Also, es wird hier bei den Kurszielen schon ziemlich bunt. 95 Euro, 80 Euro; gut 240 Euro sind vielleicht wirklich zu optimistisch, jedenfalls auf 12-Monats-Sicht. Aber die Begründung, Vertrauen verspielt: Ist kurzfristig ein valider Punkt aber Vertrauen worauf denn? Dass die Bilanzen nicht nach Strich und Faden manipuliert und 50% des Ergebniesses erfunden sind? Dass Wirecard in diesem Jahr ein EPS von 5,80 Euro und im nächsten von 7,50 Euro erreicht? Dass Wirecard im DAX bleibt (wobei die Aufnahme ja nicht wirklich Glück gebracht hat)? Dasss Wirecard im nächsten Jahr es schafft, pünktlich den Jahresabschluß zu veröffentlichen? Dass die Milliarde doch nicht verschwunden ist? Dass Markus Braun bleibt oder geht, je nachdem? Dass alle sich wieder lieb haben? Versteht mich nicht falsch - Vertrauen ist wichtig, aber bei einem solchen Wert wie Wirecard wird mir das gerade überstrapaziert. Was ist dem mit dem Vertrauen bei Adyen? Vertrauen darauf: Dass ein 175er KGV in 2-3 Jahren auf Normalmass zurückgeführt wird, was ein EPS von 30 Euro (bei KGV 40) gegenüber 6,86 in 2019 bedeuten würde? Dass Adyen nicht länger und deutlicher unter COVID-19 leidet, wie in Q1 dargestellt? Dass Adyen mal eine Progonose für das laufende Geschäftsjahr erstellt? Und bei Volkswagen: Dass sie nie mehr schummeln werden und damit ein 30 Milliarden Problem entstehen lassen? Dass sie COVID-19 schnell hinter sich lassen? Dass sie die Umstellung auf Elektromobilität überleben? Und bei Bayer: Vielleicht, dass sie nicht wieder eine teure Akquisition machen, nach der das Gesamtunternehmen weniger Wert ist wie das Einzelunternehmen vorher? Normalerweise bin ich kein Freund von knallharten Weisheiten, aber an diese hier glaube ich: At the end of the day, money talks. Und bitte, liebe Forumsmitglieder, kontert jetzt nicht mit der anderen Weisheit, die mit "At then end of the day" beginnt.
|