Das ist auch nicht einfach zu verstehen - ich tue es auch nicht richtig. Wenn ich es richtig sehe, dann hat Leoni wesentlich: 2 Geschäftsbereiche: Wiring Systems Division (WSD) und Wire & Cable Solutions Division (WCS). WSD sind vereinfacht Bordnetze und Kabelsätze. WCS sind Kabel an sich wie z.B. Ladekabel für E-Autos oder sonst halt einfache Kabel ohne Kabelbaum. Diese Sparte soll warum auch immer (Margenschwäche?) verkauft werden - ein Käufer aber wohl schwierig zu finden.
Im Bereich WSD muss man im harten Preiswettbewerb stehen oder man geht selbst preisaggressiv vor. Jedenfalls hat man die Fertigung in die "billigsten Billigländer" verlagert - z.B. Algerien oder Rumänien. In z.B. Rumänien hat es aber starke Lohnanhebungen gegeben und die Löhne sind trotzdem nicht attraktiv für gut ausgebildete Menschen. Man muss dort Menschen aus z.B. Serbien anwerben, die dann in Rumänien arbeiten. Das kostet alles mehr als man ursprünglich mit dem Billiglohn in Rumänien mal kalkuliert hat. Leoni versucht daher nach Moldawien weiterzuwandern, wo der Mindestlohn nochmals weniger ist als in Rumänien.
Und die Komplexität der Verkabelung hat immer mehr zugenommen durch neue elektronische Helfer in den Autos. In den Billigländern wie Algerien gibt es dadurch größere Qualitätsprobleme, weil Kabelbäume falsch zusammengesteckt werden und wenn die bis zur Endmontage im Autowerk durchkommen, es dann recht teuer wird.
Alles Probleme die man nicht schnell einfach so abstellen kann, wenn man die Preise nicht deutlich erhöhen kann. So muss man vllt. längere Zeit ein Minusgeschäft in Kauf nehmen, wenn Verträge noch länger laufen, aber die Fertigungskosten in dem vermeintlichen Billiglohnland davongaloppiert sind. Mehr Automatisierung geht nicht. Ein Umzug in ein anderes billigeres Land ist teuer und mit vllt. noch mehr Qualitätsproblemen verbunden. Außerdem haben Kunden da i.d.R. auch Mitspracherecht.
Es sind denke ich noch immer gute Ausstiegskurse hier angesichts der komplizierten Gemengelage. |