So gefällt mir das schon viel besser!
Dann hätte Dyesol zumindest keine eigene Produktionsstätte mit sehr hohem Investitionsvolumen aufbauen müssen, denn TATA Steel ist Spezialist in dem Produktsegment "coated steel".
Stimmt schon. Das Investitionsvolumen wäre geringer. Aber wenn man ehrlich ist - was sind langfristig schon 60 Mio €? Eigentlich nicht viel. Natürlich wenn man auf einen Zock aus ist dann schon. Das Problem wäre bei deinem Szenario aber, dass das gesamte Know-How bei Tata früher oder später landen wird, UND dann halt irgendwann Dyesol nicht mehr gebraucht wird und die Patente auslaufen bzw. die Materialien und Prozess ersetzt werden um diese zu umgehen.Da ist es langfristig besser selber die Produktion zu starten mit einem Potenten Partner der einem billig Rohstoffe liefern kann. Und man hätte eindeutig gewusst, dass die Technik Vorteile gegenüber anderen bekannten hat --- sonst wäre Tata Steel ja nicht eingestiegen. Und wie wurde sehr oft (zu Recht) geschrieben? Wenn wirklich was an der Technik von Dyesol dran ist, ja dann wäre Tata doch dumm den Exklusivvertrag nicht weiter zu führen und den Konkurrenten eine Chance zu geben. Doch die Konkurrenz hat auch nicht zugegriffen! Pilkington (Glas) und Tata (Stahl) sind ja keine Konkurrenz. Die meisten anderen haben sich bereits irgendwelche Startups einverleibt - mit mehr oder weniger Erfolg. Tata will eindeutig selber produzieren. Sie haben sich ja dazu das Know-How durch die Zusammenarbeit mit Dyesol (das beweist ja schon, dass sie klar im Vorteil waren) und jetzt durch SPECIFIC erarbeitet und werden das umsetzen - ob man dann Lizenzen benötig wird sich herausstellen. Ich denke aber schon - weil sehr vieles einfach auf die Basispatente zurückzuführen ist. Dies ekann man nicht umgehen.Tasnee wird eine Hilfe sein diese rechte durchzusetzen. Und das Forschungsprojekt SPECIFIC ist kein Ersatz für eine exklusive Zusammenarbeit. Wenn es um die Forschungsgelder gegangen wäre, dann hätte man wie schon vorher durchaus parallel arbeiten können. Das war ja beim SEBC-Haus auch der Fall. Ich denke, das Tata nun in den eigenen Reihen weiterentwickelt und SPECIFIC parallel laufen lassen. Wie gesagt sie haben das Wissen ja bereist von Dyesol - warum als teuer weitermachen. Da baue ich lieber gleich ein eigen Entwicklungsmannschaft auf. Das Wissen können sie nun auch durch SPECIFIC weiter abziehen. Aber generell hätte m. E. Dyesol auch mit Tata das Problem, dass mit den Pasten nicht genug Geld verdient wird. Sie werden nur in homöopathischen Mengen benötigt und das bedeutet, dass man nur zu entsprechenden Umsätzen kommt, wenn Fassaden und Solar-Windows in Massen ehrgestellt wird. Das stimmt eindeutig nicht. Die Mengen sind zwar gering, aber die Kosten dieser speziellen Titandioxidpasten sind sehr hoch, da die Verarbeitung zu definierten Nanopartikeln ein riesen Aufwand ist und die Wertschöpfung dahinter für Tasnee immens ist.Und nochmal es geht hier nicht nur Titadioxid. Fast alle Materialien die benötigt werden verarbeitet Tasnee vom Urzustand (Rohstoffe) zu Ausganggsmaterialien die man für DSSC benötigt (Polymere aber auch Stahl etc...) Doch wenn man 2017 erst die Prototypen fertig hat, dann beginnt einen Massenproduktion erst langsam in den Jahren ab 2020 und danach. Solange hätte Dyesol weiter ein Finanzierungsproblem. Ich kann nur aus eigener Erfahrung sprechen: Sollte sich herausstellen, dass Tasnee wirklich interessiert ist die Sache durchzuziehen (und das werden wir die nächsten Wochen erfahren) dann werden die Termine eingehalten. Ich spekuliere sogar mit einem sehr raschen Prototypen produziert auf einer Rolle zu Rolle Anlage. Sicher kann man sich auch überlegen, warum TATA sich 2009 für 25 M€ die Schweizer Firma FLISOM gekauft hat und nicht Dyesol. Flisom hat mit der Dünnschichttechnik auch schon eine Performance von > 20% erreicht und arbeitet zusammen mit TATA an der Beschichtung dieser Dünnschichttechnik auf Stahl. Das sind CIGS Module und keine DSSC. Der Nachteil dieser sind höhere Produktionskosten durch teure Ausgangsmaterialien. Steht aber natürlich in Konkurrenz zu Dyesol. Außerdem hat Tata in Flisom investiert und nicht gekauft wie sehr viele andere Investoren auch. Es muss nichts bedeuten, ist TATA doch sowieso im Solarumfeld auf den unterschiedlichsten Techniken aktiv. Sie haben ja auch von BP die Firma BP Solar gekauft (firmiert heute unter dem Namen TATA Power); doch nachdenklich sollte es einen schon machen. Ganz klar da hast du recht. Dyesol und Flisom stehen in Konkurrenz zueinander. Flisom hat auch erst letztes Jahr die Finanzierung zum Aufbau einer Produktion bekommen: 13. Februar 2013 Flisom erhält Finanzierung zum Aufbau einer 15MW-Produktionslinie von flexiblen CIGS Solarmodulen [mehr auf SolarServer.de][Pressemitteilung (Englisch)] Und auch bei SPECIFIC wird viel über Coating gesprochen, doch ob es sich bei der Arbeit von TATA/BASF wirklich um die ssDSC-Technologie handelt oder um Dünnschicht-Module, das wird nirgends erwähnt. Wahrscheinlich probiert man auch parallele Techniken aus. Und Dünnschichtmodule sind durchaus ähnlich billig herzustellen wie DSC-basierende. Infos unter Die Ausgangsmateroialien die teurer (können warsch irgendwann ersetzt werden) und die Prozesse sind komplizierter. Siehe dazu den zweistufen Prozess der letzten Nature Publikation. Aber natürlich irgenwann mal werden das harte Konkurrenten sein. Bezüglich des Umsatzes von Dyesol: Ja das war mir klar, dass dieser irgenwann mal einberechen wird. Es kann sein, dass durch die neuen Perovskite Materialien wieder ein kleiner Hype kommt bzw. auch was lDSSC angeht, da ja die Wirkungsgrade auch hier in letzter Zeit wieder gestiegen sind, aber viel erwarte ich mir da auch nicht.
Schönen Tag!
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