Die traurige Geschichte um den insolventen Holzverarbeiter Pfleiderer könnte für Privatanleger doch noch ein zumindest halbwegs erträgliches Ende finden....
Wochenlang hatte die DSW den Insolvenzplan, mit dem Pfleiderer den Neustart schaffen will, heftig kritisiert. Der Grund: Die Rettung sollte mit Hilfe und finanzieller Unterstützung eines Finanzinvestors gelingen. Doch davon profitiert hätte allein der Finanzinvestor. Freie Altaktionäre sollten komplett leer ausgehen. „Dass die Aktionäre trotz der positiven Entwicklung aus dem Unternehmen gedrängt werden sollen, ist schlicht ein Skandal“, kritisiert Marc Tüngler, Hauptgeschäftsführer der DSW, und stellt klar. „Das ist nichts anderes als eine kalte Enteignung!“
Medienberichten zufolge will das Unternehmen nun den freien Aktionären entgegenkommen und plant offenbar, ein Abfindungsangebot zu unterbreiten. Spekuliert wird darin über eine Offerte von rund einem Euro je Anteil. Bei der DSW bleibt man skeptisch und will abwarten, ob das Angebot tatsächlich kommt. Dennoch dürften die Aktionärsschützer die jüngste Entwicklung wohl auch als ihren Erfolg verbuchen. Denn nach Bekanntwerden der Sanierungspläne hatte die DSW dies heftig kritisiert und alle Optionen geprüft, auch strafrechtliche. Pfleiderer war unter der Last von 800 Millionen Euro Schulden nach einer teuren US-Expansion zusammengebrochen. Mittlerweile wurde das defizitäre US-Laminatgeschäft aber verkauft. „Die
Pfleiderer AG ist nach dem Verkauf des US-Geschäfts ein gesundes Unternehmen. Das einzig Logische wäre nun, das Insolvenzplanverfahren abzuschließen“, forderte deshalb DSW-Vizepräsidentin Daniela Bergdolt.