Löschung

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neuester Beitrag: 23.05.07 12:18
eröffnet am: 25.06.05 07:20 von: quantas Anzahl Beiträge: 325
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22.08.06 20:33

25551 Postings, 8574 Tage Depothalbiererund für den geistigen dünnschiß

brauchte es dann auch wieder ne doppel-id.

sonst wärs ja auch zu peinlich...  

22.08.06 20:37

25551 Postings, 8574 Tage Depothalbiererda ighr schwachmaten es immer noch nicht merkt:

aufnahmen des iranischen fernsehens werden bei uns nur gezeigt, wenn sie verbalatacken gegen israel usw. enthalten...  

22.08.06 23:04

464 Postings, 6740 Tage felizSteinigungen und Folter im Nachmittagsprogramm

kommen ja auch nicht so gut....


http://www.welt.de/data/2004/12/22/378114.html

UNO verurteilt Iran wegen Steinigungen und Folter

Auch Minderjährige werden in der Islamischen Republik hingerichtet - Resolution mahnt Teheran, daß es einen Wandel geben muß.
Berlin - Die Vollversammlung der Vereinten Nationen hat den Iran wegen öffentlicher Hinrichtungen, Folter, Steinigungen und der systematischen Diskriminierung von Frauen kritisiert. Die in der Islamischen Republik Iran herrschende schiitische Rechtstradition sieht die Steinigung für Ehebruch vor.

u.s.w....

Wie man sieht - ein Modellstaat der uns aller Vorbild sein sollte.  

22.08.06 23:10

25551 Postings, 8574 Tage Depothalbiererimmer dieselbe leier.

auch hier ging es nicht darum , iran als gut darzustellen, sondern einfach darum, billigpropaganda zu beschreiben.

außerdem ist es in saudi arabien genauso.
wann wollen die amis denn da mal demokratisieren??

ich meine, die sind ja inzwischen lange genug da, wird also zeit.
 

22.08.06 23:13

436 Postings, 6669 Tage NRWTRADERTerror-Verschwörungstheorien

SPIEGEL ONLINE - 22. August 2006, 20:00
Terror-Verschwörungstheorien

"Das ist doch alles ein Kreuzzug der Protestanten"

Von Brenda Strohmaier

So mancher Muslim will nach den gescheiterten Kofferattentaten nicht glauben, dass Glaubensbrüder ein Attentat geplant haben sollen. Und so kursieren bereits neue Verschwörungstheorien. Sie passen zu jenen, die es zum 11. September und den jüngsten Anschlagsversuchen in London gibt.

Hamburg - Die Libanesen, die die Bomben in zwei Regionalzügen deponiert haben sollen, wurden bezahlt. Und zwar vom deutschen Geheimdienst. Da ist der 27-jährige Mann aus Saudi-Arabien sich sicher. Und warum? "Das ist doch alles ein Kreuzzug der Protestanten", erklärt er. "Ganz Norddeutschland ist doch protestantisch und Präsident Bush auch." Es folgt eine Fülle von verwirrenden Argumenten und Geschichtsdaten, es geht um die Pest, Martin Luther und Helmut Kohl. Irgendwie soll das alles zusammenhängen.

Den jungen Saudi mit aus westlicher Sicht kaum nachvollziehbaren Ansichten kann man an an einer Straßenecke in Hamburg treffen, ganz in der Nähe des Bahnhofs. Hier im Stadtteil St. Georg leben Ausländer aus aller Welt, viele davon sind Muslime. Mehrere Moscheen haben sich in dem Viertel angesiedelt, in vielen Läden gibt es keinen Alkohol, dafür werden Dinge wie elektronische Koranlerngeräte angeboten. Was sich hier in diesen Tagen noch finden lässt, ohne groß danach zu suchen: Dutzende von Verschwörungstheorien darüber, wie es in der Welt wirklich zugeht. Und zwar solche, die sich durchaus widersprechen.

So wird an der Straßenecke am Steindamm, irgendwo zwischen Nur-Moschee und Kuds-Moschee, heftig über die Kreuzzugsthese des jungen Saudis diskutiert. "Es geht nicht um Religion, es geht doch nur um Geld", sagt ein Algerier im Lacoste-Hemd. Ein Tunesier stimmt ihm zu und fragt: "Oder warum sind deutsche Soldaten jetzt im Kongo?" Beim Kampf um Geld und vor allem um Öl, so die Theorie, sei den westlichen Staaten jedes Mittel recht. Eine gängige These: Die Amerikaner haben von dem geplanten Attentat am 11. September gewusst, es aber nicht verhindert. "Wir glauben, dass Amerika diesen Anschlag brauchte, um den Irakkrieg beginnen zu können", erklärt der libanesische Grafikdesigner Mahran Abdulwahab mit Hamburger Akzent.

"Die sind verrückt"

Viele Migranten, die man auf die Kofferbomber anspricht, reagieren mit Sätzen wie: "Die sind verrückt." Mehr haben die meisten dazu nicht zu sagen. Auch Abdulwahab hält solche Taten für schlichten Wahnsinn. "Das schadet doch nur uns, die wir hier leben." Doch selbst er - der überaus gemäßigte Ansichten vertritt und schon mal eine jüdische Freundin hatte - kann sich nicht verkneifen, zu erwähnen, dass man aus den westlichen Medien nicht die ganze Wahrheit erfahren könnte, weil "die einfach zu judenfreundlich berichten". Im Bahnhofsviertel bekommt man auch noch zahlreiche andere, viel hanebüchenere antisemitische Äußerungen zu hören.

Besonders befremdlich scheint allerdings, was ein 17-jähriger Kurde aus Bonn vor ein paar Tagen auf SPIEGEL TV vor laufender Kamera zu Protokoll gab. Seine Version davon, wie der jüngste Libanonkonflikt begann: "Es war erst mal so, dass die Juden ein Kind oder so vergewaltigt haben." Später erzählt er davon, dass er aus sicherer Quelle wüsste, dass Juden auch schon mal Sechsjährige in einem Kindergarten systematisch erschossen hätten. "Nur die Lehrerin haben die leben lassen, damit die psychisch krank wird."

