Der SMA Solar Technology AG in Niestetal (Kreis Kassel) droht möglicherweise Ungemach. Der Weltmarkt- und Technologieführer bei Wechselrichtern für Fotovoltaikanlagen könnte schon bald Billigkonkurrenz aus Fernost bekommen. Der hierzulande kaum bekannte koreanische Konkurrent Dasstech hat einen Wechselrichter entwickelt, der aus weit weniger und deutlich preiswerteren Komponenten besteht. Nach Berechnungen der Fachzeitschrift Photon (Aachen) kommen die Koreaner mit ihrem neuartigen Gerät mit Materialkosten von 5,2 Cent je Watt Leistung hin. Bei SMA liegen diese spezifischen Kosten laut Photon mit elf Cent mehr als doppelt so hoch.
Wechselrichter sind das technische Herzstück einer jeden Fotovoltaik-Anlage. Sie wandeln in Solarzellen gewonenen Gleich- in netztauglichen Wechselstrom um. SMA ist mit einem Anteil von mehr als 40 Prozent unangefochtener Weltmarktführer. Die Photon-Berechnungen sind konservativ. Die Kalkulation enthält weder marktübliche Mengenrabatte bei der Abnahme großer Mengen von elektronischen Bauteilen noch deutlich geringere Lohnkosten bei einer Fertigung in Fernost. Zwar schnitten die Dasstech-Wechselrichter im Vergleich mit denen von SMA deutlich schlechter ab. Photon führt dies aber vor allem auf eine „nicht ausgereifte Steuer-Software“ zurück. Dieses Manko könne leicht ausgeglichen werden, so Photon-Herausgeber Philippe Welter. Er befürchtet, dass nach den heimischen Modulherstellern, die massiv mit Billiganbietern aus Fernost zu kämpfen haben, „auch die deutschen Wechselrichter-Hersteller von der Konkurrenz aus Fernost überrollt werden könnten“. SMA-Vorstandssprecher sieht Günther Cramer diese Gefahr allerdings nicht. „Nur auf die Kosten zu schauen, ist zu kurz gesprungen.“ Bei Wechselrichtern komme es vor allem auch auf Service, Sicherheit und Lebensdauer an. SMA habe nicht umsonst die Markt- und Technolgieführerschaft weltweit. „Gleichwohl schauen wir uns die Konkurrenz genau an“, so Cramer. Unabhängig davon arbeite SMA ständig an Kostenreduktionen bei gleichzeitiger Verbesserung der Qualität. „Wir werden unsere Kosten je Watt in den um 50 Prozent reduzieren“, kündigte Cramer an. |