noch eine Meisterleistung von unseren Sozis...

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neuester Beitrag: 30.12.02 13:56
eröffnet am: 30.12.02 12:39 von: mikelandau Anzahl Beiträge: 6
neuester Beitrag: 30.12.02 13:56 von: Nobody II Leser gesamt: 1806
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30.12.02 12:39

1059 Postings, 9066 Tage mikelandaunoch eine Meisterleistung von unseren Sozis...

Luxussteuer für die Studentenbude

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Besonders Studenten sind von der Zweitwohnungssteuer betroffen. Foto: Archiv
Düsseldorf (RP). Eine neue Abgabe soll Geld in leere Gemeindekassen spülen - Pendler und Studierende werden dabei besonders belastet.
Achim Binder hat an der Fachhochschule in Dortmund Fotodesign studiert. Der Baden-Württemberger hat die Ruhrmetropole in schlechter Erinnerung. "Wenn es irgendwie geht, werde ich da nie mehr hinfahren", sagt der 30-Jährige. "Die haben mich durch ihre dreiste Erpressung aus der Stadt getrieben."

Die dreiste Erpressung - damit meint Achim Binder die Zweitwohnungssteuer. In Dortmund müssen alle Einwohner, die nicht mit dem Erstwohnsitz gemeldet sind, zwölf Prozent der Jahreskaltmiete an den Stadtkämmerer zahlen. "Ich hätte 175 Euro abführen müssen", sagt der Designer. "Das hätte ich mir nicht leisten können."

Bereits 40 Gemeinden in NRW erheben die Abgabe

Die Zweitwohnungssteuer - eine Abgabe, an der sich die Geister scheiden. In den Zeiten leerer Gemeindekassen habe immer mehr Städte in Nordrhein-Westfalen die Zugezogenen als Einnahmequelle entdeckt. Bereits 40 Gemeinden in NRW erheben die Abgabe. In Essen und Erftstadt liegt der Steuersatz bei 10 Prozent. Großstädte wie Berlin (fünf Prozent), Hamburg und Hannover (je acht Prozent) geben sich mit geringeren Sätzen zufrieden.


 
An Aachen wird die Zweitwohnungssteuer zum 1. Januar 2003 eingeführt. Hier sind 34.000 Bürger - überwiegend Studierende - von dem Ratsbeschluss betroffen. "Eine Unverschämtheit, dass ausgerechnet die einkommensschwachen Studenten zur Kasse gebeten werden," schimpft Asta-Sprecher Philipp Brauner.

Die Stadtverwaltung weist diesen Vorwurf zurück. "Es geht uns doch überhaupt nicht darum, möglichst hohe Einnahmen aus der Zweitwohnungssteuer zu erzielen", sagt Hans Plaum, der Leiter des Aachener Steueramts. "Die Abgabe soll lediglich dazu ermuntern, den Erstwohnsitz bei uns anzumelden."

Pendler meiden oft den Gang zu den Meldeämtern

Je mehr Bürger ihren Erstwohnsitz in einer Stadt gemeldet haben, umso höher ist die Schlüsselzuweisung, die das Land an die Kommune zahlt. Die Stadt Aachen kassiert derzeit 670 Euro pro Bürger aus der Landeskasse. Wenn die Einwohnerzahl jetzt über die Marke von 250.000 steigt, erhöht sich das "Kopfgeld" um etwa zwei Prozent.

Pendler meiden oft den Gang zu den Meldeämtern. "Häufig sind die Studenten über ihre Eltern versichert, wenn sie ihren Hauptwohnsitz zu Hause haben", erklärt Sascha Baron vom Asta in Dortmund. "Wer sich ummeldet, muss die Hausratversicherung zum Beispiel selber bezahlen. Die Kfz-Versicherung ist am Heimatort oft günstiger als in den Studentenstädten. Auch die Eltern haben häufig steuerliche Nachteile, wenn die Kinder nicht mehr als Mitbewohner gemeldet sind."

