Um mein Posting 13306 zu bekräftigen: greenpeace magazin 1.09 Die Deutsche Bank macht auf der ganzen Welt Geschäfte mit nachweislich rücksichtslosen Firmen. Aber in Frankfurt gibt sie sich als ökologische Musterschülerin. Auf den ersten Blick sieht es in Arlit und Akouta vorbildlich aus. In den beiden Städten im Norden des Sahara-Staates Niger leben 80.000 Menschen. Der größte Arbeitgeber der Region hat für sie Krankenhäuser gebaut. Dort können sich nicht nur die Arbeiter, sondern auch ihre Familienmitglieder kostenlos behandeln lassen. In Niger ist das viel wert. Das Land zählt zu den ärmsten der Welt. 61 Prozent der Bevölkerung müssen mit weniger als umgerechnet einem US-Dollar am Tag auskommen. Die Menschenrechtsorganisation „Sherpa“ hat einen zweiten Blick auf die Krankenhäuser in Arlit und Akouta geworfen. Sie werden von dem französischen Atomkonzern Areva finanziert, der in dieser Gegend Uran abbaut. „Sherpa“ fand heraus, dass viele Patienten an Leukämie, Lungen- oder Nierenkrankheiten leiden. Es werden aber kaum Diagnosen gestellt, die im Zusammenhang mit dem Uranbergbau stehen könnten. Den Patienten wird stattdessen gesagt, sie hätten Aids oder Malaria. So kann Areva nicht für gravierende Gesundheitsschäden haftbar gemacht werden. Im Januar dieses Jahres haben Menschenrechtsorganisationen aus der Schweiz Areva als unverantwortlichsten Konzern ausgezeichnet. Beim Treffen von Spitzenpolitikern und Wirtschaftsführern in Davos nahmen sie Areva in die „Hall of Shame“ auf. Auf den ersten Blick sieht es auch in Frankfurt vorbildlich aus. „Soziale Verantwortung muss selbstverständlicher Teil unseres Denkens und Handelns sein“, sagt Josef Ackermann, der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bank. „Kein Geschäft der Welt ist es wert, den guten Ruf der Deutschen Bank zu riskieren.“ Bei genauem Hinschauen zeigt sich jedoch, dass diese scheinbar ehrenwerte Bank keine Hemmungen hat, Geschäfte mit Areva zu machen. Im November 2007 gab sie gemeinsam mit anderen Ban-ken dem Atomkonzern einen Kredit über 2,5 Milliarden Dollar. Die Umweltschutz- und Menschenrechtsgruppe „Urgewald“ aus Sassenberg in Westfalen wirft seit den 90er-Jahren einen genauen Blick auf die Geschäfte der Deutschen Bank. „Bei der Wahl ihrer Firmenkunden kennt die Deutsche Bank keine Skrupel und stellt auch den schwärzesten Schafen eine Finanzierung bereit“, urteilt Heffa Schücking, die Geschäftsführerin von Urgwald. „Sie kooperiert mit Unternehmen, die Bürgerkriegsmilizen unterstützen und betreut die Konten von Diktatoren. Sie finanziert einige der größten Umweltzerstörer weltweit und vergibt Unternehmensanleihen an Produzenten von Kriegsmunition. Sie nutzt ihre Position als größte deutsche Bank, um Geschäfte zu tätigen, die bei anderen Finanz-institutionen längst auf dem Index stehen.“ Die Deutsche Bank beschäftigt weltweit 78.000 Mitarbeiter. Im Jahr 2007 lag ihre Bilanzsumme bei zwei Billionen Euro. Ihren Gewinn steigerte sie gegenüber dem Vorjahr um 7,1 Prozent. Er lag bei 6,5 Milliarden Euro. In einem Dossier hat Urgewald die schlimmsten Kunden der Deutschen Bank versammelt. Zum Fall Areva stellt es fest: Der Konzern hat seit den 70er-Jahren in Niger 100.000 Tonnen Uran abgebaut. Der radioaktive Abraum lagert unter freiem Himmel, der Wind verteilt die Partikel großflächig. In der Nähe der Entlüftungsschächte der Stollen ist die radioaktive Gammastrahlung 16-mal so hoch wie normal. Mehr als 15 Jahre lang bekamen die Minenarbeiter weder Atemschutzmasken noch Schutzkleidung. Hier der komplette Bericht: http://www.greenpeace-magazin.de/index.php?id=5643 |