Ich finde es ja etwas "gewagt", dem Kursverlauf von VW einen "Aufwärtstrend" zu diagnostizieren, auch wenn es mich sehr freuen würde, wenn ein solcher tatsächlich existieren würde.. Du hast die Unterstützungslinie (derzeit bei ca. 120 EUR) eingezeichnet, ud die "zugehörige " Widerstandslinie würde ca. parallel verlaufen und sich derzeit bei ca. 135 EUR befinden - und zwar aus 6-Monats-Sicht.
Wenn man dagegen einen etwas längeren Zeitraum betrachtet, nämlich 1 Jahr, so ergibt sich eher eine Seitwärtsbewegung im Bereich 105 - 130 EUR. Dieser ist eine oszillierende Bewegung eingeschlossen, die mit einer Schwankungsbreite von ca. 10 EUR langsam ansteigt - insofern gebe ich dir prinzipiell Recht. Aber um die Bezeichnung "Trend" verwenden zu können ist mir die Dauer der Anstiegsphasen zu kurz.
Das "erkenne" ich aus der Sicht des 1-Jahres-Verlaufs: Nach diesem befinden wir uns derzeit am unteren Ende des Schwankungskorridors (-7% seit dem Erreichen des oberen Endes bei 128 am 04.04.2024). Von daher ist es bestimmt nicht ausgeschlossen, dass kurzfristig eine Gegenbewegung zum (kurzfristigen) Abwärtstrend einsetzt. Aber müsste nicht - falls es tatsächlich ein Aufwärtstrend ist - die Marke von 130 EUR mal deutlich nach oben durchbrochen werden? Diese Marke liegt aber mehr als 9% oberhalb des derzeitigen Kurses. Und wer interessiert sich für die Aktie, wenn erstmal die Dividende ausgezahlt ist? Dann ist es optisch natürlich viel billiger und rechnerisch wären wir wieder in einem Bereich um 110 EUR. Der ganz Kursverlauf steht m. M. n. ohnehin im krassen Gegensatz zu den fundamentalen Daten. Die Erklärung mit der "Angst", die Herrmann als "Rechtfertigung" für den Kursverlauf angeführt hat, ist sicherlich nicht ganz von der Hand zu weisen. Aber das ist mir wiederum zu "unkonkret", denn genügend Anlässe für "Angst" findet man jederzeit nach Belieben (Kriege, sog. "soziale Ungleichheit", "unliebsame" Konkurrenz aus Fernost und im Zweifelsfall als Ergänzung das "ultimative Totschlagargument", nämlich die "Ungewissheit für die Zukunft"). Aber das müsste dann ja für alle Aktien gelten, und dem ist offensichtlich nicht so. Es würde mich nicht wundern, wenn dieses "Rumgeeiere" des Kurses so weitergehen würde. Aber auch das Gegenteil würde mich nicht wundern, nämlich dass es ganz plötzlich für einige Zeit stark bergauf geht - nämlich dann, wenn sich einfach mal die "Stimmung" ändert und durch das Überschreiten einer (unbekannten) Kursmarke "plötzlich" alle von steigenden Kursen ausgehen und keiner den Einstieg "verpassen" will. Ich denke da ganz konkret an den plötzlichen Stimmungsumschwung, als die sog. Corona-Pandemie mehr oder weniger "urplötzlich" für beendet erklärt wurde und die Kurse wie Pilze aus dem Boden schossen - obwohl sich grundsätzlich, d. h. fundamental, gar nichts geändert hatte. |