Wann werden eigentlich die UMTS Mobilfunk-Lizenzen versteigert?

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neuester Beitrag: 28.04.00 12:03
eröffnet am: 26.04.00 15:51 von: furby Anzahl Beiträge: 8
neuester Beitrag: 28.04.00 12:03 von: MOTORMAN Leser gesamt: 7253
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26.04.00 15:51

2316 Postings, 8899 Tage furbyWann werden eigentlich die UMTS Mobilfunk-Lizenzen versteigert?

Mich würde interessieren, wann die Versteigerung beginnt und wann über den Zuschlag beschlossen werden soll. Das dürfte doch einigen beiteiligten Unternehmen ordentlich einheizen, oder?

Am NM fällt mir da nur Mobilcom ein. Drillisch und Teldafax dürften über nicht genügend Kapital verfügen. Welche Kandidaten für UMTS Lizenzen kennt Ihr noch?

Gruß furby  

28.04.00 09:44

5460 Postings, 8736 Tage MOTORMANRe: Wann werden eigentlich die UMTS Mobilfunk-Lizenzen versteigert?

Hi Furby,

heute um 15:00h läuft die Bewerbungsfrist zur Teilnahme an der Versteigerung aus. Die Teilnehmer dürften dann eventuell heute bzw. nächste in der Presse zu finden sein.

Die Versteigerung ist für ende Juli geplant.

Neben den vier jetztigen Netzbetreibern wird auch eine Teilnahme von Mobilcom/France Telecom, BT, Debitel/Swisscom, TIW (kanadische Bankenkonsortium, die bereits in GB einen Zuschlag erhalten hat)Telefonica, DoCoMo, Telitalia/Telecom Italia und MCI Worldcom erwartet.

Bye
 

28.04.00 10:19

5460 Postings, 8736 Tage MOTORMANRe: Wann werden eigentlich die UMTS Mobilfunk-Lizenzen versteigert?


Nachtrag zu o.g. Posting von der WIWO.
By the way: ist dies copyrightmässig zulässig???


BYE.

UMTS: Heute endet die Bewerbungsfrist

UMTS: Milliardeneinnahme mit mulitmedialem Mobilfunk

Der Einstieg in das Zeitalter des multimedialen Mobilfunks in Deutschland beginnt offiziell an diesem Freitagnachmittag, punkt 15 Uhr im Haus IV des „Tulpenfeld“-Bezirks in Bonn. Bis dann müssen dort bei der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post die Bewerbungen um die Lizenzen für den ersten weltweit einheitlichen Handystandard UMTS eingegangen sein, die im Sommer versteigert werden sollen.

Nach dem Vorbild Großbritanniens ist zu erwarten, dass für die vier bis sechs Lizenzen Summen in zweistelliger Milliardenhöhe gezahlt werden, die dem Bund Einnahmen von bis 120 Milliarden Mark verschaffen dürften.

Die vier Buchstaben UMTS, die frühestens ab 2002 andere Standards wie das momentan innovative WAP alt aussehen lassen, stehen für das Universal Mobile Telecommunications System - eine Technik, mit der Daten wesentlich schneller und komprimierter drahtlos übertragen werden können als heute selbst über moderne Festnetzverbindungen wie ISDN. Der so genannte Mobilfunk der dritten Generation verwandelt das Handy in ein Multimedia-Terminal, das Telefon mit Internet-Zugang, Fernseher, Musikbox, Organizer und Steuerungssystem in einem ist. Entsprechend hoch sind die Erwartungen und groß der Andrang der Anbieter, wie die Lizenzvergaben in Großbritannien und Spanien zeigen.

