Channels
Länder
Tags company German Chambers of Commerce grid law project technology Sprache: Jahr der Veröffentlichung: 2010 Investitionen im Berech der erneuerbaren Energien stehen ganz oben auf der Agenda der Staaten, die an die Zukunft denken. Die politische und wirtschaftliche Stabilität werden mit Beschaffung stabiler Quellen elektrischer und anderer Arten von Energie verbunden.
Die mazedonische Regierung übernimmt daher große Anstrengungen, den Anteil eigener erneuerbarer Energieerzeugung (mit Schwerpunkten, Sonnenenergie, Wasserkraft, Biomasse und Windenergie) entscheidend zu erhöhen und damit, den Energiemix Mazedoniens deutlich effizienter zu gestalten.
In Mazedonien werden derzeit einige Investitionsvorhaben zur Erweiterung der Stromerzeugungskapazitäten verfolgt. Im Vordergrund steht dabei die stärkere Nutzung erneuerbarer Energiequellen, insbesondere der Wasserkraft. In diesem Bereich ist die Errichtung kleiner, aber auch mehrerer großer Kraftwerke geplant. Angestrebt wird ferner der Bau eines konventionellen Gaskraftwerks.
Zu den wichtigsten Vorhaben im mazedonischen Energiesektor der nächsten Jahre gehört der geplante Bau der Wasserkraftwerke Cebren und Galiste am Fluss Crna Reka. Dem Sieger des Tenders soll das bestehende Kraftwerk Tikves (116 MW) zur Nutzung übergeben werden. Neben dem deutschen Konzern RWE sollen an dem Vorhaben die Unternehmen Enel (Italien) und Verbund (Österreich) interessiert sein.
Die voraussichtliche Leistung der beiden Kraftwerke wird bei 333 MW und 194 MW liegen. Die erwartete Stromproduktion dürfte rund 840 GWh bzw. 262 GWh erreichen. Das Vorhaben soll nach dem BOT-Modell (Built Operate Transfer) mit dem mazedonischen Stromkonzern ELEM als Joint Venture-Partner realisiert werden. Die Investitionskosten werden von ELEM auf 200,2 Mio. Euro (Wasserkraftwerk Galiste) und 338,4 Mio. Euro (Wasserkraftwerk Cebren) angegeben, wovon 50 Mio. Euro von ELEM aus eigenen Mitteln beigesteuert werden sollen. Anderen Quellen zufolge werden Investitionen von insgesamt 700 Mio. Euro erwartet.
Weitere große Vorhaben zur Nutzung der Wasserkraft für die Stromerzeugung sind nach Angaben des Wirtschaftsministeriums der Bau des Kraftwerks Boskov Most (70 MW) sowie von einem Dutzend Kraftwerken im Vardar-Tal (insgesamt 325 MW). Der Tender für das erste Vorhaben, das nach dem DBOT-Modell (Design Built Operate Transfer) realisiert werden soll, wird dieses Jahr erwartet. Bei einer Ausschreibung für Boskov Most Anfang 2009 hatte es trotz anfänglicher Interessensbekundungen keine Bewerber gegeben. Auch für das Vorhaben Vardar-Tal wird der Tender für 2010 und der Baubeginn für 2011 erwartet.
Das Projekt zur Nutzung des Stausees Lukovo Pole, bei dem Mazedonien und das benachbarte Kosovo zusammenarbeiten wollen, scheint auch voranzukommen. Die vorgesehenen Investitionen sollen das Wasseraufkommen erhöhen, das von den Kraftwerken Vrben, Raven und Vrutok zur Stromerzeugung genutzt wird. Die dadurch mögliche zusätzliche Stromproduktion wird von ELEM auf 115 GWh pro Jahr geschätzt. Gedacht ist außerdem an den Bau eines kleinen Wasserkraftwerkes. Die notwendigen Investitionen für Lukovo Pole werden mit 40 Mio. Euro angegeben.
Bereits gebaut wird das Wasserkraftwerk Sv. Petka ("Matka 2") am Fluss Treska - in der Nähe des existierenden Kraftwerks Matka ("Matka-1"). Den internationalen Tender für das Vorhaben (Investitionen von zirka 41 Mio. Euro; turn-key-Vertrag) gewann 2006 das slowenische Unternehmen Riko. Zusammen mit dem benachbarten, sich ebenfalls im Bau befindlichen Wasserkraftwerk Kozjak (Vertrag mit China International Water and Electric Corporation) wird der Komplex eine Gesamtleistung von 120 MW haben.