Auch in St. Georg kursieren viele seltsame Thesen zum Libanonkonflikt. So versichert ein Verkäufer in einem Telefonladen, dass die jüngsten Razzien in London allesamt Propaganda gewesen seien. Ein geplantes Attentat mit Flüssigsprengstoff? Von wegen. "Das glaubt doch niemand. Da geht es doch nur darum, vom Libanonkrieg abzulenken", erklärt der Mann und zeigt vor seine Tür, wo ein Grüppchen Männer plauscht. "Wir denken hier alle so."

Antisemitismus ist Programm

Befeuert werden derartige Ansichten von Propagandasendern wie al-Manar, der von der Hisbollah finanziert wird. Das Programm verklärt Selbstmordattentate und zeigt sogar im Kinderprogramm antisemitische Sendungen, wie auf SPIEGEL TV zu sehen war. "Diese Filme werden für Kinder gemacht. Ganze Generationen wachsen mit Vorurteilen auf, dass Juden Affen und Schweine sind", moniert Wahied Wahdathagh vom Berliner Middle East Media Research Institut, das arabische Fernsehsender beobachtet. Auch Filme wie der umstrittene türkische Blockbuster "Tal der Wölfe" - in dem ein jüdischer Arzt Gefangenen im berühmten Iraker Gefängnis Abu Ghureib Organe entnimmt - schlagen in diese Bresche.

Libanesen wie der Grafikdesigner versichern allerdings, dass sie durchaus differenzieren könnten: "Wir wissen doch, dass al-Manar Hisbollah-TV ist und schauen auch andere Sender." Dagegen sprechen manche Immigranten den Deutschen die Fähigkeit des klugen Medienkonsums ab. "Viele lesen doch nur 'Bild' oder schauen Fernsehen, und die halten uns jetzt alle für Terroristen", erklärt ein junger Tunesier - und hat dazu gleich noch eine Theorie parat. Nämlich jene, dass man vor lauter Terrorberichterstattung die wahren Probleme der Immigranten vergesse. "Das ist doch ein Ablenkungsmanöver. Wir wollen hier nur in Ruhe leben. Und dafür brauchen wir Jobs, Jobs, Jobs. Schreiben Sie das doch mal."






 

22.08.06 23:18

464 Postings, 6740 Tage felizDas hast Du doch tatsächlich richtig verstanden,

es ging hier nicht darum, den Irak als "Gut" darzustellen.

Und inwieweit sind solche Tatsachen Propaganda???
 

22.08.06 23:19

25551 Postings, 8574 Tage Depothalbiererviele lesen doch nur bild und schauen fernsehen.

die halten uns jetzt alle für terroristen.

hat er nicht so ganz unrecht, da gibts hier auch einige von . :)  

22.08.06 23:26

25551 Postings, 8574 Tage Depothalbierer229 bezog sich teilweise auf 224

und nicht auf 228.

also nochmals:

in iran ist vieles so schlecht, daß man nicht noch billigpropaganda von wegen judenverfolgung usw. hinterherschießen muß.

jetze kapisch??  

25.08.06 19:07
4

16370 Postings, 7153 Tage quantasIsrael wird nie Iran-Atom akzeptieren!

Oberkommandierender für möglichen Militärschlag gegen Iran

Israel bereitet sich angeblich auf Krieg vor 

Der israelische Generalstabschef Dan Haluz hat nach einem Zeitungsbericht einen hochrangigen Offizier zum militärischen Verantwortlichen für einen möglichen Krieg gegen Iran ernannt. Dies berichtete die Tageszeitung «Haaretz» am Freitag.

(sda/dpa) Der Oberkommandierende der Luftwaffe, General Elieser Shkedi, werde Einsatzpläne ausarbeiten, die Aktivitäten der Geheimdienste und der einzelnen Truppenteile koordinieren und im Falle des Ausbruchs eines Krieges die israelischen Streitkräfte befehligen, hiess es.

Shkedi sei bereits einige Wochen vor Beginn des jüngsten Libanon- Konflikts ernannt worden, schrieb «Haaretz». Formell erhielt Elieser den Titel eines Oberkommandierenden «für nicht an Israel grenzende Länder». Nach allgemeinem Verständnis fällt darunter in erster Linie Iran.

Laut dem Bericht geht das Verteidigungs-Establishment in Israel zunehmend davon aus, dass die internationale Gemeinschaft Iran bei seinen nuklearen Ambitionen nicht werde stoppen können. Deshalb würde «eine Entscheidung in Hinblick auf den Einsatz militärischer Gewalt gegen iranische Nukleareinrichtungen näher rücken», schrieb «Haaretz».

 

25.08.06 19:13

5256 Postings, 6848 Tage CragganmoreUnd wie kommen sie dahin? Auf dem Landweg wird´s

jetzt langsam etwas unübersichtlich. Ahhhhhhhh...die U-Boote, jetzt ergibt´s schon Sinn...durch den Suez-Kanal und außenrum, gell?
 

25.08.06 19:19

23340 Postings, 6686 Tage Malko07Die Atomanlagen kann

man alle aus der Luft zerstören. Für tiefliegende Bunker braucht man Atomwaffen.  

25.08.06 19:24

129861 Postings, 7659 Tage kiiwiiwieso außenrum? s'gibt auch noch den Hafen Eilat..

25.08.06 23:14
3

12391 Postings, 7707 Tage .Juergendas geht nur mit flugzeugen

die anlagen sind alle unterirdisch und geschützt.
also nur mit nuklear munition zu zerstören.
problematisch ist der anflug, aber dafür findet sich bestimmt
eine lösung wenn die amis helfen.

der iran spiel weiter auf zeit (vermutlich bis zur fertigstellung)
und ist für einen weiteren dialog bereit...sicher doch...
 

26.08.06 11:36
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16370 Postings, 7153 Tage quantasAhmadinejad auf Konfrontationskurs

 

Trotz internationaler Warnungen ist der iranische Präsident Mahmoud Ahmadinejad einen weiteren Schritt beim Ausbau des umstrittenen Atomprogramms gegangen. Er weihte heute eine Fabrik zur Produktion von schwerem Wasser ein.

ahmadinejad
Mahmoud Ahmadinejad.


