auch wenns noch länger dauert....irgendwann wird der letzte beschränkte investor erkennen wie günstig der deutsche Immomarkt ist....andere,private, tun es bereits...
"Groß, grün und locker" Die Dänen haben Appetit auf Wohnen in Berlin.Eine nette, renovierte 60-Quadratmeter-Eigentumswohnung in der deutschen Hauptstadt für 60.000 Euro? Kein Problem. Trine Borre, die dänische Maklerin, hat sie im Angebot. Vor zwei Jahren eröffnete sie in Berlin-Kreuzberg ihre Agentur Berlinmaegleren.
"Momentan ist Berlin der größte Markt für Dänen", sagt Borre gegenüber ORF.at. "Vor zwei, drei Jahren waren es Spanien, Frankreich und die Türkei. Aber nicht nur Dänen kommen - es gibt auch viele Kunden aus Norwegen, Schweden, England und Frankreich."
Die Gründe für den Run auf Berlin seien vielfältig, sagt Borre. Der wichtigste ist der Preis: "Der Preis ist niedrig im Vergleich zu anderen Großstädten und zu Kopenhagen. Aber Berlin ist auch sehr nachgefragt, weil es hier so viele Angebote gibt, die man in Dänemark nicht finden kann."
Rendite fünf bis sechs Prozent 80 Prozent der Wohnungen, die Berlinmaegleren verkauft, werden von den dänischen Käufern als Zweitwohnung oder Feriendomizil genutzt. Die anderen Kunden suchen eine bereits vermietete Wohnung; sie erwartet eine Rendite um die fünf, sechs Prozent.
Damit seien sie zufrieden, sagt die Maklerin, denn in Dänemark erhielten sie nur ein bis zwei Prozent für ihr vermietetes Eigentum.
Starker Zuwachs bei ausländischen Käufern In Berlin wurden im ersten Halbjahr 2007 um 10,8 Prozent mehr Immobilien verkauft als im Jahr davor, 70 Prozent davon an Ausländer. Eine Entwicklung, an der auch die Skandinavier beteiligt sind. Mittlerweile haben bereits mehrere Makler aus Dänemark in Berlin ein Büro eröffnet. Weder Peter Gotschalk Jensen und seine Firma BoligBerlin noch Taekker wollen sich das Geschäft entgehen lassen.
Taekker sitzt im dänischen Aarhus und hat vor einem Jahr eine Filiale in Berlin-Kreuzberg eröffnet. Auf der Website gibt man sich selbstbewusst: "Hast Du den Willen zum Sieg, bist Du schwer zu schlagen", so ein Auszug aus der Firmenphilosophie.
"Berlin anders als der Rest von Deutschland" Verbindungsfrau zum Mutterhaus ist Louise von Qualen: "Ich war noch nie in Berlin, und dann war ich für zwei Wochen hier und habe gesagt, eine tolle Stadt", so Von Qualen zu ORF.at.
"Ich hätte nie gedacht, dass ich nach Deutschland ziehen würde, aber Berlin ist so anders als der Rest von Deutschland. Es ist schön locker, man kann aussehen, wie man will. Es ist alles möglich hier. Und dann bin ich hergezogen. Berlin ist fast die einzige Stadt, wo es noch bezahlbare Ateliers und Lofts gibt."
Ateliers und Lofts hat Taekker im Angebot - nicht nur zum Kauf, auch zur Miete. Adressen, Preise inklusive Besichtigungstermine finden sich gleich auf der Website. Die Kunden kommen aus allen Altersgruppen: "Wenn die Dänen überhaupt keine Ahnung haben von Berlin", sagt die Juristin Von Qualen, "dann kaufen sie im Prenzlauer Berg, sonst auch in Kreuzberg, Friedrichshain oder Mitte. Westberlin ist nicht so gefragt. Große Kenntnisse haben die meisten Dänen nicht, sie waren vielleicht als Touristen hier."
Neukölln: 1.000 Euro pro Quadratmeter Genauso ist es auch Borre ergangen, als sie vor zwei Jahren mit ihrem Freund und 16 weiteren Bekannten in Berlin eine Ferienwohnung suchte und fand. Die Erfahrungen, die sie dabei machte, brachten sie zu ihrem derzeitigen Job: Landsleute - natürlich nicht nur die - bei der Abwicklung des Immobilienkaufs zu begleiten.
Berlinmaegleren hat Wohnungen in allen Berliner Bezirken im Angebot, für jeden Geldbeutel. 20-jährige Studenten können sich ihre Wohnung in der deutschen Hauptstadt über ein Darlehen von einer dänischen Bank finanzieren; die älteren hätten meist genug angespart, sagt Borre.
1.000 Euro pro Quadratmeter - das sei etwa der Richtwert für das besonders preiswerte Neukölln mit seinem hohen Ausländeranteil.
Keine Ferienhäuser für Deutsche in Dänemark Die 36-jährige Tina Ratzer wohnt auf der anderen Seite des Landwehrkanals, in Kreuzberg. Sie kam mit ihrem Mann - beide sind Dänen - im Sommer 2005 nach Berlin und blieb. Die Textildesignerin fand ihre Wohnung auch ohne die Hilfe eines Maklers, erzählt sie auf Anfrage von ORF.at:
"Die Stadt ist gleichzeitig sehr groß, ganz ruhig und sehr grün. Wir haben hier ein Kind bekommen, und es gefällt uns sehr gut mit einem Kind hier. Kreuzberg ist ganz ruhig und kinderfreundlich. Auch die Mischung von Leuten ist interessant. Dafür gibt es in Kopenhagen nicht so viel Platz."
Für immer wollen Tina und ihr Mann, der noch studiert, dennoch nicht bleiben. Ein paar Jahre aber schon noch, hofft die Dänin - bis ihr Mann sein Studium beendet haben wird. Vielleicht auch länger. Denn in der Heimat sei man ja schnell: Gleich mehrere Low-Cost-Fluggesellschaften verbinden Berlin mit Kopenhagen.
Das hohe Lied auf Berlin, das viele Dänen singen, stimmen die Deutschen bekanntlich schon seit langem für dänische Ferienhäuser am Meer an. Der entscheidende Unterschied: Sie dürfen sie nicht käuflich erwerben - außer sie ziehen gleich um ins Königreich.
Alexander Musik, ORF.at
----------- Immobilienkrise? Nie davon gehört! |