Großes Gewicht legt die mazedonische Regierung auf den Ausbau der Kapazitäten kleiner Wasserkraftwerke. Gedacht ist an die Errichtung von 400 solcher Anlagen mit einer installierten Gesamtleistung von 250 MW und einer Jahresproduktion von 1.200 GWh. Die Investitionskosten werden auf insgesamt 300 Mio. Euro geschätzt. Konzessionsverträge für den Bau und den Betrieb von 16 kleinen Wasserkraftwerken unterschrieb die Regierung Anfang 2009 mit dem österreichischen Unternehmen Energie Zotter Bau GmbH&Co KG. Die installierte Leistung der Kraftwerke wird 6,6 MW, deren Stromproduktion rund 26,5 GWh betragen. Die Investitionen werden mit 15 Mio. Euro angegeben.
Eine weitere Konzession (zwanzig Jahre) für sieben kleine Wasserkraftwerke ging im Herbst 2009 an das slowenisch-mazedonische Konsortium Mali Hidrocentrali. Der Bau der Anlagen wird 10 Mio. Euro kosten. Die Kraftwerke werden eine installierte Leistung von insgesamt 5,454 MW haben und jährlich 23,15 GWh Strom produzieren. Zum Konsortium gehören Turboinstitut (Ljubljana), Feroinvest DOO (Veles), Granit AD (Skopje) und Toplifikacija AD (Skopje).
Neben dem geplanten Ausbau der Kapazitäten von Wasserkraftwerken beabsichtigt der Stromkonzern Elem, ein gasbefeuertes Kraftwerk (Projektbezeichnung "CCHPP Energetika") in Skopje zu bauen. Das Kraftwerk soll eine installierte Leistung von 300 MW Strom und 150 MW Heizenergie haben. Die Investitionen werden auf 300 Mio. Euro geschätzt, wovon Elem 45 Mio. Euro aus eigenen Quellen beisteuern könnte.
Das Vorhaben soll nach Vorstellungen von Elem möglichst mit einem Partner realisiert werden, der für den Rest der Finanzierung aufkommen würde. Auf zwei dazu bereits durchgeführte Tender hatten sich jedoch keine Interessenten gemeldet. Einer der Gründe dafür sei, dass potenzielle Partner die Versorgung des Kraftwerks mit Gas nicht hätten garantieren können. Das erste Kombi-Gaskraftwerk in Mazedonien wird derzeit bei Skopje vom mazedonischen Unternehmen Toplifikacija und seinem russischen Partner Sintez Group (früherer Partner: Itera) gebaut. Die Fertigstellung ist 2010 vorgesehen.
Zu weiteren wichtigen Investitionsvorhaben von Elem, die sich zum Teil bereits in der Realisierungsphase befinden, gehören nach Angaben von Unternehmensvertretern der Bau einer neuen Kohlemine bei Brod Gneotino, die Modernisierung des Kraftwerks Bitola (Auftrag voraussichtlich an Silowyje Maschiny/Russland) und des Kraftwerks Oslomej sowie die zweite Phase des Projekts zur Rehabilitation von Wasserkraftwerken (Finanzierung zum größten Teil durch ein KfW-Kredit).
Einiges Interesse, darunter auch aus dem Ausland, gibt es nach Angaben aus dem Wirtschaftsministerium an Vorhaben im Bereich erneuerbare Energien. Ein Impuls dafür ging von den 2007 verabschiedeten Einspeisetarif-Bestimmungen ("feed-in-tariffs") für Energie aus Wasserkraft, Windkraft und Photovoltaik aus. Bei den meisten ins Auge gefassten Vorhaben - insbesondere bei angekündigten Windparks - ist es allerdings bisher nur bei Willensbekundungen geblieben.
Im Photovoltaik-Segment gibt es in Mazedonien derzeit nur einen Nutzer der beschlossenen Einspeisetarife. Es handelt sich dabei um das Projekt "Solar Park - Kadino" in der Gemeinde Illinden, das vom Unternehmen Sieto 2009 gebaut worden ist.
Die Errichtung eines größeren Windparks (geschätzte Investitionen 75 Mio. Euro) beabsichtigt Elem in Bogdanci. Eine Machbarkeitsstudie sei in Vorbereitung und solle Anfang 2010 fertiggestellt werden, heißt es. Anschließend werde ein Tender für den Park ausgeschrieben. Mindestbedingung wird voraussichtlich die Installation von 35 Turbinen mit je 1,5 MW Leistung sein. Bogdanci soll ein erstes Vorhaben in diesem Segment sein, weitere Standorte würden folgen, so Elem-Vertreter. |