Wie aus dem Präsidialamt verlautete, soll die Fabrik dem geplanten Schwerwasserreaktor dienen, der in der Stadt Arak bis zum Jahr 2009 gebaut werden soll. Die mehrere Hektar grosse Fabrik liegt bei dem Dorf Chondab, etwa 50 Kilometer nordwestlich von Arak. Sie wird von Dutzenden Flugabwehr-Geschützen gesichert.

Das schwere Wasser soll in dem geplanten Reaktor zur Kühlung und als Hilfsmittel bei der Atomreaktion eingesetzt werden.

Produktion von Plutonium?
Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) hat den Iran in einer Resolution im Februar dazu aufgefordert, den Bau des Reaktors in Arak zu überdenken. Der Schwerwasserreaktor würde eine grössere Menge von Plutonium abwerfen, das für den Bau von Atomwaffen verwendet werden kann.

Der Iran baut seit längerem an dem Reaktor rund 200 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Teheran. Ein Mitarbeiter des Atomprogramms hatte erklärt, da die Schwerwasser-Nutzung als solche keine militärische Bedeutung habe, sei auch keine automatische Überprüfung der IAEA erforderlich.

Ein westlicher Diplomat hatte diese Darstellung bestätigt, aber erklärt, die Ankündigung über einen Fortschritt des Projekts sei wegen des Streits um das iranische Atomprogramm wenig konstruktiv.

Iran lenkt nicht ein
Der Uno-Sicherheitsrat hat dem Iran ein Frist bis zum 31. August gegeben, um unter anderem seine umstrittene Urananreicherung auszusetzen. Vor wenigen Tagen hatte der Iran eine Antwort auf ein internationales Anreizpaket gegeben, mit dem das Land zur Aussetzung der Urananreicherung bewegt werden sollte.

In der Antwort ist aber offenbar kein Einlenken in der Kernfrage zu erkennen. Der Iran steht im Verdacht, unter dem Deckmantel seines Atomprogramms heimlich Nuklearwaffen zu bauen. Die Regierung in Teheran bestreitet dies und beharrt darauf, ein Recht zur zivilen Nutzung der Atomenergie zu haben.

Der stellvertretende iranische Parlamentspräsident Mohammed Resa Bahonar warnte den Westen indes davor, Druck aufzubauen. «Seit besorgt vor dem Tag, an dem das iranische Volk auf die Strasse geht und bei Protesten die Regierung zum Bau von Atomwaffen auffordert, um sich gegen die Bedrohung zu wehren», wurde er heute in der iranischen Zeitung «Sharq» zitiert.

Tages-Anzeiger 26.08.2006

 

26.08.06 16:56
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16370 Postings, 7153 Tage quantasIran bittet zum Tanz

Von Henryk M. Broder

Iran spielt mit EU und Uno. Die Mullahs können es sich leisten, sie sitzen am längeren Hebel. Und alle spielen mit. Auch nach dem Ablauf des Uno-Ultimatums am 31. August wird der Westen wieder nur mit Papiertigern drohen.

Kennen Sie den? Ein armer Bauer, dessen Pacht abläuft, wird zum Gutsbesitzer gerufen. "Du bist ein kluger Mann", sagt der Gutsherr, "du kannst lesen und schreiben, wenn du es schaffst, meinem Hund das Sprechen beizubringen, verlängere ich deine Pacht, wenn nicht, schmeiß ich dich raus. Du hast drei Monate Zeit." Der Bauer geht nach Hause und erzählt alles seiner Frau. Die rauft sich die Haare und schreit: "Bist du wahnsinnig geworden? Einem Hund das Sprechen beibringen! So was hat es noch nie gegeben! Wir sind verloren!" - "Beruhige dich", sagt der Bauer zu seiner Frau, "drei Monate sind eine lange Zeit. Da kann viel passieren. Der Gutsherr kann sterben, der Hund kann sterben - oder ich bringe ihm wirklich das Sprechen bei, ich fange schon heute damit an".

'Iranische
AFPIranische Uranium-Experten in der Anlage Isfahan: "Unbestreitbares Recht"
Ein alter Witz wird Wirklichkeit. Unklar ist nur, wer der Pächter und wer der Bauer ist. Wer verlangt von wem das Unmögliche? Und wer glaubt, er werde das Unmögliche vollbringen? Mitte Januar titelte die "Welt" auf Seite 1: "Der Westen verliert die Geduld mit Iran." Das muss in Teheran einen gewaltigen Eindruck gemacht haben, denn schon vier Tage später gab die "Welt" bekannt: "Ahmadineschad droht mit dem Ende des 'Weltfriedens'". Kurz vorher hatten iranische Fachleute Atom-Anlagen entsiegelt, die zur Urananreicherung dienen. Alle Proteste der Europäer, der Amerikaner, der Atomenergiebehörde, sogar der Russen und der Chinesen blieben erfolglos.

Heute, über ein halbes Jahr später, treibt der Konflikt einem neuen Höhepunkt zu. Am 31. August läuft ein Ultimatum ab, das die Uno Iran gestellt hat. Bis dahin müsse Teheran die Anreicherung von Uran aussetzen. Andernfalls drohten wirtschaftliche und diplomatische Sanktionen.

Es wird nicht das letzte Ultimatum bleiben. Ein kurzer Blick zurück reicht, um zu erkennen, dass es Iran ist, der die Europäer und den Rest der Welt vor sich hertreibt - und nicht umgekehrt.

Ein Drama in - bisher - 14 Akten:

  1. Anfang Juni einigten sich die fünf Vetomächte im Sicherheitsrat und Deutschland bei einer Konferenz in Wien auf ein"Angebotspaket" an Iran, das der EU-Außenbeauftragte Javier Solana bald darauf in Teheran überreichte. Als Gegenleistung für einen Verzicht auf eine eigene Urananreicherung wurde Iran eine weit gehende Zusammenarbeit in der Atomtechnologie, Wirtschaft, Wissenschaft und Energiebeschaffung angeboten. Zugleich hatte Solana mit "erheblichem Druck" gedroht, falls die Iraner das Angebot ablehnen sollten. Dies wäre "ein klarer Beweis, dass sie nicht Energie wollen, sondern Atomwaffen".
  2. Der iranische Präsident Ahmadineschad sagte "eine genaue Prüfung" der Vorschläge zu. Allerdings bekräftigte er auch erneut das "unbestreitbare Recht" seines Landes auf Urananreicherung.
  3. "Das (vorerst) letzte Angebot", so die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ) am 6. Juni, enthalte auch "eine Liste von Maßnahmen, die in Kraft gesetzt werden, wenn Iran sich Verhandlungen weiterhin entzieht", darunter Einreisebeschränkungen für iranische Politiker, Einfrieren von Konten und Lieferbeschränkungen für Industrieprodukte.