Ein Dutzend Bewerber erwartet

Branchenkenner rechnen mit gut einem Dutzend Bewerber in Deutschland. Bekannt ist bislang, dass neben den etablierten Mobilfunkbetreibern Deutsche Telekom, Mannesmann/Vodafone, E-Plus und Viag Interkom - hinter den zwei letzten stehen die holländische KPN und die US-Gesellschaft Qwest bzw die British Telecom - auch die MobilCom und ihr Anteilseigner France Telecom, der Service Provider debitel mit der Mutter Swisscom im Hintergrund sowie die Gesellschaft Talkline mitbieten wollen, die auf die Unterstützung ihrer Gesellschafter Tele Danmark und SBC Communications zählt. Daneben hat MCI Worldcom Interesse signalisiert, und auch Telecom Italia und die spanische Telefonica dürften laut Experten mit von der Partie sein.

Die Regulierungsbehörde will am Dienstag mitteilen, wie viele Unternehmen sich beworben haben. Voraussichtlich noch im Mai wird dann nach Angaben eines Behördensprechers bekannt gegeben, welche Bewerber zugelassen wurden und wann die Auktion stattfindet. Interne Planungen peilen den Monat Juli an. In der Niederlassung des Regulierers in Mainz kommen zum einen zwölf Frequenzpakete von jeweils zwei mal fünf Megahertz (MHz) unter den Hammer. Davon kann jeder Bieter mindestens zwei und höchstens drei ersteigern. Das Mindestgebot für ein Zweierpaket liegt bei 200 Millionen, für den Dreierpack müssen wenigstens 300 Millionen Mark hingeblättert werden.

Außerdem werden einmal 25 MHz an „ungepaarter“ Frequenz ohne den so genannten Rückkanal angeboten - eine Einbahnstraße, die nur den Empfang, nicht aber das Senden von Daten erlaubt. Alles in allem rechnet der Regulierer mit Mindesteinnahmen von 1,45 Milliarden Mark. Tatsächlich dürften aber allein für eine Lizenz Summen von bis zu 20 Milliarden Mark über den Tisch gehen. Hinzu kommen bei den erfolgreichen Bietern noch gigantische Kosten für den Aufbau der Infrastruktur, die der Regulierer auf jeweils rund fünf Milliarden Mark schätzt. Andere Beobachter rechnen mit bis zu zehn Milliarden Mark für jedes Unternehmen, das UMTS einführen will.

Kein Wunder, dass es an dem nach oben offenen Versteigerungsverfahren lautstarke Kritik gibt - unter anderem Deutsche Telekom und Viag Interkom monieren, dass andere europäische Länder wie Spanien, Italien, Frankreich und die skandinavischen Staaten kostensparende Ausschreibungsverfahren praktizieren, bei denen es auf die Qualifikation und nicht die Geldbörse der Bewerber ankommt. In Deutschland ist die Auktion im Telekommunikationsgesetz festgeschrieben. Inhaltliche Auflagen gibt es aber auch. So müssen die künftigen UMTS-Betreiber eine Mindestversorgung sicherstellen: Bis Ende 2003 muss ein Viertel und bis Dezember 2005 dann die Hälfte der Deutschen Zugang zu der neuen Technik erhalten.

Stefan Paul Mechnig
 

28.04.00 10:34

3374 Postings, 8873 Tage PieterMal eine andere Frage, weis jemand, welche Unternehmen als Lieferanten

der für die neuen Netze notwendige Hardware in Frage kommen. Da scheint mir ein gigantischer Bedarf weltweit zu entstehen. Diese Hersteller werden dann
Aufträge in Milliardenhöhen erwarten dürfen und das wäre doch auch als
Kapitalanlage recht interressant.
Also, weis jemand was, dann bitte der Allgemeinheit zur Verfügung stellen.

Danke und viele Grüße
Pieter  

28.04.00 10:47

1247 Postings, 8901 Tage MariusDie Frage ist: Wer Profitiert vom neuen UMTS Standard ?

Sicherlich auch die Firmen die eine Lizenz erwerben, aber die haben erst einmal Milliarden kosten und die Zeit bis sich mit dem neuen Standard mehr Geld verdienen lässt als mit dem alten kann lang sein. Durch den normalen Handybenutzer wird kein Pfennig mehr Geld verdient. Mann hat lediglich die Option(deren Bedeutung ist natürlich riesig, bringt im Moment aber noch kein Geld)für schnelle Internetfähige Handys.

