Internolix – Kursziel 90 Euro
Die Marktstimmung ist nicht eben rosig; von Friede, Freude, Eierkuchen keine Spur. Dennoch wagen sich immer neue Werte auf`s rutschige Börsenparkett. Darunter auch Internolix. Das Limburger Unternehmen ist nach dem Pionier Intershop und Openshop nun der dritte e-Commerce-Softwarehersteller am deutschen Markt für Wachstumswerte. Die Marktforscher von Datamonitor erwarten eine Explosion der e-Commerce-Softwareverkäufe von 0,3 Mrd. US-$ 1998 auf 2,8 Mrd. US-$ im Jahr 2002 – ein durchschnittliches Wachstum vom 75 % p.a. Allein der Kursverlauf von Intershop ist Zeuge des gewaltigen Potentials im Bereich e-Commerce-Software. Rund 3.000 % Plus seit der Emission im Juni 1998. Die vor wenigen Wochen gestartete Openshop liegt momentan fast 100 % über dem Emissionspreis von 54 Euro, was angesichts der wieder etwas schwierigen Börsensituation eine noch ordentliche Performance darstellt. Beim Handelsauftakt von Internolix kann von Euphorie jedoch keine Rede sein. 35 Euro hatte der Emissionspreis betragen. Mit 40,50 Euro als erste Kursfeststellung wurde ein eher geringfügiger Zeichnungsgewinn von 14 % realisiert. Das aktuelle Niveau spiegelt die hervorragenden Aussichten des Unternehmens – im Gegensatz zu seinen Wettbewerbern - nur unzureichend wider. Die Geschäftstätigkeiten der drei Unternehmen sind vergleichbar. Ähnlich wie seine Konkurrenten entwickelt Internolix Online-Shop-Systeme für den Betrieb einzelner Shops bis hin zu virtuellen Marktplätzen (sogenannte Malls). Besonderen Wert legt Internolix dabei auf einen modularen und hochskalierbaren Aufbau der Software. Dadurch eignet sich die Lösung sowohl für kleine Anbieter als auch international agierende Großkonzerne. Internolix setzt dabei auf ein indirektes Vertriebsmodell. Die Software wird weltweit über verschiedene Fachhandelspartner, z.B. Internet Service Provider (ISPs), Systemhäuser und Internet-Agenturen angeboten. Nach einem Umsatz von 1,5 Mio. Euro im Jahr 1999 geht Internolix im laufenden Geschäftsjahr von einer Steigerung auf 6,6 Mio. Euro aus. 2001 werden 21 Mio. Euro, 2003 etwa 55 Mio. Euro erwartet. Die durchschnittliche Steigerung von 146 % p.a. (CAGR) liegt deutlich über den 75 % Branchenwachstum. Erklärbar ist dies mit der von Internolix angebotenen Standard-Lösungen, deren Nachfrage noch deutlich stärker steigen dürfte, als individuell erarbeitete. Der Unterschied zu Openshop ist vor allem bei strategischen Partnern zu sehen. Arbeitet Openshop eng mit Intel zusammen, ist es bei Internolix Microsoft, mit denen in Kürze ein gemeinsames Produkt auf den Markt gebracht werden soll. Nach 1,6 Mio. Euro Umsatz im letzten Jahr wird eine Steigerung auf 7,7 Mio. Euro noch in diesem Jahr erwartet. Bis 2001 rechnet Openshop mit einem Anstieg auf 20 Mio. Euro – also fast identisch mit Internolix. Der größte Unterschied liegt wohl in der momentanen Marktkapitalisierung: Openshop wird mit rund 893 Mio. Euro bewertet, Internolix dagegen lediglich mit 315 Mio. Euro. Zwar spielt Intershop mit 8,8 Mrd. Euro in einer anderen Liga, aber dennoch wird das weitere Potential der beiden anderen Werte eindrucksvoll ersichtlich. Auf Basis der nächsten zwölf Monate scheint – gemessen an der Market-Cap – ein Anstieg der Internolix-Bewertung auf rund 630 Mio. Euro bzw. 90 Euro je Aktie durchaus realistisch.