    "Iran sieht Vorschläge positiv" meldete die "Süddeutsche Zeitung" (SZ) am 7. Juni, der iranische Chefunterhändler Ali Laridschani sprach von "positiven Schritten", allerdings müssten noch "Zweideutigkeiten" geklärt werden. Die "Frankfurter Rundschau" (FR) fasste den Teheran-Besuch von Solana in dem Satz zusammen: "Es gibt wieder Hoffnung". Die Unnachgiebigkeit und die Provokationen der Iraner, stellte die "Süddeutsche Zeitung" fest, "haben sich gelohnt", sogar die Amerikaner seien nun bereit, mit Teheran zu reden. Der deutsche Außenminister Steinmeier zeigte sich froh, "dass wir im Augenblick über ein Angebot reden können, und wir sind ebenso froh, dass die iranische Regierung entgegen dem Verhalten der letzten Wochen keine brüske Ablehnung signalisiert hat, sondern zum ersten Mal Bereitschaft bekundet hat, dieses Angebot zu prüfen".
  4. Der iranische Präsident Ahmadinedschad bewertete den Vorgang etwas anders. Auf einer Kundgebung bei Teheran sagte er, Iran werde "niemals Verhandlungen über seine eindeutigen Rechte" führen, etwa über das Recht, atomaren Brennstoff zu produzieren. "Die internationalen Monopolisten sind angesichts eures Widerstandes und eurer Solidarität bezwungen und dazu gebracht worden, eure Würde und Größe anzuerkennen", rief er den Massen zu.
  5. Am 12. Juni setzten die fünf Vetomächte und Deutschland der Regierung in Teheran eine Frist bis zum 29. Juni. Bis dahin sollte Teheran eine Antwort auf das "Angebotspaket" geben. Der iranische Präsident erklärte, er habe die Anweisung gegeben, das Angebot "genau zu prüfen", eine Antwort sei "zu gegebener Zeit" zu erwarten.

    "Das allein", schrieb daraufhin die SZ, "weckt im Westen bereits vorsichtigen Optimismus, denn noch vor einem Jahr hatte Teheran ein Angebot der Europäer als Beleidigung geschmäht, noch bevor es die Details überhaupt näher geprüft hatte".
  6. Bei einem Treffen mit dem deutschen Außenminister Steinmeier am 25. Juni in Berlin "betonte der iranische Außenminister Mottaki den Willen seiner Regierung zu einer Verständigung", berichtete die FR, "die Forderung nach einer sofortigen Beendigung des iranischen Programms zur Anreicherung von Uran lehnte er jedoch ab"
  7. Nachdem die Frist vom 29. Juni verstrichen war, kündigt Teheran, eine Antwort bis 22. August an. Die SZ kommentierte am 5. Juli: "Iran betreibt sein Atomprogramm seit Jahrzehnten, seit Monaten wird über das Angebot verhandelt, da wird es jetzt auf ein paar Wochen mehr oder weniger nicht ankommen."
  8. Am 12. Juli schrieb die "Neue Zürcher Zeitung": "Iran gibt sich im Atomstreit unnachgiebig", während die FAZ einen dünnen Silbersreifen am Horizont ausmachte: "EU und Iran wollen Kontakt halten". Zwei Tage später, am 14. Juli, konnte man in der FAZ lesen, der iranische Präsident habe der EU "mit einem Ende der Zusammenarbeit gedroht", Iran werde seine Politik überdenken, sollte sich herausstellen, dass die europäischen Länder nicht "guten Willens" seien.
  9. Eine Woche später bat Iran die Schweiz, eine Vermittlerrolle zu übernehmen.
  10. Am 28. Juli verständigten sich die Vetomächte im Sicherheitsrat der Uno auf den Entwurf einer Resolution, die Iran eine Frist bis zum 31. August einräumte, um die Urananreicherung auszusetzen. Worauf Iran die Vereinten Nationen vor der Verabschiedung warnte. Ein solcher Schritt würde die "Krise in der Region verschlimmern", erklärte der Sprecher des Außenministeriums. Iran würde in einem solchen Falle das Verhandlungsangebot nicht weiter in Betracht ziehen", so die FAZ am 31.7. Am selben Tag verabschiedete der Sicherheitsrat die Resolution, die Iran unter Androhung von Sanktionen auflegte, die Urananreicherung bis zum 31. August auszusetzen. Der iranische Uno-Botschafter reagierte, indem er der Uno empfahl, sich doch lieber mit dem "Staatsterrorismus" der Atommacht Israel zu beschäftigen.
  11. Am 7. August meldete die SZ, Iran wolle allen Sanktionsdrohungen zum Trotz "seine Arbeiten zur Urananreicherung ausweiten".
  12. Zwei Wochen später, am 21. August, kündigte der oberste geistliche Führer des Iran, Ayatollah Ali Chamenei, an, Iran werde sein Atomprogramm "mit Macht" vorantreiben. "Iran hat seine Entscheidung getroffen und wird sein Atomprogramm entschieden fortsetzen und am Ende dessen süße Früchte ernten."
  13. Trotzdem übergab die iranische Führung am 22. August ihre Antwort auf das "Angebot" der fünf Vetomächte und der Bundesrepublik vom Anfang Juni. Einzelheiten wurden nicht bekannt. Iran soll eine "neue Formel" zur Lösung des Konflikts angeboten haben.
  14. Und nun warten alle, was am 31. August passieren wird, wenn die Frist, die der Sicherheitsrat Iran gegeben hat, ausläuft.