Musterprozess gegen die Stadt Dortmund

 
Nicht überall geht die Einführung der Steuer reibungslos über die Bühne. In Köln (51.340 Zweitwohnsitze) wurde eine Vorlage des Kämmerers jetzt zurückgezogen, die der Stadt ab dem Jahr 2005 immerhin acht Millionen Euro mehr in die Kasse gespült hätte. "Der Rat wollte sich nicht mit den Studenten anlegen", erklärt Jörg Frank, Finanzexperte der Kölner Grünen. "Die Einführung einer Zweitwohnungssteuer hätte zu negative Folgen für das Image der Stadt gehabt." In Düsseldorf wird die Einführung deshalb nicht in Erwägung gezogen, weil die Landeshauptstadt als "reiche Metropole" eingestuft ist und keine Schlüsselzuweisung vom Land erhält.

Der Fotodesign-Student Achim Binder führt derzeit wegen der Zweitwohnungssteuer vor dem Verwaltungsgericht in Gelsenkirchen einen Musterprozess gegen die Stadt Dortmund - und wird dabei vom Bund der Steuerzahler unterstützt.

Hans-Ulrich Liebern, Finanzexperte des Vereins, hält die Steuer für unsozial. "Die Zweitwohnungssteuer entspricht faktisch einer 13. Monatsmiete - eine enorme Belastung für Studenten, die sich ihren Studienort oft nicht aussuchen können."

 

30.12.02 13:01

223 Postings, 8434 Tage funkyday@mike

Mir ist der Bezug zu den Sozialdemokraten noch nicht so ganz klar. Magst Du mir den in Deiner blinden(?) Wut kurz erläutern? In dem Artikel kommt leider keine der Buchstabenfolgen SPD, Sozialdemokraten oder Sozis vor.

AFAIK wird die Zweitwohnungssteuer von den Gemeinden festgesetzt. Und das a) seit vielen Jahren und b) von roten genauso wie von schwarzen Gemeindevertretungen.

Ich finde Zweitwohnungssteuer eigentlich auch OK. Die Zweitwohngemeinde stellt dem Zweitwohner ja auch Einrichtungen und Dienste zur Verfügung und sollte dafür auch entlohnt werden.

Wer sich zwei Wohnungen leisten kann, sollte sich diesem Obulus wohl auch noch leisten können. Wer als Student bei seinen Eltern gemeldet ist, und jetzt weint, dass er am Studienort Zweitwohnungssteuer zahlen soll, kann sich ja ummelden - oder entgeht mir da ein Problem?  

30.12.02 13:29

5241 Postings, 8947 Tage Nobody II@funky

Natürlich das Problem, welches die Studenten bekommen ist ganz einfach. Sie müssen mehr Geld zahlen und trotz, dass viel Geld in der Kneipe bleibt, haben die es nicht so dicke. Weiterhin geht der Versicherungsschutz über die Eltern verloren, dann kommen weitere Kosten, Haftplichtversicherung, GEZ, Ummeldung von Kfz, ...

Ist am Ende wie alles nur eine Verschiebung der Gelder von einer Kasse in die andere.

Der Staat wird nie begreifen, dass am Ende nur großer Strich gezogen wird. Bestes Beispiel ist die Dummheit der Überlegungen der Rürup-Kommission. Rentenalter rauf, Rentenkasse entlastet : Folge : mehr Arbeitslose, damit erfolgt eine Verlagerung von der Rentenkasse hin zur Kasse des Arbeitsamtes, da diese Verschiebung aber bei dem Deutschen Verwaltungsapparat noch mind. 10% zusätzliche Kosten verursacht, ist das nicht mal ein Nullsummenspiel sondern kostet auch noch Geld, aber Lösung gibt es keine.

Am deutlichsten wird es doch bei den Krankenkassen. Barmer und AOK machen ca. 3 Mrd € Verlust und die (zumeist) die BKKs gleichen das am Ende aus.

Folge : Leistung lohnt in Deutschland nicht !


Gruß
Nobody II  

30.12.02 13:32

179550 Postings, 8620 Tage Grinch@Nobody: Ähhhh der Versicherungsschutz geht

nicht verloren. Aber das nur mal so am Rande. Im Studium nicht. Selbst wenn der Student auswärts wohnt. So lange das nur nebenbei ist isser weiterhin versichert. Also zumindest bis zum 27 Lebensjahr!


 

30.12.02 13:52

4420 Postings, 8937 Tage Spitfire33Plus Bundeswehr oder Zivildienstzeit.

Dieses nur am Rande.  

30.12.02 13:56

5241 Postings, 8947 Tage Nobody IIFür die Haftpflicht und Hausrat schon !


Gruß
Nobody II  

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