Österreichs Gedenkakt für die Schweiz

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neuester Beitrag: 05.11.05 13:58
eröffnet am: 03.11.05 22:42 von: dasLicht Anzahl Beiträge: 12
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03.11.05 22:42

61 Postings, 6857 Tage dasLichtÖsterreichs Gedenkakt für die Schweiz

"Danke Schweiz"

Die Republik Österreich feiert im Jahr 2005 eine Reihe wichtiger Gedenktage. Nicht nur die Erinnerungen an 60 Jahre 2. Republik, 50 Jahre österreichischer Staatsvertrag und 10 Jahre Mitgliedschaft bei der EU sondern auch das Gedenken an 60 Jahre Kriegsende, als es der österreichischen Bevölkerung, insbesondere den Kindern sehr schlecht ging. Im Herbst 1945 organisierte die Kinderhilfe des Schweizerischen Roten Kreuzes eine Ausspeiseaktion in Österreich sowie Erholungsaufenthalte für Kinder bei Schweizer Pflegefamilien in der Schweiz.

Insgesamt nahm die Schweiz rund 35'000 österreichische Kinder für jeweils rund 3 Monate in den Jahren 1945 bis 1955 auf. Die Kinder erlebten eine vom Krieg verschont gebliebene Welt mit ausreichend gedeckten Tischen.

Diese grosszügige Hilfsaktion der Schweiz blieb unvergessen. Als Zeichen des Danks werden am 4. November 2005, dem 60. Jahrestag des ersten Kindertransports Richtung Westen, rund 200 ehemalige "Schweizerkinder" mit einem Sonderzug von Wien nach Bern zum Gedenkakt reisen. Am Gedenkakt wird ebenfalls die österreichische Aussenministerin Ursula Plassnik teilnehmen. Empfangen wird die österreichische Delegation von Bundesrätin Micheline Calmy-Rey.

Die ehemaligen "Schweizerkinder", welche heute um die 70 Jahre alt sind, werden ausserdem auf ihre ehemaligen Gasteltern und Gastgeschwister treffen. Der Gedenkakt vom 4. November wird begleitet durch verschiedene Ansprachen und einer Ausstellung über die Hilfsaktion "Schweizerkinder" im Bernerhof.

Der Gedenkakt in Bern wird organisiert von der österreichischen Botschaft in Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen Roten Kreuz und mit Unterstützung von Präsenz Schweiz.


 
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05.11.05 12:47

61 Postings, 6857 Tage dasLichtDankfeier österreichischer Schweizerkinder

Dankfeier österreichischer «Schweizerkinder»

Rund 200 ehemalige österreichische «Schweizerkinder», Angehörige ihrer Gastfamilien, die beiden Aussenministerinnen und Vertreter humanitärer Organisationen haben an einer Feier in Bern der Erholungsaufenthalte nach dem Zweiten Weltkrieg gedacht. Die damalige tätige Mitmenschlichkeit wurde besonders auch als Vorbild gewürdigt.

C. W. Bern, 4. November

Des Dankes schien an der Gedenkfeier ehemaliger österreichischer «Schweizerkinder» in Bern sehr, sehr viel zu sein. Aber wenn 200 Personen nach 50 bis 60 Jahren weder das Elend ihrer Kinderzeit noch die erhaltene Hilfe vergessen oder verdrängen, eine Bahnreise in die Schweiz unternehmen und alte Beziehungen aufleben lassen, muss es sich um mehr als oberflächliche Emotionen und die übliche nachbarschaftliche Freundlichkeit handeln. Die in der Regel dreimonatigen Aufenthalte bei Familien, die von 1945 bis 1955 insgesamt 35 000 Kindern gute Ernährung, Geborgenheit und auch Zuversicht schenkten, hatten als humanitäre Aktion offenkundig eine dauerhafte Wirkung (vgl. NZZ 2. 11. 05).

Eine «schweizerische» Tat

Die österreichische Aussenministerin Ursula Plassnik hatte noch als Botschafterin in Bern die Vorbereitungen für die Gedenkveranstaltung eingeleitet, die, von «Präsenz Schweiz» unterstützt, am Freitag unter dem Titel «Danke Schweiz» im «Bernerhof» stattfand. In einer sehr herzlichen Ansprache würdigte sie jene Hilfe der «humanitären Grossmacht Schweiz» als Ausdruck von Beziehungen zutiefst nachbarschaftlicher, europäischer Natur. Die damaligen Gastfamilien hätten bei den Kindern aus dem Nachkriegselend von Österreich, das viel Schuld auf sich geladen hatte, die Hoffnung wiederaufleben lassen. Auch für andere Länder erbrachte die Schweiz humanitäre Leistungen; für Österreich waren sie insofern besondern wichtig, als im sowjetisch besetzten Teil nur Hilfe aus dem neutralen Staat zugelassen war.