Es wird keine Sanktionen geben, dazu wäre eine neue Resolution des Sicherheitsrats nötig. Und womit soll gedroht werden? Eine militärische Option gibt es nicht, weil keine Macht in der Lage ist, sie in die Tat umzusetzen. Alle Sanktionen und Handelsbeschränkungen, die bis jetzt verhängt wurden, haben sich als wirkungslos erwiesen. Umgekehrt hat Iran ein mächtiges Druckmittel zur Verfügung. Iranische Experten haben bereits ausgerechnet, um wie viele Dollar pro Barrel sich der Ölpreis erhöhen würde, wenn die Iraner ihre Produktion drosseln. Der Iran sitzt also am längeren Hebel.

Wenn der Hund das Sprechen lernt

Hinzu kommt, dass es weder um die friedliche Nutzung der Atomenergie noch um atomare Bewaffnung geht, sondern um die "Ehre". Und das ist ein Restposten, der nicht verhandelbar ist, was die Europäer kaum nachvollziehen können, obwohl sie sich noch vor 100 Jahren auch gerne duellierten. Einfache Iraner, die sich weder einen Zahnarzt noch Schulbücher für ihre Kinder leisten können, mögen sich ein Leben ohne Atomkraft nicht vorstellen. Wenn das keine Agenten des Propagandaministeriums sind, die fast täglich in den Nachrichtenprogrammen als Vox populi zum Einsatz kommen, dann sind es Märtyrer, die nicht zögern werden, sich der "Ehre" zuliebe zu opfern.

Auch im Westen nimmt das Verständnis für den Standpunkt der Iraner zu. Oskar Lafontaine hat nicht nur "Schnittmengen" zwischen dem Islam und linker Politik entdeckt, er sagt auch, wenn Amerika, Russland, China, Indien und vor allem Israel die A-Bombe haben , wäre es unfair, sie Iran zu verweigern. Und wenn Iran sie nicht haben dürfe, müssten auch die anderen atomar abrüsten. Mit der gleichen Logik könnte man auch begründen, warum die Polizei und die Gangs gleichzeitig entwaffnet werden müssen.

Iran wird also weiter Katz und Maus mit der EU, mit der Uno und dem Rest der Welt spielen, und die EU, die Uno und der Rest der Welt werden bei diesem Spiel mitmachen. Weil sie keine Wahl haben.

Es wird nicht lange dauern, und Iran wird in der Lage sein, Uran anzureichern. Es gibt Leute, die davon überzeugt sind, er werde es nur zu "friedlichen Zwecken" tun. Ganz ausschließen kann man das nicht. Möglich ist auch, dass es irgendwo in der Welt einen Bauern gibt, der einem Hund das Sprechen beigebracht hat.


 

© SPIEGEL ONLINE 2006
 

26.08.06 17:23
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2590 Postings, 7222 Tage brokeboygute leute in geiselhaft

... die werden gewaltig was auf die birne bekommen, soviel ist sicher. wahrscheinlich gibt es dazu auch keine alternative. meine sorge gilt natürlich nicht den grössenwahnsinnigen politikern und mullahs und auch nicht den miesen spitzeln der allgegenwärtigen geheim- und religionspolizei, sondern jenen armen und wertvollen menschen, die nach 27 jahren mittelalter die schnautze gestrichen voll haben - möge gott sie behüten.  

27.08.06 20:56
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16370 Postings, 7153 Tage quantasWeiterer Nadelstich Irans

Test einer Unterwasser-Boden-Rakete im Rahmen von Manövern

Iran hat am Sonntag eine Unterwasser-Boden-Rakete getestet. Nach Angaben im staatlichen Fernsehen sei der Test erfolgreich verlaufen. Präsident Ahmedinejad und Chefunterhändler Larijani bekräftigten am Wochenende erneut den Willen Irans, sein Atomprogramm weiter zu entwickeln. Vom Präsidenten gab es allerdings moderatere Töne als bis anhin.

(ap/sda/Reuters) Iran hat am Sonntag im Rahmen eines Manövers im Persischen Golf eine Unterwasser-Boden-Rakete getestet. Der Test sei erfolgreich verlaufen, sagte General Sadshjad Kutshaki im staatlichen Fernsehen. Das Fernsehen zeigte Aufnahmen des Raketenstarts von einem U-Boot im Golf und den Einschlag in ein Ziel auf der Wasseroberfläche. Nach Aussagen im Fernsehbericht sei das Ziel getroffen worden. Die landesweiten Manöver begannen am 19. August.

Nähere Angaben fehlen

Die Rakete trage den Namen «Sagheb», was so viel heisst wie «Piercing». Angaben über die Reichweite der Rakete und die Frage, ob sie mit atomaren Sprengköpfen bestückt werden könnte, wurden nicht gemacht. Israel ist seit langem besorgt darüber, dass es von iranischen Raketen getroffen werden könnte. Der Westen vermutet, dass Iran derzeit dabei ist, Atomwaffen zu entwickeln.

Der Präsident weiht Anlage ein

Präsident Ahmedinejad weihte am Samstag einen Teil der Anlage des Schwerwasser-Atomreaktors bei Arak ein. Er betonte, sein Land werde auf der Atomtechnologie beharren. Auch Atomunterhändler Larijani bekräftigte am Sonntag, niemand könne Iran dieses Recht streitig machen. Larijani bezeichnete es als strategisches Ziel, Uran anzureichern. Alle Versuche, Iran davon abzubringen, würden daran nichts ändern, sagte er laut dem iranischen Radio.

Ultimatum läuft aus

Am nächsten Donnerstag läuft das vom Uno-Sicherheitsrat gestellte Ultimatum ab. Darin wird Iran aufgefordert, die umstrittene Urananreicherung auszusetzen. Andernfalls drohen Sanktionen, über die jedoch noch keine Einigkeit besteht.

Ahmedinejad äusserte sich am Wochenende allerdings moderater als zuvor. «Iran ist für niemanden eine Gefahr, nicht einmal für das zionistische Regime», sagte er mit Blick auf Israel. In der Vergangenheit hatte er wiederholt gefordert, Israel müsse «von der Landkarte getilgt» werden.

 


 
 
 

http://www.nzz.ch/2006/08/27/al/newzzERDDXD4I-12.html

 
 
 

29.08.06 15:31
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16370 Postings, 7153 Tage quantasund wie stets mit der Zensur im Iran?

