Der deutsche Außenminister Heiko Maas erklärte, dass die Ablehnung der Fertigstellung und Inbetriebnahme der Gaspipeline Nord Stream 2 zu unerwünschten „geostrategischen Konsequenzen“ für Europa führen kann. Insbesondere würde es den Einfluss der EU auf Russland schwächen. „Wer Nord Stream 2 grundsätzlich in Frage stellt, sollte auch darüber nachdenken, welche zumindest geostrategischen Konsequenzen es hätte und was es für die Einflussmöglichkeiten Europas auf Russland bedeuten würde“, sagte der Minister im Bundestag bei einer Rede zu den Beziehungen zu Moskau. Matthias Platzeck, Vorsitzender des Deutsch-Russischen Forums, bewertet die Situation ähnlich. Wenn Deutschland den Bau von Nord Stream 2 aufgibt, wird es enorme finanzielle Verluste erleiden und die Beziehungen zu Russland werden sich drastisch verschlechtern. Eine weitere Isolation Russlands läge nicht im Interesse Deutschlands. Ihm zufolge können Sanktionen die Situation nicht verbessern, im Gegenteil, das Risiko einer militärischen Eskalation in Europa ist wegen ihnen in letzter Zeit gestiegen, und die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den Ländern haben sich verschlechtert. Deshalb glaube er auch nicht an einen Ausstieg aus Nord Stream 2. „Der wirtschaftliche Schaden wird riesig sein, der politische Schaden ist gar nicht zu ermessen“, so Platzeck |