03.08.2001 14:10
DKW-Analyst Edwards hat Erfahrung mit Kontroversen - Schwarzer-Dienstag-These
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Analyst Albert Edwards von Dresdner Kleinwort Wasserstein steht mit seiner in der "Welt" veröffentlichten Prognose für einen Börsencrash am kommenden Dienstag weiter allein auf weiter Flur. Dieses Problem kennt er allerdings schon: Edwards hatte schon vor seiner Crash-Prognose bewiesen, dass er keine Kontroverse scheut. 1996 taufte er in einer Länderstudie die Wirtschaftspolitik des malaysischen Ministerpräsidenten Mohamad Mahathir in "Noddy-nomics" um - in Anspielung auf eine britische Cartoon-Figur der prä-Tele-Tubby-Ära. Mit den "Noddy-Nomics" zogen er und sein Arbeitgeber den Zorn der Malaysier auf sich. Dresdner Kleinwort Benson musste schließlich sämtliche Kopien von Edwards Länderstudie aus dem Verkehr ziehen und vernichten. Zu seinem jüngsten Coup, der Prognose für einen schwarzen Dienstag in der kommenden Woche, gab es auf Anfrage weder von Edwards selbst noch von Dresdner Kleinwort Wasserstein in Deutschland einen Kommentar. Edwards Analystenkollegen halten dessen Prognosen für höchst unwahrscheinlich. Ein Volkswirt gab zu bedenken, dass schon häufiger vorgekommen sei, dass einzelne Analysten in Zeiten relativer Nachrichtenarmut mit Hiobs-Botschaften für Aufsehen und Aufmerksamkeit sorgen wollen. Damit würden sie aber sowohl ihrem Ruf als auch ihrem Arbeitgeber schaden: Banken verdienen bei Verkäufen schließlich nur ein Drittel der Komission, welche sie bei Käufen einnehmen./FX/jl/rh/sk
Quelle: DPA-AFX
03.08.2001 11:26
Analysten: Dresdner Kleinwort steht mit Schwarzer-Dienstag-Prognose allein
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Börsencrash-Prognose für die kommende Woche vom globalen Chefstrategen bei Dresdner Kleinwort Wasserstein, Albert Edwards, wird von anderen Analysten für abwegig gehalten. Edwards hatte der Zeitung "Die Welt" zufolge gesagt, dass die für kommenden Dienstag zur Veröffentlichung anstehenden US-Produktivitätsdaten zu einem Börsencrash führen würden. Ein ebenfalls von der "Welt" befragter Analyst sagte dazu: "Er ist der einzige Experte, der dieses Szenario sieht." Henrich Maaß, Analyst der West LB, erwartet keinen Börsencrash von der Veröffentlichung der Produktivitätsdaten - nicht einmal eine besonders große Überraschung prognostiziert er: "Wenn man weiß wie sich das US-Bruttoinlandsprodukt entwickelt hat, kann man Rückschlüsse auf die Produktivität ziehen", sagte Maaß. Das enttäuschende US-Bruttoinlandsprodukt (BIP) für das zweite Quartal sei die eigentliche Überraschung gewesen. Die Implikationen für die Produktivität seien ausrechenbar und von den Aktienmärkten zu einem großen Teil schon eingepreist. Der US-BIP-Anstieg im zweiten Quartal betrug 0,7% und unterschritt damit die Konsens-Prognose unter Wall Street-Volkswirten. Diese hatten mit einem Plus von 0,9% gerechnet. Am Tag der Veröffentlichung, dem 27. Juli, sank der Standardwerte-Index Dow Jones um 0,37% auf 10.416,67 Punkte - nicht gerade ein Crash. Der NASDAQ Composite stieg sogar um 0,33% Prozent auf 2.029,73 Punkte. Bei Dresdner Kleinwort Wasserstein in Frankfurt wollte man zu Edwards Prognose auf Anfrage keinen Kommentar abgeben./jl/av/hi
Quelle: DPA-AFX
03.08.2001 10:36
"Welt": Dresdner Kleinwort Wasserstein erwartet nächste Woche Börsen-Crash
BERLIN (dpa-AFX) - Der globale Chefstratege bei Dresdner Kleinwort Wasserstein, Albert Edwards, prognostizert für die kommende Woche einen Börsen-Crash an der Wall Street. Die Berliner Tageszeitung "Die Welt" zitiert den Banker in ihrer Freitagsausgabe: "Wir haben bisher noch keinen Crash ausgerufen, weil es dafür keinen vorhersehbaren Grund gab." Nun aber sollten sich Anleger den 7. August dick im Kalender anstreichen. Als Auslöser sieht der Experte neue US-Konjunkturdaten. So werden am kommenden Dienstag die Produktivitätszahlen für das zweite Quartal veröffentlicht. Eine neue Berechnungsmethode werde zum erschreckenden Resultat führen, dass es doch nicht so weit her ist mit dem amerikanischen Produktivitätswunder. Das Potenzialwachstum, in dem die Wirtschaft zulegen könne, ohne eine Inflation zu produzieren, werde nicht wie bisher angenommen bei 3,5 Prozent liegen, sagte Edwards. "Es dürfte nur 2,5 Prozent ausmachen." Viele Strategen zeigen sich laut "Welt" gegenüber Edwards skeptisch. "Er ist der einzige Experte, der dieses Szenario sieht. Entweder der Dresdner-Stratege ist genial oder größenwahnsinnig", so ein Marktbeobachter in der Zeitung./tf/av
Quelle: DPA-AFX |