14:50, ergänzt 15:12 -- Tages-Anzeiger Online
Ahmadinejad will TV-Duell mit Bush

Irans Präsident Mahmoud Ahmadinejad hat US-Präsident George W. Bush einen gemeinsamen TV-Auftritt vorgeschlagen, um über weltpolitische Fragen zu diskutieren. Zugleich betonte er das Recht seines Landes auf ein Atomprogramm.

Niemand könne den Iran aufhalten, Atomtechnologien für friedliche Zwecke zu entwickeln, sagte Ahmadinejad heute an einer Medienkonferenz in Teheran. Dies gelte auch, wenn Uno-Generalsekretär Kofi Annan ihn bei seinem bevorstehenden Besuch im Iran darum bitte. Sein Land habe das Recht auf die friedliche Nutzung von Atomenergie. Teheran habe diesen Weg auf der Grundlage internationaler Bestimmungen eingeschlagen.

Ahmadinejad machte zudem den Vorschlag einer gemeinsamen Fernsehdebatte. Er und Bush könnten da Möglichkeiten erörtern, um die aktuell bestehenden Spannungen abzubauen. Als Bedingung nannte der iranische Staatschef, diese TV-Debatte dürfe «nicht zensiert werden, vor allem nicht für die US-Öffentlichkeit».

Zu Beginn der Konferenz hatte der iranische Präsident kritisiert, dass die USA und Grossbritannien die Uno nutzten, um der Welt ihren Willen aufzuzwingen. Die USA und Grossbritannien seien «die Quelle vieler Spannungen», sagte er. Im Uno-Sicherheitsrat genössen sie aber das Vetorecht, Beschwerden dagegen seien nicht möglich. Ahmadinejad stellte das Vetorecht in Frage.

Am Donnerstag läuft die Frist ab, die der Uno-Sicherheitsrat der Führung in Teheran gesetzt hat, um ihr umstrittenes Programm zur Urananreicherung auszusetzen. Andernfalls drohen dem Iran Sanktionen. Teheran hat die Frist als unrechtmässig zurückgewiesen.

 

01.09.06 14:33
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16370 Postings, 7153 Tage quantas60 Tote bei Flugzeugabsturz im Iran

Flugzeugunglück im Iran fordert mindestens 60 Todesopfer
Bei einem Flugzeugunglück im Iran sind mindestens 60 Menschen ums Leben gekommen. Die russische Tupolew-Maschine fing bei der Landung in Maschhad im Nordosten des Landes Feuer, wie das iranische Staatsfernsehen meldete. An Bord der Maschine aus Bandar Abbas waren 140 Menschen.

bluewin.ch 

 

02.09.06 17:15
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16370 Postings, 7153 Tage quantasVerlorene Zeit

Annan trifft in Teheran ein

Beratungen mit der iranischen Führung im Atomstreit

Uno-Generalsekretär Kofi Annan ist am Samstag zu Gesprächen über den Atomkonflikt mit dem Iran in Teheran eingetroffen. Wenige Tage nach Ablauf der Uno-Frist für einen Stopp der Urananreicherung durch Teheran will sich Annan mit dem iranischen Aussenminister Manuchehr Mottaki und Atom-Chefunterhändler Ali Larijani treffen.

(sda/dpa/afp) An diesem Sonntag sind Gespräche mit dem iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinejad geplant.

Wie im Vorfeld verlautete, will Annan seine Gesprächspartner überzeugen, doch noch im Atomkonflikt einzulenken. Teheran hatte die vom Uno-Sicherheitsrat gesetzte Frist, bis zum 31. August seine Urananreicherung einzustellen, verstreichen lassen. Ahmadinejad hatte sich unbeugsam gezeigt. In New York begannen Beratungen über Sanktionen.

Die Europäische Union räumt dem Iran laut dem EU- Aussenbeauftragten Javier Solana eine «kurze» Frist ein, um der Forderung des Uno-Sicherheitsrats nachzukommen. Ein bestimmtes Datum werde dabei aber nicht gesetzt, sagte Solana am Samstag im finnischen Lappeenranta am Rande der Iran-Beratungen mit den EU-Aussenministern.

 
 

03.09.06 13:30
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16370 Postings, 7153 Tage quantasKhatami in den USA

Khatamis Aufruf zum Dialog

Ehemaliger iranischer Präsident spricht in den USA

Der ehemalige iranische Präsident Khatami hat bei seinem Auftritt in den USA die Aussenpolitik des Gastgebers kritisiert. Der Terrorismus werde durch das Vorgehen der USA noch verschärft, sagte Khatami vor der Islamischen Gesellschaft in Chicago. Der Redner forderte zum Dialog auf zwischen wahrhaft Gläubigen.

(ap) Die Aussenpolitik der amtierenden amerikanischen Regierung erzeugt nach Ansicht des früheren iranischen Präsidenten Mohammad Khatami weltweit Terrorismus und Gewalt. Während Amerika angeblich den Terrorismus bekämpfe, verschärfe es mit seinem Vorgehen den Terror und die institutionalisierte Gewalt, erklärte Khatami am Samstag bei einem Besuch in den USA.

Einsatz für Friede und Sicherheit

In einer Rede vor der Islamischen Gesellschaft Nordamerikas in Rosemont bei Chicago rief Khatami die amerikanischen Muslime dazu auf, sich für Frieden und Sicherheit einzusetzen.

Zwischen dem Westen und dem Osten bestehe ein chronisches Missverständnis, das auf die Zeit der Kreuzzüge zurückgehe und bis heute andaure, sagte Khatami vor Zehntausenden von Zuhörern bei der Veranstaltung. Die Muslime rief er auf, eine neue Identität zu schmieden, die die moderne Welt einbeziehe, andere Religionen toleriere und auf Frieden hinarbeite.

Die USA bezeichnete er als «eine grosse Nation» und verwies darauf, dass er als damaliger Präsident Irans weltweit einer der ersten Staats- und Regierungschefs gewesen sei, der die Anschläge vom 11. September 2001 verurteilt habe. «Ich wusste, dass dieses Inferno Extremismus und Einseitigkeit nur intensivieren würde.»

