Damals hatten wir ja Kurse um die 35-38 Euro..... www.faz.net/artikel/C30770/...rdex-soll-verkauft-werden-30208810.html WindkraftanlagenbauerNordex soll verkauft werden 31. Mai 2007 2007-05-31 20:23:47 Nach der Übernahme der Repower AG durch die indische Suzlon soll nun ein weiterer deutscher Windkraftanlagenhersteller verkauft werden: die Nordex AG. Die Großaktionäre des Hamburger Unternehmens, Goldman Sachs und CMP Capital Management-Partners, prüfen einen Verkauf ihrer Aktien. "Ob und in welcher Form es zu einer vollständigen oder teilweisen Veräußerung kommen wird, ist aus Sicht der Gesellschaft zum jetzigen Zeitpunkt offen", teilte Nordex mit. Goldman Sachs und CMP besitzen 44 Prozent des Nordex-Kapitals. Sie sind über einen Pool-Vertrag mit den Nordex-Gläubigerbanken HSH Nordbank und Hypo-Vereinsbank (HVB) verbunden, die weitere 8 Prozent halten. De facto dürften also etwas mehr als 50 Prozent der Nordex AG angeboten werden. In Reaktion auf die Verkaufsüberlegungen legte der Aktienkurs des Unternehmens, das in diesem Jahr 750 Millionen Euro umsetzen will, am Donnerstag um mehr als 8 Prozent auf 27,70 Euro zu. Daraus errechnet sich ein Börsenwert von 1,8 Milliarden Euro.
Über einen Ausstieg von Goldman Sachs und CMP ist schon seit längerem spekuliert worden. Die beiden Finanzhäuser waren im Mai 2005 bei Nordex eingestiegen und hatten die drohende Insolvenz abgewendet. Sie zeichneten Aktien aus einer Kapitalerhöhung zum Stückpreis von einem Euro. Die operative Wende hin zu positiven Ergebnissen und die generelle Hausse und Übernahmephantasie im Windenergiemarkt ließen den Kurs der Nordex-Aktien in der Folgezeit stark ansteigen. Daher lag es auf der Hand, dass Goldman Sachs und CMP früher oder später Kasse machen würden. Auch HSH Nordbank und HVB würden bei einem Verkauf gut verdienen: Sie hatten seinerzeit Verbindlichkeiten in Eigenkapital umgewandelt und Aktien zum Preis von 2,33 Euro bezogen. Die Federführung im Verkaufsprozess hat Goldman Sachs selbst übernommen. Offiziell ist noch unklar, ob die Aktien über die Börse gestreut oder vollständig an einen Interessenten verkauft werden sollen. Ein Paketverkauf gilt als wahrscheinlicher, denn der beschert normalerweise einen höheren Preis. Für andere Finanzinvestoren dürfte Nordex wegen der deutlich gestiegenen Börsenbewertung nicht mehr so interessant sein. "Ein großer Teil der Übernahmephantasie ist im heutigen Kurs schon drin", sagt Burkhard Weiss, Analyst bei HSBC Trinkaus & Burkhardt. Immer größere KraftwerksprojekteNach den zahlreichen Übernahmen in den vergangenen Jahren kontrollierten die fünf größten Firmen inzwischen 80 Prozent des Marktes für Windkraftanlagen. Von den börsennotierten Unternehmen stünden mit Nordex und der dänischen Vestas heute nur noch zwei ohne starken Partner da. Einen finanzstarken Partner zu haben sei - jenseits operativer Synergien (etwa beim Technologietransfer und beim Einkauf) - wichtig für die Refinanzierung der immer größer werdenden Kraftwerksprojekte. Der Übernahmekampf um Repower, bei dem sich die französische Areva und Suzlon gegenseitig überboten und den Preis in ungeahnte Höhen trieben, hat gezeigt, wie groß das Interesse strategischer Investoren an der Windkrafttechnologie ist. Ob sich bei Nordex ein ähnlicher Bieterkampf entwickelt, bleibt abzuwarten. Ernsthafte Interessenten hätten schon früher bei Goldman Sachs und MPC anklopfen können. Spekulationen über mögliche InteressentenWer kommt theoretisch für eine Übernahme der Nordex in Frage? Nach der Niederlage bei Repower wird Areva möglicherweise einen Anlauf nehmen. Der finanzstarke Hersteller von Atomkraftwerken sucht nach einem grünen Profil und will ein Standbein in der stark wachsenden Windenergiebranche aufbauen. Allerdings war Areva vor allem an der Off-Shore-Technologie, also den Windrädern, die im dem offenen Meer installiert werden können, interessiert. Auf diesem Gebiet ist Repower ein Experte, nicht jedoch Nordex.
In der Branche wird Alstom als möglicher Kaufinteressent gehandelt. Der französische Konzern will erklärtermaßen in erneuerbare Energien investieren. Auch Mitsubishi wird vielleicht ein auf Auge auf Nordex werfen, denn die Japaner sind im Windkraftmarkt vor allem mit relativ kleinen Turbinen mit einer Leistung bis zu 1 Megawatt aktiv. Inzwischen sind größere Anlagen mit 2 bis 3 Megawatt gefragt, wie sie Nordex im Programm hat. Auch der Zugang zum europäischen Markt könnte Mitsubishi, das bislang auf Japan und Amerika konzentriert ist, reizen. Nordex hat 2006 rund 514 Millionen Euro umgesetzt und einen Gewinn vor Steuern und Zinsen (Ebit) von 17 Millionen Euro erwirtschaftet. Auf Basis des hohen Auftragsbestands soll der Umsatz auf 750 Millionen Euro und das Ebit im laufenden Jahr auf 50 Millionen Euro klettern - eine Marge von 7 Prozent. Für 2008 peilt der Vorstand bei Umsätzen von 1 Milliarde Euro eine Ebit-Marge von 10 Prozent an. Text: F.A.Z., 01.06.2007, Nr. 125 / Seite 17 Bildmaterial: ddp, dpa |