Die PSI AG (WKN: 696 822) will ihre Logistik-Aktivitäten konzentrieren. Die Tochterunternehmen ECI GmbH, Planar GmbH und der Geschäftsbereich Logistik der PSI AG werden zum 1. Januar 2001 in einem eigenen Unternehmen verschmolzen. Neue Kaufempfehlungen stärken den Kurs des Titels. Die Dresdner Kleinwort Benson sieht sogar die Möglichkeit einer Übernahme.
Durch die Verschmelzung der drei Logistiker entsteht ein neuer Anbieter mit 150 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von über 40 Mio. DM. Das neue Unternehmen soll Synergien zwischen den drei Einzelfirmen besser nutzen und das Wachstum beschleunigen. Weitere Details sollen bald folgen.
Kaufempfehlungen am Fließband
Die DG Bank riet am 23. August zum Kauf der PSI-Aktie. PSI würde neben Netzbetreibern wie Mannesmann Mobilfunk, DeTeMobil und Orange und Netzwerkausrüstern wie Ericsson, Lucent, Nokia und Siemens zum exklusiven Teilnehmerkreis der Mitte November stattfindenden Telemanagement World in Chicago gehören. Hier sollen Weichen einer Standardisierung im UMTS-Infrastruktur Bereich gestellt werden. Die günstige Bewertung mit einem 2001-er KGV von unter 20, die Energie-, Logistik- und UMTS-Phantasie sprächen für den Titel. Kurspotenzial laut Bank: 25 Prozent.
Value Research hält die PSI-Aktie ebenfalls für kaufenswert. Für das Gesamtjahr 2000 wird ein Umsatz von etwa 300 Mio. DM und ein Gesamtergebnis in der Höhe von 8 Mio. DM erwartet. Der Gewinn je Aktie soll bei 0,28 Euro (2000), 0,73 Euro (2001) und 1,57 Euro (2002) liegen. Für das Jahr 2002 errechnet sich ein KGV von unter 20. Daher empfiehlt man mittel- und langfristig orientierten Anleger den Kauf der Aktie.
Die Dresdner Kleinwort Benson (DKB) bleibt bei ihrer Kaufempfehlung vom Mai und bei dem schon damals gesetzten Kursziel von 86 Euro. Phantasie ergäbe der angekündigte Börsengang der UBIS AG, an der PSI mit 75 Prozent beteiligt ist. Das Unternehmen erzielt bei einem Jahresumsatz von etwa 24 Mio. DM einen Vorsteuergewinn von 2 Mio. DM. Das Umsatzpotential aus dem UMTS-Netzmanagement Bereich wird auf 80 bis 120 Mio. DM zwischen 2002 und 2004 veranschlagt. Zeitdruck und eine monopolähnliche Stellung würden zu überdurchschnittlichen Margen führen.
Das recht konservative Bankhaus Lampe hat am 15. September 2000 die Aktie der PSI von Halten auf Kaufen hochgestuft. Der Gewinn je Aktie wird für 2000e_2001e bei 0,51_1,28 Euro gesehen. So kommen die Analysten für 2001 auf ein KGV von etwa 24.
Alle Institute erwähnen das auch weiter vergleichsweise schwache Produktgeschäft mit PsiPenta. Es wird aber im Rahmen der momentanen Schwäche des Gesamtmarktes gesehen und als Investition in die Zukunft betrachtet.
PSI als Akquisitionsziel?
DKB spekuliert mit der Möglichkeit einer Übernahme. Nach Ablauf der Lock-up Periode für 54 Prozent der Aktien, die im Besitz von etwa 400 Mitarbeitern sind, beträgt der Free-Float der PSI-Aktie mehr als 80 Prozent. Das Unternehmen beschäftigt mehr als 700 Softwareentwickler, die aufgrund der gegenwärtigen Marktkapitalisierung von PSI mit je etwa 400 Mio. Euro bewertet sind. Bei vergangenen Übernahmen in der Softwarebranche sei dieser Wert mehrfach deutlich überschritten worden.
Diese Spekulation wird mittlerweile allerdings durch einen Poolvertrag etwa eingeschänkt, der per Ende August rund 1 Million Aktien bis zum 31. Dezember 2001 bindet. Mit einem Anteil von über 10 Prozent ist dieser Mitarbeiterpool nun größter Aktionär der PSI AG.
Der Chart
Die Aktie hält sich seit einigen Tagen bei Kursen um die 30 Euro auf und notiert gegenwärtig bei 29,30. GD100 bei 28,50, GD30 steigend bei knapp 28 Euro. GD200 bei 31,75 waagerecht. In den Titel sollte neue Aufwärtsdynamik kommen, wenn die 30-er Zone nachhaltig verlassen und die GD200 überschritten wird. Aktuell bewegen sich die technischen Indikatoren im Niemandsland. Der Aufwärtstrend liegt bei etwas über 28 Euro. Wird er durchbrochen, wäre allerdings das nächste Kursziel erst einmal 26 Euro.
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