Absage an den Extremismus

Zuvor hatte Khatami vor mehreren hundert Personen in einer islamischen Gemeinde in einem Vorort von Chicago erklärt, es bestehe eine grosse Chance für Dialog und Zusammenarbeit unter gläubigen Menschen. «Aber ich spreche von wahrhaft Gläubigen. Ich meine nicht Extremisten und Terroristen.» Khatami war von 1997 bis 2005 iranischer Staatspräsident. Er gilt als gemässigter Politiker.

 

 
 

05.09.06 14:35
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16370 Postings, 7153 Tage quantasMit der Geduld bald am Ende

EU unternimmt angeblich letzten Anlauf für Lösung des Atomstreits mit Iran

Die EU unternimmt noch einmal einen Anlauf, um Verhandlungen im Atomstreit mit Iran in Gang zu bringen. Wahrscheinlich morgen Mittwoch wird der EU-Aussenbeauftragte Solana den iranischen Unterhändler Larijani treffen. Am Donnerstag sollen dann die sechs ständigen Mitglieder des Uno-Sicherheitsrates und Deutschland über das weitere Vorgehen beraten.

(ap) Die Europäische Union will einen letzten Anlauf für eine Lösung im Atomstreit mit dem Iran unternehmen, ehe internationale Staatengemeinschaft am Donnerstag in Berlin über mögliche Konsequenzen berät. In Übereinstimmung mit einem Beschluss der EU-Aussenminister vom Wochenende will der EU-Chefdiplomat Solana voraussichtlich am Mittwoch in Wien mit dem iranischen Chefunterhändler Ali Larijani zusammentreffen.

Eine offizielle Bestätigung dafür gab es am Dienstag aber zunächst nicht. Solanas Sprecherin Cristina Gallach sagte lediglich, die Kommunikationskanäle zwischen beiden Seiten seien offen. Die Beratungen gelten als letzte Chance für Teheran, drohende Uno-Sanktionen abzuwenden, nachdem das Ultimatum des Sicherheitsrats zur Einstellung der Urananreicherung am 31. August abgelaufen ist.

Mögliche Konsequenzen am Donnerstag

Die politischen Direktoren der sechs ständigen Sicherheitsratsmitglieder und Deutschlands wollen am Donnerstag in Berlin über das weitere Vorgehen im Atomstreit mit Iran beraten. Ein entsprechendes Treffen sei geplant, bestätigte Aussenamtssprecher Martin Jäger. Noch stehe die Tür für Verhandlungen offen, sagte er. «Wir brauchen ein Signal aus Teheran, das uns anzeigt, dass auch Iran an einer ernsten Verständigungslösung gelegen ist.» Ansonsten müsse Teheran «mit Einschränkungen seiner internationalen Handlungsfähigkeit» rechnen.

Annan will Iran nicht isolieren

Uno-Generalsekretär Annan sprach sich am Dienstag erneut für eine einvernehmliche Lösung des Konflikts aus. «Die internationale Gemeinschaft sollte Iran nicht isolieren», sagte Annan bei einem Aufenthalt in Katar der spanischen Zeitung «El Pais». Allerdings müsse die iranische Regierung Schritte ergreifen, um der Welt glaubhaft zu machen, dass sie keine Entwicklung von Atomwaffen plane.

Israelischer Minister hält Krieg für unvermeidbar

Ein israelischer Minister sagte unterdessen, er halte einen Krieg mit Iran kaum noch für vermeidbar. Der für die Koordination mit dem Parlament zuständige Minister Jacob Edery sagte der in Erfurt erscheinenden Zeitung «Thüringer Allgemeine», er sehe nur noch eine militärische Lösung - «je früher, desto besser». Die Bedrohung von Seiten Irans betreffe nicht nur Israel, sondern den gesamten Westen. «Die USA müssen dieses Problem lösen mit ihrer gesamten Macht», sagte das israelische Kabinettsmitglied.

 

 
 
 

Diesen Artikel finden Sie auf NZZ Online unter: http://www.nzz.ch/2006/09/05/al/newzzERQ5XB87-12.html

 
 

05.09.06 15:25
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16370 Postings, 7153 Tage quantasMuslimische Supermacht

Das iranische Atomprogramm ist Teil einer islamistischen Globalstrategie. Gero von Randow kommentiert das internationale Meinungsbild

Das Tauziehen um Irans Atomprogramm ist eines der vorherrschenden Themen der Weltpresse dieser Tage. In den Leitartikeln wird immer wieder gefordert, die „internationale Gemeinschaft“ müsse nun „Geschlossenheit zeigen“, so formuliert es die japanische Yomiuri Shimbun. Doch damit scheint es besonders weit her nicht zu sein; der Kommentator der tschechischen Lidove Noviny äußert sein Unbehagen so: „Da nun das iranische Regime vom UN-Sicherheitsrat ein Ultimatum bis Ende August gestellt bekommen hat, um die verdächtigen Aspekte in seinem Atomprogramm zu beenden, ist es schwer nachvollziehbar, dass Iran am Wochenende von der EU wieder Zeit gewährt wurde, als ob irgendeine höhere Macht den Iranern verboten hätte, die Forderungen der Weltgemeinschaft rechtzeitig zu erfüllen."

Ähnlich sieht es die Basler Zeitung: „Man darf schon staunen: Da ignoriert Iran demonstrativ die Aufforderung des Weltsicherheitsrats und reichert weiter Uran an. Teheran weitet die Arbeiten für einen Schwerwasserreaktor gar aus und beantwortet keine der Fragen der Internationalen Atomenergie-Organisation zu seinem Atomprogramm. Dennoch haben die EU-Außenminister an ihrem Treffen in Finnland nicht einmal über die Möglichkeit von Sanktionen gesprochen.“

Das wird in Teheran aufmerksam registriert. Ein Editorial des einflussreichen Blatts Kayhan fordert die EU-Vertreter denn auch auf, auf diesem Weg weiter zu gehen, zumal sich Russland und China derzeit gegen Sanktionen sperren.

