05.08., 14:20 WARBURG RESEARCH
Balda Unsicherheiten über TPK-Verkauf belasten
Hamburg (aktiencheck.de AG) - Jochen Reichert, Analyst von Warburg Research, bewertet die Balda-Aktie (ISIN DE0005215107/ WKN 521510) nach wie vor mit dem Rating "halten". Mit den heute veröffentlichten Zahlen für das Q2/11 werde Balda das stark schrumpfende Geschäft des Segments MobileCom (China-Aktivitäten, Gehäuse für Mobiltelefone) als aufgegebene Geschäftsbereiche ausweisen. Exklusive MobileCom habe Balda den Umsatz in H1 2011 auf Vorjahresniveau (EUR 28,9 Mio.) halten können. Positiv hervorzuheben sei, dass der Bereich Medical den Umsatz in H1 2011 um +26% auf EUR 16,5 Mio. habe steigern können. Darüber hinaus sei das EBIT (ohne MobileCom) von EUR 0,6 Mio. auf EUR 1,1 Mio. gestiegen.
Interessant sei jedoch, dass ohne Dekonsolidierung der China-Tochter mit hoher Wahrscheinlichkeit die Guidance für das Gesamtjahr 2011 hätte revidiert werden müssen. Das Unternehmen sei bisher davon ausgegangen, einen Umsatz auf Vorjahresniveau (EUR 141 Mio.) sowie ein positives EBIT erzielen zu können. Inklusive dem dekonsolidierten MobileCom-Segment habe der Umsatz in H1 2011 bei EUR 53 Mio. gelegen - gegenüber H1 2010 ein Rückgang von 16%. Das um Wertberichtigungen adjustierte EBIT würde inklusive dem Segment MobileCom bei EUR -3,1 Mio. liegen. Sowohl auf Umsatz- als auch auf EBIT-Ebene wären die ursprünglichen Ziele nicht mehr zu erreichen gewesen. Mit der schwachen operativen Performance des China-Geschäfts könne der Kurssturz nicht allein erklärt werden. Inklusive TPK ergebe sich ein fairer Wert für die Balda-Aktie von deutlich mehr als EUR 10 - selbst dann wenn Balda Medical, Electronic Products, MobileCom und die Nettoliquidität von EUR 40 Mio. mit einem Wert von Null angesetzt werden würde.
Vielmehr dürften die steigenden Risiken für den beabsichtigten TPK-Verkauf dafür verantwortlich sein. Zum einen könne nicht mit Sicherheit davon ausgegangen werden, dass der neue Aufsichtsrat (bestehend aus drei Personen, zwei Personen würden aus Taiwan kommen und dürften dem Umfeld von Michael Chiang nahe stehen) ein TPK-Verkauf tatsächlich unterstütze. Zum anderen könnte es sich bei weiter eintrübendem Börsenumfeld als schwierig erweisen, insgesamt 16% des Aktienkapitals von TPK zu platzieren. Aufgrund der beschriebenen Unsicherheiten dürfte die hohe Differenz zwischen aktuellem Börsenkurs und dem fairen Wert pro Aktie von EUR 11 derzeit nicht schließen. Daher lautet das Rating der Analysten von Warburg Research für die Balda-Aktie trotz des hohen Upside-Potenzials von 61% weiter "halten". In die Schätzungen werde die Dekonsolidierung von MobileCom eingearbeitet werden. Das Kursziel werde nach wie vor bei EUR 11 gesehen. (Analyse vom 05.08.2011) ----------- So wie einem das Licht nicht ohne die Dunkelheit bewusst würde, so gibt es keine Situation, in der nicht etwas POSITIVES zu entdecken wäre.
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