Aber: Jedes Handy MUSS ausgetauscht werden. In JEDEM Land in dem UMTS    
     eingeführt wird.
     Das bedeutet Riesenaufträge für: Nokia, Erikson, Motorola,...

Wer hat Ideen, wer noch Profitiert ???


Wünsche gute Geschäfte         Marius
   

28.04.00 10:51

1247 Postings, 8901 Tage MariusPieter,

als ich schrieb war deine Frage noch nicht da. Ist aber sicher eine Teilantwort.

Was gibt es noch ???  

28.04.00 11:28

2316 Postings, 8899 Tage furbyDanke Euch für die Stellungnahmen, die Frage von Pieter würde mich auch interessiere

wer bietet den Netzaufbau an?

Zu den UMTS lizensierten Unternehmen bin ich mir auch nicht mehr so sicher, ob diese, wenn sie erst mal Milliarden kurzfristig in den Bilanzen verkraften müssen im Aktienkurs steigen. Zulegen sollten dann eher die spanischen und italienischen Mobilfunkunternehmen, denen die UMTS Lizenz offenbar geschenkt wurde, - das ist doch der Wettbewerbsvorteil. Die Telekom, die fast nur in Ländern präsent ist, in denen teuer versteigert wird sollte eigentlich verlieren. Stimmt das so?

Gruß furby  

28.04.00 12:03

5460 Postings, 8736 Tage MOTORMANRe: Wann werden eigentlich die UMTS Mobilfunk-Lizenzen versteigert?

Betreff des Netzausbaus sind die von Marius genannten Unternehmen wohl die bedeutensten (NOKIA, Ericsson, Motorola), wobei ich doch eher die beiden europäischen Unternehmen als Vorreiter sehe. ericsson hat als erster anbieter einen Auftrag zum Aufbau eines Netzes erhalten.
Motorola hat außerdem noch den Verlustbringer IRIDIUM zu verdauen.

Die hohen Ausgaben für die Lizenzen sind schon ein nicht zu vernächlässigender Faktor, doch sollte man da m. E. nicht zu eng nur auf das UMTS-Geschäft schauen.

Ein Unternehgmen wie MCI Worldcom, dürfte neben dem UMTS-Geschäft auch den direkten Kundenzugang in Deutschland über UMTS im Auge haben. Bis heute besitzt die DTAG rund 97% aller Teilnehmeranschlüsse, und regulatorische Schwachstellen wie der zu teuren TAL-Gebühr (Teilnehmeranschlussleitung) oder der verzögerten Verkauf der Breitbandkabel-Netze, lassen für diese Unternehmen der Gewinn einer UMTS-Lizenz als einzig verbleibende (und auf mittelfristige Sicht) wohl auch refinanzierbare Alternative erscheinen.

Einen Wettbewerbsvoteil sehe ich in dem Maße nicht so sehr, da Deutschland einer der größten Märkte ist, und man auch höhere Preise verlangen kann.

Sieht man sich einmal die deutschen GSM-Betreiber an, so konnten diese bereits nach 3 Jahren den Break-Even erreichen, und dies in Zeiten, wo der Mobilfunk nur unter Geschäftsleuten bekannt war, so rechene ich schon damit, daß die Bieter, wenn auch die Ausgaben am Anfang risieg sind, schon mittelfristig gut da stehen werden. M. E. ist dies die letzte Gelegenheit für neue Anbieter, einen dirketen Kundenzugang zu erlangen, und dies vor dem Hintergrund, was VODAFONE pro D2-Teilnehmer gezahlt hat.

MOTORMAN  

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