02.10.2009 09:26Sky wieder am Boden Die Aktie des Bezahlsenders liegt seit Wochen in einem strammen Abwärtstrend. Am Freitag belastet eine Herabstufung durch die UBS. Die Begründung der Analysten lässt Marktbeobachter aufhorchen. Die Experten zweifeln daran, dass Sky genug Abonnenten wirbt. Im dritten Quartal habe das Unternehmen voraussichtlich weniger als 100.000 neue Kunden gewonnen, schreiben die Analysten der UBS in einem aktuellen Kommentar. Damit sei zu bezweifeln, dass es Sky gelinge, sein Ziel zu erreichen, bis 2010 "bis zu 3,4 Millionen" Abonnenten zu werben. Die Aktie haben die Schweizer von "Kaufen" auf "Neutral" zurückgestuft, das Kursziel wurde von 4,20 Euro auf 3,80 Euro herunter genommen.
Sky 3.38-0.05-1.45%25 Prozent Verlust in einem Monat Offenbar hat der Aktienmarkt in den vergangenen Wochen die schwache Abonnentenentwicklung schon erkannt – die Aktie verlor allein in den vergangenen zwei Wochen rund 25 Prozent, von 4,40 Euro auf 3,45 Euro am Donnerstag. Am Freitag ging es gleich zum Handelsstart noch einmal vier Prozent auf 3,32 bergab.
Die Abonnentenentwicklung bei dem Bezahlsender leidet nicht erst seit kurzem. Im zweiten Quartal, dessen Ergebnisse Mitte August berichtet wurden, verlor das Unternehmen sogar rund 7.000 zahlende Nutzer. Insgesamt hatte Sky Ende Juni 2,36 Millionen Abonnenten. Dafür ist hauptsächlich die neue Preispolitik unter dem Großaktionär News Corp verantwortlich. Der australische Mediengigant hatte vor wenigen Monaten Mark Williams als Vorstandschef entsandt. Unter dessen Führung wurden die Preise für die Fußballberichterstattung drastisch angehoben: Von 19,90 auf 32,90 Euro monatlich.
Namenswechsel verursacht Abschreibungen Zweiter Belastungsfaktor war zuletzt der teure Namenswechsel des MDax-Unternehmens von "Premiere" zu "Sky". Rund eine viertel Milliarde Euro hat Sky auf die Abschreibung des alten Markennamens vornehmen müssen, gleichzeitig wurden Millionen Euro in den neuen Markenauftritt investiert. Das Ergebnis war ein horrender Quartalsverlust von 365,8 Millionen Euro.
Ob die Gewinnzone langfristig wieder erreicht wird, hängt nun maßgeblich von der Abonnentenentwicklung ab: Mindestens drei Millionen zahlende Kunden sollen erforderlich sein, um im vierten Quartal 2010 wieder schwarze Zahlen zu schreiben und ab 2011 wieder profitabel zu sein. Ob Sky dabei trotz skeptischer Analysten auf dem Weg ist, werden Aktionäre erst am 12. November erfahren – dann legt der Konzern seine Bilanz zum dritten Quartal vor. |