In Österreich selber und mit der Organisation der Ferienaufenthalte war namentlich das Schweizerische Rote Kreuz (SRK) engagiert. Der Bund leistete Beiträge, zu deren ungeschmälerter Verlängerung Wien 1947 einen dringenden Appell nach Bern richtete. In Erholungsaufenthalten nach dem Ersten Weltkrieg hatte die «Verschickung» in die Schweiz ihre Vorläufer - ein damaliges Gastkind war ebenfalls anwesend. Nun aber ist Österreich seit langem selber wohlhabend und humanitär aktiv. Aus Anlass der Gedenkfeier wurden denn auch Spenden für ein gemeinsames Projekt der beiden Länder in Kosovo gesammelt.

Kraft der konstruktiven Veränderung

Nach Bundesrätin Micheline Calmy-Reys Worten entsprach die Solidarität mit dem kriegsversehrten Europa nicht nur der humanitären Tradition (von der sie ohne Einschränkung sprach), sondern auch der Pflicht der Schweiz. Die Kinderhilfe sei auch ein Ausdruck des Danks für die Fügung des Schicksals, die uns die Not der Nachbarn erspart hatte, sagte SRK-Präsident René Rhinow. Die schweizerische Aussenministerin wandte sich besonders der Gegenwart zu und bezeichnete es als inakzeptabel, dass so oft das Leid der Kinder, der «schutzlosesten Opfer jedes Kriegs», gelindert werden müsse - ein Leid, das es gar nicht geben dürfte. So steht das Jahr 1945 nicht nur für den Neubeginn ausgezeichneter bilateraler Beziehungen - am 2. November anerkannte der Bundesrat die provisorische Regierung Renner -, sondern auch für den Ausgangspunkt einer beispielhaft entwickelten «Kraft der konstruktiven Veränderung».

Vertreter österreichischer humanitärer Organisationen und eines der «Schweizerkinder»-Klubs betonten ihrerseits die Nachhaltigkeit der Hilfsaktion, die prägend für das Leben der Betroffenen gewesen sei und den Grund für analoge eigene Gastfreundschaften gelegt habe. Zeitgenössische Filmdokumente und ein Video mit dem Dank der Schauspielerin Christiane Hörbiger trugen das Ihre zum gefühlreichen Treffen bei.

Quelle: NZZ

 

05.11.05 13:04

26159 Postings, 7431 Tage AbsoluterNeulingÖsterfeier kinderreicher Dankischschweizer


Absoluter Neuling

Eine ...be happy and smile findet statt.

geschichtsunterricht ist das eine,
die wahrheit oftmals eine andere.
war in meck/pomm und es gab nur einen,
der bei diesem lehrer je eine 1+
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05.11.05 13:16

61 Postings, 6857 Tage dasLichtdeutsche Kinder und Jugendliche

@AbsoluterNeuling

Die Schweiz nahm damals auch deutsche Kinder und Jugendliche auf, die Meisten von Ihnen hatten keine Eltern und Verwandten mehr.

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Als sehr alter (Jg.1926) und stolzer Schweizer bin trotzdem nur ein "Papierlischweizer".

Ich habe bis jetzt immer geschwiegen, ja ich habe mich meiner Herkunft eigentlich geschämt und auch das was ich damals getan habe und auch tun musste behielt ich für mich. Hier meine Geschichte:

Als 17jähriger Freiwilliger, Verblendeter und betrogener Deutscher in Belgien als Grenadier ausgebildet und anschliessend dem 25. SS-Panzergrenadierregiment in Vimoutier FR zugewiesen. Ich gehörte also zu einem Totenkopfregiment! Dort habe ich den letzten Schliff bekommen um am 6.06.1944 an der Normandiefront gegen die Canadier zu kämpfen.

Die Frontunerfahrenen Canadier wurden in den ersten 4 Wochen durch uns total fanatisierten und zu allem entschlossenen Hitlerjugendverbänden buchstäblich ausradiert und erlitten schwerste Verluste. Erst massivster Einsatz der Bomberverbände (Herr Rottenführer, für jeden Grenadier ein Bomber, welche Ehre!) und dem folgenden Stahlgewitter hatten wie nichts mehr entgegenzusetzen.

Unsere Verluste waren total von den 2400 Grenadieren überlebte bis zum 26.08.44 nur gerade 120. Einer davon bin ich. Verletzt, abgekämpft und am Ende aller Kräfte sank ich im Falaise-Kessel in einen Graben und schlief und schlief bis die Räumkommandos der Alliierten kamen und die 30'000 Leichen wegräumten. Die hielten mich ganz einfach für tot und liessen mich vorerst liegen.

Eine Schweizer Rotkreuzdelegation hat mich dort aufgelesen. Als Jugendlicher war ich dem Kriegsgericht noch nicht unterstellt und wurde als verletzt und psychisch angeschlagen in einem Lazarett transportfähig gepflegt.

