Wirtschaftsnews - & Marktberichte - von heute 12:52
Erwartung sinkender Benzinnachfrage in den USA: Ölpreise leicht im Minus Die Ölpreise notieren zu Wochenbeginn im elektronischen Handel in Fernost zunächst etwas niedriger. Feiertagsbedingt bleiben die US-Börsen heute geschlossen. Am Montagmorgen kostet ein Barrel (159 Liter) der US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) zur Auslieferung im Oktober 74,28 Dollar und damit 32 Cent weniger als zum Handelsende am Freitag. Europäisches Rohöl der Sorte Brent verbilligt sich aktuell um 20 Cent auf 76,47 Dollar pro Barrel. Der nächstfällige Future auf Gasoil als Referenz für Heizöl und Dieselkraftstoff in Europa notiert gegenüber seinem frühen Handelsschluss am Freitagabend in London 10 Dollar höher bei 649 Dollar pro Tonne. Der Euro hält sich auf dem Niveau vom späten Handel in New York am Freitag bei aktuell 1,2895 Dollar.
Heute Morgen sorgen Befürchtungen um einen deutlichen Rückgang der US-Benzinnachfrage mit der heute am „Labor-Day“ endenden Hauptreisesaison in den USA für leicht sinkende Notierungen an den Ölmärkten. Händlern zufolge ist mit einem Einbruch des Benzinverbrauchs zu rechnen. Aktuell befinden sich die Ölmärkte in der nördlichen Hemisphäre im Übergang von der ferienzeitbedingten Kraftstoffverbrauchs- zur Heizsaison, in der der Absatz an Produkten wie Heizöl deutlich anzieht.
Die historisch hohen Ölbestände vor allem in den USA bei nur schleppender Erholung der Konjunktur und damit schwächelnder Ölnachfrage belastet unverändert die Stimmung an den globalen Ölmärkten ,so Marktteilnehmer weiter.
Am Freitag hatten überraschend positive Jobdaten aus den USA Hoffnung auf einen Aufschwung am US-Arbeitsmarkt geweckt und den Aktienmärkte zum Wochenschluss zu deutlichen Kurssprüngen verholfen. So fiel der Stellenabbau im August mit 54.000 Jobs deutlich geringer aus als von den Märkten erwartet.
Experten hatten mit einem Abbau von über 100.000 Arbeitsplätzen außerhalb der Landwirtschaft gerechnet. Die Erwerbslosenrate stieg zuletzt in den USA wie erwartet auf 9,6 Prozent von zuvor 9,5 Prozent im Juli.
An den Ölmärkten quittierten Investoren die überraschend positiven Daten vom Arbeitsmarkt zwar überwiegend ebenfalls als Indiz dafür, dass die Vereinigten Staaten dem befürchteten „Double Dip“, dem neuerlichen Verfall in eine Rezession entkommen werde. Zu Preisaufschlägen reichte es vor dem Hintergrund hoher Ölbestände trotz alledem nicht.
Leichtes US-Rohöl WTI beendete den Handelstag mit einem Kursverlust von 42 Cent oder 0,56 Prozent auf 74,60 Dollar pro Barrel. Europäisches Rohöl Brent verlor 26 Cent oder 0,34 Prozent auf 76,67 Dollar pro Barrel. ICE-Gasoil als Benchmark für Heizöl und Dieselkraftstoff in Europa verbilligte sich am Freitag um 75 Cent auf 639 Dollar pro Tonne.
Heizölpreise am Montag etwas gefallen
Die Heizölpreise notieren heute Morgen mit dem Start in die Bestell- und Heizsaison gegenüber Freitagnachmittag zunächst rund 20 Cent pro 100 Liter niedriger. Der Rückgang der globalen Ölpreise bei gleichzeitig stabilem Euro führt zu dieser leichten Preisverbesserung für die Heizölverbraucher.
Zu Wochenbeginn kostet Heizöl extra leicht in Standardqualität (DIN 51603-1) bei einer Abnahmemenge von 3000 Litern in Deutschland im Durchschnitt 64,90 Euro pro 100 Liter inklusive Mehrwertsteuer. In Österreich liegt der Heizölpreis aktuell steuerbedingt höher bei 74,80 Euro pro 100 Liter. In der Schweiz kostet leichtes Heizöl bei einer Abnahmemenge von 3.000 Liter heute Morgen CHF 81,75 pro 100 Liter.
Spekulanten reduzieren Wetten auf steigende Rohölpreise / Anstieg der Erwartung fallender Benzinpreise
Spekulativ agierende Investoren haben ihre Wetten auf steigende Rohölpreise weiter zurück zufahren. Der “Commitment of Traders Report” (COT) der U.S. Commodity Futures Trading Commission belegt diese skeptischere Einstellung zur weiteren Entwicklung des Ölpreises. So reduzierte sich die Zahl der Netto-Longposition auf Rohöl von Akteuren wie Hedgefonds und Finanzinstituten bis zum Abrechnungstag am Dienstag vergangener Woche nochmals deutlich von 27.323 Kontrakten oder mehr als 50 Prozent auf nunmehr nur noch 13.120 Kontrakte. |