschenrechte geht. Der ehemalige CDU-Politiker und heutige Verlagsmanager und Buchautor Jürgen Todenhöfer hat in seinem neuesten Buch «Warum tötest du, Zaid?» (2008, ISBN 978-3-570-010022-8) die These aufgestellt, der Westen sei «viel gewalttätiger als die muslimische Welt». Über 4 Millionen arabischer Zivilisten wurden seit Beginn der Kolonialisierung getötet. Man kann diese These ausweiten: Die Spur des Westens in der Geschichte der letzten 2000 Jahre ist eine grauenhafte Blutspur. Kein anderer Kulturkreis hat mit so viel Barbarei gewütet und so viel Opfer hinterlassen wie der «Westen». Der Westen hat allen Grund, sehr bescheiden zu sein, wenn er anderen Völkern und Kulturen begegnet. Der Grossteil der Welt neben dem Westen hat dies längst erkannt und ist auch nicht mehr bereit, sich bevormunden und beherrschen zu lassen. Insbesondere die deutsche politische Klasse hat allen Grund, einen kritischen Blick auf sich selbst zu richten. Hans Herbert von Arnim hat in seinem neuesten Buch «Die Deutschlandakte. Was Politiker und Wirtschaftsbosse unserem Land antun» (2008, ISBN 978-3-570-01024) gezeigt, wie sich in Deutschland «die politische Klasse zum Staat im Staat aufgeschwungen, die überkommenen Barrieren gegen Machtmissbrauch geschleift und die Herrschaft an sich gerissen» hat: «Gleichschaltung der Medien, politische Einflussnahme auf Justiz, Wissenschaft und Grossunternehmen sowie Korruption gehören zum alltäglichen Geschäft.» Was soll man davon halten, wenn sich genau diese Deutschen der politischen Klasse – und mehrheitlich sie sind es, welche die Kampagne gegen China vorantreiben – nun plötzlich als Hüter der Menschenrechte aufspielen? Wie grotesk soll die ganze Angelegenheit noch werden, wenn sich sogar der Kriegsverbrecher George W. Bush nun zum obersten Mahner für die Einhaltung der Menschenrechte in China aufschwingt? Was vor allem soll man von dieser Kampagne halten, wenn es so viele Anhaltspunkte dafür gibt, dass es nicht um mehr Menschenrechte für die Chinesen, sondern um eine gezielte Aktion zur Schwächung Chinas geht? Die Tibet-Kampagne hat sich als aus den USA und Deutschland gesteuerte Aktion erwiesen (vgl. hierzu unter anderem die Artikel bei www.german-foreign-policy.com, «Der Olympia-Hebel» (17.3.2008), «Augenzeuge» (8.4.2008), «Die Fackellauf-Kampagne» (8.4.2008), «Operationen gegen China» (15.4.2008), «Tibet ohne Mythos» (18.4.2008)). Ähnliches gilt für die durch erneute Anschläge wieder ins öffentliche Licht gerückten Aktivitäten der Uiguren im Westen Chinas (vgl. auch hierzu den Artikel bei www.german-foreign-policy.com «A la Südtirol» (25.4.2008)). Michel Chossudovsky hat in einer Analyse vom 3. August («PsyOp: Is Washington Intent on Sabotating the Beijing Olympics? Pre-Olympics PsyOp creates Atmosphere of Fear and Insecurity», zu lesen bei www.globalresearch.ca) dargelegt, dass auch hinter den neuesten Anschlägen im Osten Chinas sehr wahrscheinlich Kreise des pakistanischen Geheimdienstes ISI und damit auch des US-amerikanischen CIA stecken. China gilt den Regierungen der USA und EU-Europas als Konkurrent um Rohstoffe, Handelsbeziehungen und Einfluss, vor allem, weil China sich in den Ländern Afrikas und Asiens, zu denen es wirtschaftliche und politische Beziehungen aufgebaut hat, weitaus korrekter verhält als die alten und wieder neuen Imperialmächte des Westens. Jörg Becker und Mira Beham haben in ihrem Buch «Operation Balkan: Werbung für Krieg und Tod» (2006, ISBN 3-832-91900-7) sehr genau belegt, wie ein paar wenige PR-Agenturen die öffentliche Meinung derart mit Verdrehungen und Lügen bombardiert haben, dass die Widerstandskräfte gegen die Jugoslawien-Kriege der neunziger Jahre entscheidend geschwächt wurden. Mit diesem faulen Trick werden die Menschen nicht noch einmal in die Irre geführt werden können. Allzu offensichtlich sind auch in der Kampagne gegen China wieder ein paar wenige PR-Agenturen und NGOs mit Verbindungen zur Kriegspartei am Werk. Mit seinem neuesten Buch («The New Asian Hemisphere: The Irresistible Shift of Global Power to the East», 2008, ISBN 978-1-58648466-8) und in einem Gespräch mit dem Spiegel vom 18. Mai hat Kishore Mahbubani, der ehemalige Botschafter Singapurs bei den Vereinten Nationen und heutige Dekan und Professor der Lee Kuan Yew School of Public Policy, den Westen vor einer Fortsetzung seines überheblichen Umgangs mit dem Grossteil der Welt gewarnt: «Es ist besser für den Westen, mit der Mehrheit der Weltbevölkerung zu kooperieren, statt sie von oben herab zu behandeln. […] Werdet klüger, werdet einfühlsamer in eurem Verhältnis zum Rest der Welt. Lernt, anderen zuzuhören.» Dann deutlich: «Ihr kommt auf euren hohen Rössern daher wie die weissen Ritter, Galopp, Galopp, und glaubt, die armen Völker von ihren bösen Führern befreien zu müssen. In Wahrheit verfolgt ihr unter dem Deckmantel von Demokratie und Menschenrechten nur eure egoistischen Interessen. Wir haben eure Doppelmoral durchschaut.» Und zu Deutschland: «Auch Deutschland hat all seine moralische Glaubwürdigkeit verloren und sollte andere nicht über Menschenrechte belehren.» •
aus: http://www.zeit-fragen.ch/ausgaben/2008/...glaubwuerdigkeit-verloren/
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