Anschliessend hat mich diese Delegation mit andern Jungs in die Schweiz exportiert weil keine meiner Angehörigen mehr am Leben oder auffindbar waren und ich gar nicht wusste wohin ich den sollte: Zu meiner Einheit durfte ich nicht mehr, Kriegsgefangener war ich nicht. Also eigentlich gab es meinen Status gar nicht. Die GI's nannten uns Boyscouts und waren froh, uns los zu werden. Bis jetzt war's die Hölle.

Und kurz vor Weihnachten 1944 war ich im Paradies: Es gab zu futtern, es war warm, die Menschen menschlich und ich weinte den ganzen Tag, warum weiss ich heute noch nicht genau. Später hat mich eine Familie in Schlieren ZH aufgenommen und mir eine Familie gegeben, Ausbildung ermöglicht und Menschlichkeit gezeigt. Und das ist der Punkt!

Ich wurde als Flüchtling aufgenommen, obwohl ich ein Mitglied der Waffen-SS war, obwohl ich gegen alle Gesetze der Menschlichkeit verstossen hatte, gemordet, gebrandschatzt und Angst und Schrecken verbreitet: Man hat mir verziehen!

Ich bin meiner neuen Heimat der Schweiz ein Leben treu geblieben und ergeben und würde nie und nimmer dieses Land hergeben, verraten oder so schamlos ausnützen wie das heute die Asylsuchenden zum grossen Teil praktizieren. Ich wurde adpotiert, ich habe hier die RS absolviert keiner hat gemerkt, wo ich mein Kriegshandwerk erlernt habe, meine neuen Eltern haben eisern gechwiegen und mein Dialekt war inzwischen perfekt. Ich war einfach ein guter Grandier in Losone und wurde allgemein gechätzt, ich habe meine WK's gemacht und ich war und bin ein nützliches Mitglied dieses Landes und bis an meine letzten Tage dankbar dafür. Ich spreche Dialekt "Zürischnurre" halt aber immerhin.

Ich danke diesem Land, den Leuten und dem Schicksal,dass mir diese Chance gegeben hat. Ich bin ein Patriot! Per aspera ad astra (vom Nebel zu den Sternen)

Karl Köhler


 
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05.11.05 13:22

26159 Postings, 7431 Tage AbsoluterNeulingNeue Heimat deutscher Kriegsverbrecher

Herzlicher Glückwunsch.
Absoluter Neuling

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geschichtsunterricht ist das eine,
die wahrheit oftmals eine andere.
war in meck/pomm und es gab nur einen,
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(http://www.ariva.de/board/197085 #228)


 

05.11.05 13:33

61 Postings, 6857 Tage dasLicht@AbsoluterNeuling

Und du willst deutscher sein - schämen sollst du dich!? Deine Einstellung ist massgebend für Deutschlands Untergang!

dasLicht
 

05.11.05 13:37

36845 Postings, 7602 Tage TaliskerHm,

eigentlich sollte man sich da Sarkasmus sparen, aber #4 geht einfach zu schön mit
http://www.ariva.de/board/236478#jump2210679
zusammen.
Wer bei den Sternen angekommen ist, verliert wohl mal leicht den Blick für die Niederungen. Weitere Schlussfolgerungen spart er sich lieber, der
Talisker  

05.11.05 13:38

26159 Postings, 7431 Tage AbsoluterNeulingDeutschlands Untergang?

Aha... Soso... Interessante Wortwahl! Bist Du zufällig selber Karl Köhler?

Und warum bin ich jetzt genau daran schuld? Weil ich kein Mitleid mit den armen Kriegsopfern der SS-Totenkopfbrigade habe?


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05.11.05 13:46

61 Postings, 6857 Tage dasLicht@AbsoluterNeuling

A.H. ist des Teufels, und Deutsche sind kein Tätervolk - so wie du es meinst!

dasLicht

 

05.11.05 13:53

26159 Postings, 7431 Tage AbsoluterNeulingHabe ich nicht behauptet, Tätervolk.

Aber die SS-Mannschaften zu Opfern umzudefinieren geht mir deutlich zu weit.

Deine Einstellung hast Du ja jetzt mehrfach zum besten gegeben - wird schwierig sein, mich zu überzeugen, dass Du kein Rassist, Revanchist und Rechtsextremer bist. Aber vermutlich willst Du das auch gar nicht.

Schönes Restleben, Karl Köhler, bei Dir müssen wir wohl auf die biologische Beendigung dieser Diskussion warten.


Absoluter Neuling

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05.11.05 13:56

61 Postings, 6857 Tage dasLichtPS.

Deutschland ist ein sehr schönes und geschichtsreiches Land, an eurer Stelle würde ich es pflegen und hegen. Deutschland hat so viele Möglichkeiten um zu wachsen...

Dito,
dasLicht
 

05.11.05 13:58

26159 Postings, 7431 Tage AbsoluterNeulingAha? Wachsen? Volk ohne Raum und so?

Hör mal lieber auf mit Deinen Ratschlägen.


Absoluter Neuling

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