Quelle: http://www.goingpublic-online.de/news/aktieimblickpunkt/index.hbs
Damit Ihr seht, dass die Ihr Geschäft verstehen, ein kleiner Rückblick:
Dieser Artikel von GoingPublic erschien am 17. 12. 99 in der Reihe „Aktie im Blickpunkt“
Poet Kursziel 35 Euro, der Kurs von Poet war damals bei 18 Euro!
Po(e)t-ential
Für einen aussichtsreichen Software-Hersteller im Bereich Internet verliefen die ersten Handelstage der Poet Holdings Inc. nicht unbedingt überragend.
Am 16. November zu 12,5 Euro an den Neuen Markt gekommen, bewegte sich die Aktie zunächst nur im Bereich des Emissionskurses und fiel zeitweise sogar unter 11 Euro ab. Nicht zuletzt auch durch den Internet-Hype an der US-Technologiebörse Nasdaq konnte der Titel seit Anfang Dezember deutlich zulegen und notiert mittlerweile bei rund 20 Euro. Korrekturphasen sollten jedoch auch auf diesem Niveau noch zum Einstieg genutzt werden.
Products
Das Produktportfolio von Poet (sh. auch GoingPublic 11/99, S. 31-33) läßt sich in drei wesentliche Bereiche gliedern. Mit dem Produkt Object Server Suite (OSS) stellt das Unternehmen seinen Kunden eine Software zur Verfügung, mit der objektorientierte Datenbanken - der derzeitige Status quo, gerade bei Zugriffen über das Web - erstellt werden können. Darauf aufbauend ist mit der Content Management Suite (CMS) eine einfache Verwaltung komplexer XML-/SGML-Dokumente möglich. Schließlich wird mit der eCatalog Suite (ECS) eine Business-to-Business-Lösung zum vereinfachten Produkt- und Katalogdaten-Austausch via Internet angeboten. Beeindruckend dabei auch die Möglichkeit, auf schnellem und einfachem Wege kundenspezifische Produktkataloge zu erstellen. Da die ECS auch in die Bestellsysteme der Kunden integrierbar ist, bietet sich hier eine Möglichkeit zur Überwindung heterogener Systeme.
Perspectives
Zweifelsohne sind die Software-Produkte von Poet als state-of-the-art zu bezeichnen. Technische Brillianz allein genügt jedoch nicht, um auch entsprechende Erlöse daraus erzielen zu können. Gerade ein kleiner Anbieter wie Poet ist dadurch auf Vertriebskooperationen mit den Großen der IT-Branche angewiesen. Die jüngst kommunizierte Zusammenarbeit mit Compaq zur gemeinsamen Vermarktung der eCatalog Suite zeigt, daß Poet dabei auf dem richtigen Weg ist. Compaq wird dabei die ECS in sein Nonstop e-Business Solutions Portfolio aufnehmen.
Financials
Da ein wesentlicher Teil des Emissionserlöses in den Ausbau der Vertriebsstruktur fließen soll, rechnet GoingPublic mit stark steigenden Erlösen bei Poet (sh. Tabelle). Bereits im Jahr 2001 dürfte der Umsatz bei 33 Mio. Euro liegen - knapp das 4fache der 98er-Erlöse. Somit errechnet sich beim Unternehmen ein 2001er-KUV (Kurs-Umsatz-Verhältnis) von knapp 6,5. Vergleicht man dies mit anderen, technologisch führenden Software-Anbietern für den Internetbereich wie Intershop (KUV 2001: 26) und Brokat (KUV 2001: 15,5), so sollte Poet mittelfristig ein 2001er-KUV in Höhe von 10-12 zugebilligt bekommen.
Fazit:
Die technologisch herausragende Stellung, die durch einen starken Ausbau des eigenen Vertriebs und diesbezüglicher Kooperationen zu einem starken Umsatzwachstum in den nächsten Jahren führen dürfte, erlauben eine Bewertung der Poet-Aktie mit dem 10fachen der für das Jahr 2001 erwarteten Erlöse. Dies impliziert auf 12-18 Monate ein Kursziel im Bereich von 35 Euro. Nach der starken Überhitzung der Aktie in den letzten Wochen sollte jedoch eine Korrekturphase des Marktes - die gerade die internetaffinen Papiere deutlich treffen dürfte - abgewartet werden. |