Bei deinem erwähnten Projekt handelt es sich tatsächlich um CSP bzw. Solarthermie und da kann man keine Gestelle von Conergy nehmen. Erstens würden die gar nicht auf die speziellen Parabolspiegel passen und zweitens werden bei CSP immer Tracker-Gestelle benützt (gehen softwareunterstützt mit der Sonne mit) und diese innovative Tracker-Systeme hat Conergy gar nicht in ihrem Portfolio. Zudem wäre die kleine Gestell-Produktion von Conergy in Sacramento gar nicht in der Lage ein solch großen Auftrag abzuarbeiten. Wie soll das auch mit 30 bis 40 Mitarbeiter gehen ??
Das Kernproblem bei Conergy ist und bleibt die teure Zellproduktion und da werden massive Verluste eingefahren. Zu klein und mittlerweile ganz einfach zu alt. Conergy kommt bei ihren Zellen gerade mal auf einen Wirkungsgrad von 17,5% hin. Wer auf der Intersolar war, der hat ganz leicht erkannt, dass man mit diesem Wirkungsgrad nicht mehr mithalten. Ab August wird es von den Guten der PV-Branche nur noch Zellen ab 18,5% in den Modulen geben.
Solange Conergy das Problem mit der defizitäterenZellproduktion nicht lösen kann, solange wird Conergy immer stark insolvenzgefährtet sein. Dabei würde Conergy auch nicht helfen wenn es wieder zu einem Boom kommen wird, denn die Konkurrenz kann mittlerweile einfach bessere Zellen/Module herstellen auf neusten Produktionsequipment und kann Zellen/Module auch wesentlich günstiger produzieren.
Der Stillstand, den es bei Conergy gibt, den kann man sehr gut im Projektgeschäft ablesen. Conergy kommt in ihrem Projektgeschäft im Jahr so auf 125 bis 150 MW und Conergy gehörte im Projektgeschäft vor drei Jahren noch zu den ganz Großen der Branche. Und heute ??? Heute ist Conergy selbst im Projektgeschäft unter ferner liefen. Da gibt es mittlerweile First Solar, Sunpower, Enfinity oder SunEdision, die im Projektgeschäft Conergy meilenweit überholt haben um nur mal vier zu nennen. Selbst deutsche Projektierer haben Conergy rechts und links überholt. Gehrlicher, Beltric, Juwi oder Plain Energy of Munich sind mittlerwele wesentlich größer wie Conergy im Projektgeschäft. Q-Cells hat ihr Projektgeschäft erst vor zwei Jahren begonnen und hat Conergy da schon überholt. Selbst die kleineren deutschen Projektierer Solarhybrid oder SAG Solarstrom verbauen mehr an MW im Jahr an Solarkraftwerken wie Conergy. Wie abgehängt Conergy auch im Projektgeschäft ist zeigte in der abgelaufene Woche auch Phoenix Solar. Die bauen in Thailand zwei Solarkraftwerke mit insgesamt 15,9 MW, einen in Italien für EON mit 3 MW (Module von Trina Solar) und in Spanien wurde ein kleineres Solarkraftwerk fertiggestellt. Vor drei Wochen hat Phoenix Solar zwei deutsche Solarparks auf Konversionsflächen fertiggestellt (Jocksdorf und Preschen auf ehemaligen militärischen Gebeit) mit insgesamt 18 MW. Phoenix Solar hat alleine in den letzten drei Wochen somit 38 MW an Projektaufträgen vermeldet bzw. fertig gestellt. Dieses detailierte Beispiel zeigt wie abgehängt mittlerweile Conergy selbst von der deutschen Konkurrenz wird.
Conergy ist mittlerweile in der PV-Branche ein recht kleines Licht geworden. Da gibt es auch nun wahrlich nichts mehr schönzureden. Die Fakten sprechen doch einfach für sich. Warum das bei Conergy so gekommen ist, ist auch ganz einfach zu erklären. Bei Conergy herrscht seit Mitte/Ende 2009 quasi Stillstand, weil Conergy schlicht und schweige kein Geld hat um investieren zu können. Conergy konnte in den letzten zwei Jahren nicht einmal vollständig ihre Zinsen bezahlen und von der Kredittilgung möchte ich erstmal gar nicht reden. |