Delbrücker Elektroflitzer Karo wartet jetzt auf die Zulassung Der Unternehmer Klaus Dieter Frers hält an seinen Plänen für die Produktion eines Kleinfahrzeugs nach Vorbild der legendären Isetta fest. Die Fertigung soll mit einiger Verspätung nun bald beginnen.
Martin Krause 01.02.2021 | Stand 02.02.2021, 08:23 Uhr Delbrück. Der Delbrücker Autohersteller Artega will in diesem Jahr endlich in die Serienfertigung des Elektroautos „Karo“ einsteigen. Ursprünglich – Ende 2018 – war der Produktionsstart für einen Elektroflitzer aus OWL schon für Januar 2019 angekündigt worden. Doch über das Konzept für den rundlichen „Microlino“, der mit seiner Fronttür an die legendäre Isetta von BMW erinnerte, zerstritten sich Artega-Chef Klaus-Dieter Frers und seine Partner von der Schweizer Firma Micro Mobility.
Die Delbrücker änderten die Pläne, schufen das Modell „Karo“, das der Nachkriegs-Knutschkugel Isetta noch mehr ähnelt, und läuteten Anfang 2020 den Verkaufsstart ein. Dann kam Corona: „Die Vermarktung musste verschoben werden, wir haben alle Interessenten informiert“, so Frers.
Der umtriebige Unternehmer, der in OWL vor allem als Gründer und Chef des börsennotierten Delbrücker Autozulieferers Paragon bekannt ist, lässt freilich nicht locker. Wer Frers kennt, hätte es nicht anders erwartet – Rückschläge hat er in den vergangenen Jahren mit seinen Unternehmen immer wieder einstecken müssen. Paragon führte er erfolgreich durch ein Insolvenzverfahren, das Batterieunternehmen Voltabox will er verkaufen. Er verhandele darüber derzeit mit einer Investorengruppe aus der Schweiz, eine Absichtserklärung (Letter of Intent) sei unterzeichnet, sagt Frers.
Zäher Kampf gegen coronabedingte Widerstände
Möglichst noch im zweiten Quartal 2021 möchte er nun tatsächlich die „Karo“-Serienproduktion in Delbrück beginnen. Aber: Obwohl der „Karo“ bereits 2019 auf der Automesse IAA in Frankfurt präsentiert wurde, fehlt dem Fahrzeug noch die Straßenzulassung. Die notwendige „Homologation“ sei wegen der Corona-Krise derzeit schwierig: Erst hakte es, weil Prototypen nicht rechtzeitig fertiggestellt werden konnten, dann wurde ein wichtiger Termin verpasst.
Ein Dienstleister in Luxemburg litt unter harten Lockdown-Maßnahmen, so wie eine Firma in England, die Tests machen sollte. Die Aufträge wurden dann in Deutschland vergeben. „Ähnliche Probleme haben auch große Konzerne“, sagt Frers. „Da müssen wir uns hinten anstellen.“
In einem neuen Werk in Delbrück stehen aber 28 Mitarbeiter bereit, um mit der Produktion in den nächsten Monaten zu beginnen. Das alte Werk und der frühere Artega-Showroom würden voraussichtlich von den Voltabox-Käufern übernommen.
Woher kommen die Batterien.? Von Voltabox ? |