Faeser-Vermieter arbeitet im BMI – und kassierte fette Gehaltserhöhung
am 3. Februar 2023
Roter Filz im Innenminsterium! Nach Bild-Recherchen steht die Innenministerin erneut in der Kritik: Ein Skandal um ihre Wohnung in Berlin bahnt sich an. Die gehört einem SPD-Genossen, der in ihrem Innenministerium arbeitet – und einen dicken Gehaltsbonus von Faeser bekam. Nancy Faesers
Genossenschaftswohnung neu definiert? Mietverhältnis wirft Fragen auf
Nancy Faeser ist aktuell wohl nach Feiern zumute: Sie bewirbt sich um den Job der Ministerpräsidentin in Hessen, hat aber ihren Ministerposten in Berlin als Rückversicherung. Schlecht für Bund und Land, gut für Faeser. Doch jetzt hat sie Ärger mit ihrer Wohnung in Berlin.
Es geht nicht um Wasserschäden oder Probleme mit dem Vermieter. Im Gegenteil: Das Verhältnis zwischen Faeser und ihrem Vermieter ist ein gutes. Es ist sogar ein Dienstverhältnis. Denn die Innenministerin wohnt in der Wohnung ihres BMI-Mitarbeiters Martin von Simson. Der leitet die Zentralabteilung des Innenministeriums, die sich um Dinge wie Haushalt, Personal, Justiziariat und die Organisation des Ministeriums sowie seines Geschäftsbereichs kümmert. Genau dieses fragwürdige Mietverhältnis ist nun an die Öffentlichkeit gelangt.
Wie die Bild durch Recherchen erfuhr, wurde die Wohnung für den Einzug Faesers für viel Geld umgebaut – auch auf Beschluss des Mannes, der die Wohnung vermietet. An der Entscheidung über die Baumaßnahmen war ausgerechnet von Simson beteiligt. Der dürfte von der Maßnahme selbst kräftig profitieren – sobald Nancy Faeser aus der Wohnung auszieht, könnte der nächste Mieter mit einer kräftigen Mieterhöhung rechnen. Das Ministerium bestreitet das: „Die baulichen Ertüchtigungsmaßnahmen sind nach Wegfall jeglicher Gefährdungseinstufung der Schutzperson rückabzuwickeln“, erklärt ein Sprecher von Faesers Behörde gegenüber Bild. Es handele sich „nicht um Wertsteigerungen, sondern um aus Sicherheitsgründen gebotene Maßnahmen“.
Eine sichere Wertsteigerung erlebte hingegen das Gehalt von Herrn von Simson. Faeser hatte ihn bei ihrem Amtsantritt auch noch kräftig befördert. Simson bekam von Faeser einen Gehaltsaufschlag um 3505 Euro auf 12 425 Euro monatlich. Mal eben das Netto-Gehalt eines Gutverdieners für ihren Vermieter als Aufschlag?
Vielleicht auch einfach nur ein Freundschafts-, nein, ein Genossenschaftsdienst. Denn Martin von Simson ist nicht nur Faesers Mitarbeiter, sondern auch ihr Parteigenosse. Ein zusätzlich fragwürdiges Element einer Geschichte, die ohnehin schon viele Fragen aufwirft. Zum Beispiel beim Bund der Steuerzahler. Dessen Chef Michael Jäger fordert: „Solche Verhältnisse wechselseitiger Befangenheit sind nicht hinnehmbar und müssen für die Zukunft ausgeschlossen werden.“
Für Faeser ist es derweil gut zu wissen, dass sie bei einer Niederlage im Hessen-Wahlkampf nicht nur einen schönen Ministerinnen-Job hat, zu dem sie ohne Probleme zurückkehren kann – sondern auch eine schöne Wohnung in Berlin. „Genossenschaftswohnung“ mal anders.
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