Unterdessen zitierten die Teheraner Mehr News Seyed Yahya Safavi, den Chef der Revolutionsgarden, mit den Worten: „Die islamische Welt ist bald eine globale Supermacht." In einer Rede vor Studenten habe er eine Analyse ausgebreitet, der zufolge die Welt von der Unipolarität Abstand nehme und zu einer Bühne für mehrere Supermächte werden könne: Asien („geführt von China, Russland und Indien“), Europa und die „muslimische Welt“, denn „das gegenwärtige Jahrhundert ist dasjenige des muslimischen Erwachens und Aufstehens gegen den amerikanischen und zionistischen Imperialismus." Wer die „57 muslimischen Länder unter dem Banner des Islams“ einigen und anführen müsse, dürfte ebenfalls geklärt sein: „Chomeini und Chamenei“, wie sich der oberste Revolutionsgardist ausdrückte.

Dies ist der Kontext des iranischen Atomprogramms. Es dient dem Teheraner Regime als Symbol eben dieses „Erwachens“. Die Zweideutigkeiten, die es umgeben, sind absichtsvoll; sie sollen der Welt sagen: Wir könnten, wenn wir wollten, also reizt uns nicht.

Die Zeit 5.9.06

 

06.09.06 09:24
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16370 Postings, 7153 Tage quantasAhmadinejad entfernt liberale Professoren!

Kein liberales Gedankengut an Universitäten

Mahmoud Ahmadinejad will liberale und säkulare Professoren aus den Universitäten des Landes entfernen. Es seien bereits Massnahmen ergriffen worden, die aber noch nicht ausreichten, erklärte der iranische Präsident.


Die Studenten hätten ein Recht darauf zu fragen, warum solche Professoren überhaupt an den Hochschulen lehren dürften, sagte Ahmadinejad heute laut einem Bericht der amtlichen Nachrichtenagentur Irna während eines Treffens mit Studenten. Er beklagte, dass Veränderungen an den Universitäten nur schwer zu erreichen seien.

Das Bildungssystem des Landes werde seit 150 Jahren vom Säkularismus beeinflusst, sagte der Präsident weiter. Die Veränderungen hätten jedoch bereits begonnen. Ahmadinejad hat als Vorsitzender des Revolutionsrats zwar die Autorität, solche Veränderungen anzuordnen. Seine Bemerkungen schienen jedoch eher darauf abzuzielen, fundamentalistische Studenten zu eigenen Kampagnen zu ermutigen. Beobachtern zufolge gibt es noch immer moderat eingestellte Politiker in der Regierung, und auch Teile der Bevölkerung widersetzen sich dem Fundamentalismus des Präsidenten.

«Ein Student muss gegen liberales Denken und liberale Wirtschaft anschreien. Ein Student muss nachfragen, wenn ein säkularer Lehrer jemandem schlechte Noten gibt, der nicht dieselben Ideen hat wie er», sagte der als Hardliner bekannte Staatschef weiter.

Die Regierung pensionierte in diesem Jahr bereits zahlreiche liberale Professoren und Lehrer. Im vergangenen November ernannte Ahmadinejad unter dem Protest der Studenten erstmals einen Geistlichen zum Rektor der ältesten Universität des Landes in Teheran.
TA,6.9.2006

 

06.09.06 19:00
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16370 Postings, 7153 Tage quantasIran spielt weiterhin mit der Zeit.

Atomgespräche zwischen EU und Iran verschoben

Iran nennt Verfahrensfragen als Grund

Der iranische Chefunterhändler Larijani und der EU-Aussenbeauftragte Solana werden heute nicht über eine Aufnahme von Verhandlungen zum iranischen Atomprogramm sprechen. Das Treffen in Wien wurde um einige Tage verschoben. Die Gründe dafür sind nicht klar ersichtlich, Iran nennt Verfahrensfragen. Am Donnerstag wollen die ständigen Mitglieder des Uno-Sicherheitsrat und Deutschland über mögliche Sanktionen gegen Iran verhandeln.

(ap/sda/afp/Reuters) Die für heute Mittwoch geplanten Atomgespräche zwischen der EU und Iran sind verschoben worden. Der iranische Delegierte Ali Ashgar Soltanieh erklärte in Wien, beide Seiten hätten sich auf eine Verschiebung von mehreren Tagen geeinigt. Zur Begründung nannte er Verfahrensfragen.

Der iranische Aussenminister Mottaki sagte in Teheran, derzeit werde noch über Zeit und Ort des Treffens diskutiert. Ursprünglich war verlautet, die Gespräche sollten heute in Wien stattfinden. Die iranische Regierung bestätigte diesen Termin jedoch nicht offiziell.

Treffen als letzter Versuch

Das geplante Treffen zwischen dem iranischen Chefunterhändler Ali Larijani und dem EU-Aussenbeauftragten Javier Solana gilt als letzter Versuch zu klären, ob es eine gemeinsame Basis für die Aufnahme von Verhandlungen über das iranische Atomprogramm gibt.

Teheran hatte in der vergangenen Woche eine Frist des Uno-Sicherheitsrats zur Einstellung der Urananreicherung verstreichen lassen. Aus diplomatischen Kreisen hiess es, Solana sei bereit, kurzfristig zum Sitz der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) nach Wien zu fliegen. Allerdings habe Larijani sein Erscheinen noch nicht zugesagt.

Morgen treffen sich Sicherheitsratsmitglieder

Vertreter der fünf ständigen Mitglieder des Uno-Sicherheitsrats und Deutschlands wollen am Donnerstag in Berlin über mögliche Sanktionen gegen die Islamische Republik beraten. Offenbar erwägt nun auch Russland Wirtschaftssanktionen gegen Teheran. Die russische Regierung schliesse diese Sanktionen gegen Iran grundsätzlich nicht länger aus, sagte der russische Aussenminister Sergej Lawrow am Mittwoch nach Angaben russischer Nachrichtenagenturen bei einem Besuch in Südafrika.

Die Regierung in Moskau verfolge das Ziel, dass Massenvernichtungswaffen und damit verbundene Technik nicht weitergegeben werden dürften. Deshalb werde sie auch Strafen gegen die Islamische Republik in Betracht ziehen, wie sie die Uno erwäge. Allerdings müssten allfällige Wirtschaftssanktionen der «tatsächlichen Bedrohung der weltweiten Sicherheit» angemessen sein. Ausgeschlossen sei «jede Art von Militäreinsatz», sagte Lawrow.

 
 

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