Sex-Magazine Unter Druck können sie nicht © Bild: 2010 AFP Um die Playboy-Aktie bahnt sich eine Bieterschlacht an. An dem Gesamtbild ändert das nichts: Sex- und Pornoaktien sind an der Börse üble Kapitalvernichter. von Christian Kirchner
Es ist ein Fest für Zocker, was sich derzeit in den USA abspielt: Playboy-Gründer Hugh Hefner will die Playboy -Aktie von der Börse nehmen und bietet den freien Aktionären 5,50 Dollar je Aktie - die Aktie schießt daraufhin am Montag um 40 Prozent nach oben. Kaum aber ist die Nachricht draußen, tritt der Chef des Wettbewerbers Penthouse auf den Plan - und kündigt ein Gegengebot für den Playboy-Konzern an.Kursinformationen und Charts Playboy 5,35 USD [0] 0,00% 1 Tag5 Tage3 Monate1 Jahr3 Jahre Für Zocker wie für Investoren sind das gute Nachrichten. Die Zocker dürften ihre Freude an der sich anbahnenden Bieterschlacht haben, zumal sich die ersten Anwaltskanzleien melden, die Playboy-Boss Hefner dazu zwingen wollen, sich mit einem möglichen Penthouse-Gebot zu beschäftigen. Dazu hat nämlich Hefner - inzwischen 84 Jahre alt - nach eigenen Angaben bislang keine Lust. Die Investoren wiederum freuen sich darüber, dass mit der Playboy-Aktie ein notorischer Kapitalvernichter von der Börse verschwindet. 1988, als Hefner seine Tochter als Chefin des Playboy-Konzerns installierte, kostete eine Playboy-Ausgabe 4,95 Dollar und eine Playboy-Aktie 10 Dollar. Heute kostet eine Ausgabe 5,99 Dollar, die Aktie aber nur noch halb so viel wie vor knapp einem Vierteljahrhundert - angesichts der Kursversechsfachung der US-Börsen in diesem Zeitraum ein Desaster. Mehr zum Thema Hugh Hefner Die Rebellion des "Playboy"-Rentners Out of Office "Playboy" zürnt mit portugiesischem Ableger Kampf gegen Haushaltslöcher Steuerfahnder beschlagnahmen Jacht von Flavio Briatore Mehr zu: Beate Uhse, Playboy, Sexualität Damit ist das Bunny-Papier aber kein Einzelfall. Zwar mag sich Sex oft gut verkaufen. Nicht aber an der Börse: Die Aktien von Beate Uhse etwa - emittiert im Mai 1999 zu 7,20 Euro - notieren derzeit mit 51 Cent bedrohlich nahe am Papierwert ihrer effektiven Stücke. Die Erotic Media Group AG - einer der wenigen Börsengänge Deutschlands des Jahres 2002 - hat sich zwar etwas verschämt den dezenter klingenden Namen TMC Content Group verpasst. Am Absturz der Aktie von einst 10 Euro Ende 2003 auf inzwischen schlaffe 26 Cent konnte das Manöver aber nichts ändern. Auch die Aktien des spanisch-amerikanischen Wettbewerbers Private Media Group segelten beinahe ungebremst von einst knapp 40 Dollar zum Börsengang 1999 auf nunmehr 2 Dollar. Die Papiere des Online-Sexshops adultshop.com wiederum - hervorgegangen aus einer Mantelspekulation mit einer australischen Goldmine - wechselten noch 1999 zu 1,20 Euro und heute zu 1 Cent die Besitzer. Tragisch ist die Geschichte der Condomi-Aktie. Einst kosteten die Papiere über 30 Euro, mutierten dann aber 2006 zum Pennystock. Anfang 2007 wurde das Insolvenzverfahren über die Gesellschaft eröffnet, der Handel mit den Aktien aufgrund der unklaren Unternehmenssituation ausgesetzt. Seit dem 2. Juli, nach dreieinhalb Jahren Pause, ist die Aktie wieder handelbar. Schlusskurs am Mittwoch: 5 Cent. adultshop.com wird sogar noch erwähnt!lol!unglaublich wie diese idioten den laden vernichtet haben! |