Ja, der Vergleich mit Bhopal ist bezeichnend. Ich erinnere mich noch genau an die schrecklichen Bilder. Grotesk, wie wenig Wert damals ein indisches Menschenleben gewesen ist, zumal der Unfall ja grob fahrlässig verursacht worden ist und die Firma ebenfalls eine US Firma gewesen ist.
Besonders absurd ist ja, dass es sich bei Glyphosat um ein frei verkäufliches Mittel handelt, dass ja sicherlich Dutzendmale geprüft ist und Warnhinweise etc. bekommt...
Schon mir als totaler Laie stellen sich dazu einige Fragen:
1. Falls die Erkrankungen überhaupt nachweisbar auf Glyphosat zurückgehen - dann sind es doch massive Anwendungsfehler gewesen, die später zu den Folgen geführt haben.
2. Wenn es tatsächlich so unkontrollierbar gefährlich ist, warum ist das Mittel dann noch in jedem Markt erhältlich, so dass im Prinzip jedes Kind damit rumsprühen kann.
3. Gibt es eine objektiv nachgewiesenes Risiko, muss man den Kundenkreis einschränken und die Sicherheitsvorschriften erhöhen oder das Produkt sofort verbieten. Davon passiert aber nichts.
4. Ein wenig erinnert das Theater auch an das letzte Zigarettenopfer in der USA, dem gleich 20 Milliarden zugesprochen wurden. Warum? Jeder kennt doch die Gefahren des Rauchens (...die von Glyphosat).
5. Interessant ist noch, wie von Bayer das Risiko der Monsantoübernahme eingeschätzt wurde. Wurde das Risiko der Klagen übersehen oder für beherrschbar gehalten? War es Überheblichkeit der Verantwortlichen oder haben sie nur auf Synergieeffekte geschaut?
Bei der Zigarettenindustrie war es jedenfalls so, dass sich zwei Konzerne neu rausgebildet haben: Eine für den US, der andere für den weltweiten Markt. Vielleicht ja als Verteidigung gegen absurde US-Klagewellen. BAYER hat es umgekehrt gemacht, in den US- Markt eingestiegen und ist damit ganz schön reingefallen. Und "wir" mit.
Trotzdem liegt hier immer noch die Chance des Jahrzehnts, wenn i.w. Lösung in Sicht...