Bewertung lässt der Softship-Aktie noch Luft nach oben 05. März 2010 Per Saldo befinden sich die Kurse am deutschen Aktienmarkt nun fast schon seit einem Jahr im Aufwind. Das ist erfreulich für alle Anleger, die zum richtigen Zeitpunkt eingestiegen sind. Wer als Nachzügler aber jetzt noch nach unterbewerteten Aktien sucht, dem fällt das allerdings schwerer als noch vor zwölf Monaten. Denn mit den steigenden Kursen sind natürlich auch die Bewertungen gestiegen. Doch vereinzelt finden sich auch jetzt noch günstige Titel. Allerdings handelt es sich dabei in der Regel um Nebenwerte. Und genau das ist die Hamburger Softship AG. Der 1989 gegründete Anbieter von branchenspezifischer Software für die Schifffahrt ist mit einer Marktkapitalisierung von knapp drei Millionen Euro nicht nur wirklich winzig. Sondern die Gesellschaft kann auch noch mit einer sehr niedrigen Bewertung punkten. Mittleres einstelliges Kurs-Gewinn-Verhältnis lockt Zumindest ergibt sich dieser Eindruck auf Basis der jüngst vorgelegten vorläufigen und untestierten Zahlen für das Geschäftsjahr 2009. Den Angaben zufolge ist es da gelungen, den Umsatz im Konzern von 6,2 Millionen auf 6,8 Millionen Euro zu verbessern und das Ergebnis vor Steuern von 126.000 auf 570.000 Euro. Damit ist es nun endgültig gelungen, das rabenschwarze Jahr 2007 zu verdrängen. Unterstellt man eine nur relative geringe steuerliche Belastung, dann könnte bei der endgültigen Ergebnisvorlage im April alles auf einen Gewinn je Aktie in einer Größenordnung von 0,28 Euro hinauslaufen. Gemessen am aktuellen Kurs von 1,55 Euro würde das nur ein moderates Kurs-Gewinn-Verhältnis von 5,5 bedeuten. Nettoliquidität verbessert Bewertungseindruck noch weiter Eine derart günstige Bewertungskennziffer macht den Titel für Anleger interessant, die mit den spezifischen Risiken eines relativ wenig gehandelten Nebenwertes umzugehen wissen. Denn das Marktumfeld in den Absatzmärkten von Softship gestaltet sich nach Einschätzung des konservativ agierenden Vorstands zwar noch immer als ausgesprochen schwierig. Aber dennoch strebt man auch in diesem Jahr eine Fortsetzung des im Vorjahr eingeschlagenen Kurses an. Und da reichte es immerhin zu den besten Werten bei Umsatz und Ergebnis in der Konzerngeschichte. Zumal der ohnehin schon vorteilhafte Bewertungseindruck noch besser wird, wenn man bedenkt, dass auch noch eine Nettoliquidität von 0,50 Euro je Aktie in der Bilanz schlummert. Wenn es dem seit Juni 2001 börsennotierten Unternehmen tatsächlich gelingt, auch 2010 erfolgreich durch das schwierige wirtschaftliche Gewässer zu schiffen, dann sollte der bestehende mittelfristige charttechnische Aufwärtstrend noch weiter ausgebaut werden können. Und das gilt natürlich erst Recht für den Fall, dass sich der Vorstand zur Wiederaufnahme einer Dividendenzahlung durchringen sollte.
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