Pfizers fette Jahre sind vorbei

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eröffnet am: 17.04.02 17:09 von: Happy End Anzahl Beiträge: 1
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17.04.02 17:09

95441 Postings, 8511 Tage Happy EndPfizers fette Jahre sind vorbei

Bis jetzt ist beim amerikanischen Pharmagiganten Pfizer noch alles im Lot. Das Unternehmen hat im ersten Quartal des laufenden Jahres zwar beim Gewinn je Aktie vor Sonderbelastungen die Erwartungen punktgenau getroffen. Der Umsatz hingegen reißt allerdings nicht vom Hocker. Außerdem steht dem wichtigsten Präpartat starke KOnkurrenz ins Haus. Das könnte dazu führen, dass der Markt die nochmals bestätigten Umsatz- und Ertragsziele für die kommenden Jahre bis 2004 anzweifeln wird. Kurszuwächse sind nicht drin.  

Pfizer weicht keinen Schritt zurück. Das Unternehmen bekräftigt seine Prognose für das laufende Jahr. Die Umsätze sollen im zweistelligen Prozentbereich wachsen. Der Gewinn je Aktie soll zwischen 1,56 und 1,60 US-Dollar liegen.

Das zweite Quartal soll etwas schwächer werden, was Analysten aber schon erwartet hatten. Bis zum Jahr 2004 sollen die Gewinne je Aktie um mindestens 15 Prozent jährlich wachsen. Fraglich, ob das Unternehmen die ambitionierten Ziel aus eigener Kraft schaffen kann.  Der Konzern profitiert immer noch von seinem Zusammenschluss mit Warner-Lambert, es fallen immer noch Synergien an
. Doch dieser Effekt hält nicht ewig an, Pfizer muss sich künftig wieder auf seine Stärke besinnen: Die Entwicklung innovativer Medikamente. Auf diesem Feld hat der Weltmarktführer zuletzt etwas geschlafen, die Wirkstoffpipeline ist kurzfristig nicht attraktiv.

Pfizer ist im Umbruch

Noch ist Pfizer auf einem guten Weg. Nahezu alle Medikamente konnten die Umsatzprognosen der Analysten erfüllen. Auch Lipitor, das wichtigste Pfizer-Medikament, legte beachtlich zu. Weltweit erwirtschaftete der Cholesterin-Senker 1,8 Milliarden US-Dollar, was einem Wachstum von 26 Prozent gegenüber dem ersten Quartal 2001 entspricht.

Damit liegt das Präparat deutlich vor allen anderen Pfizer-Mitteln: Auf Rang zwei folgt das Blutdruck-Medikament Norvasc mit 910 Millionen US-Dollar. Norvasc hat allerdings seine besten Zeiten schon hinter sich, das Medikament hat im Jahresvergleich nur um neun Prozent zugelegt.

Starke Konkurrenz steht vor der Tür

Allerdings steht Lipitor ein starker Konkurrent ins Haus. AstraZeneca will sein Medikament Crestor ab dem dritten Quartal des laufenden Jahres ins Rennen schicken. Analysten gehen davon aus, dass Crestor den Markt für Cholesterinsenker aufmischen wird.

Es hakt in der Pipeline: Zwar sollen in diesem Jahr noch fünf neue Medikamente an den Markt gebracht werden, doch ein Blockbuster ist nicht dabei. Gut möglich, dass Pfizer noch eine Übernahme einfädelt. Pharmacia wird als heißer Kandidat gehandelt.

Billig ist die Aktie nicht, sie hat ein KGV 2003 von 21. Allerdings profitiert Pfizer von seinem Bonus als Weltmarktführer.  

Pfizer ist im Umbruch. Die Zeit nähert sich dem Ende, in der das Unternehmen sein Wachstum aus Synergieeffekten speisen konnte. Für das wichtigste Medikament steht ein starker Herausforderer vor der Tür, die Pipeline gibt kurzfristig keinen Nachfolger her. Die Langfristprognosen erscheinen deswegen offensiv, fraglich, ob sie einzuhalten sind. Die Zeit der Kurszuwächse dürfte für die Aktie erst einmal vorbei sein.

sharper.de

Gruß    
Happy End
 

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