ALONSO-WUT "Schumacher ist der unsportlichste Pilot der Geschichte" Erst Manipulationsvorwürfe, jetzt persönliche Attacken: Weltmeister Fernando Alonso greift seinen Rivalen Michael Schumacher heftig an. Die Aussagen des Spaniers und seines Teamchefs Flavio Briatore könnten schwerwiegende Folgen für Renault haben.
Hamburg - Die spanische Sportzeitung "Marca" und der Sender Radio Marca zitieren Alonso in einem Interview mit den Worten: "Zinedine Zidane ist mit größerem Ruhm abgetreten als Schumacher. Schumacher ist der unsportlichste Pilot der Geschichte. Es gibt niemanden, der öfter bestraft wurde als er."
Schumachers Manager Willi Weber war von diesen Aussagen enttäuscht: "Ich finde es schade, dass sich so ein Weltklasse-Pilot auf so eine Ebene begibt. Solche Beschimpfungen sind seiner nicht würdig. Man kann seinen Gegner auch schätzen. Das tue ich, weil ich ein Auge für schnelle Piloten habe. Und Alonso ist ein begnadeter Rennfahrer."
AFP Weltmeister Alonso: Vorwürfe gegen Schumacher und die Fia Auf seiner Homepage äußert Alonso, der in der Formel-1-Gesamtwertung zwei Punkte vor Michael Schumacher liegt, zudem Manipulationsvorwürfe, die offenbar gegen den Rennsportverband Fia gerichtet sind: "Die Entscheidungen, die vor Monaten getroffen wurden, haben eine bestimmte Richtung. Michael hat seinen Rücktritt erklärt und es ist klar, wie der über die Bühne gegen soll."
Damit setzt der 25-Jährige die Anschuldigungen aus dem Renault-Lager fort. Teamchef Flavio Briatore hatte bereits am Sonntag in einem Fernsehinterview von Manipulation gesprochen: "Sie haben entschieden, den WM-Titel an Schumacher zu geben, und so wird es auch passieren". Der Italiener, der die Situation mit dem Manipulationsskandal im italienischen Fußball verglichen hatte, bezeichnete seine Aussagen später allerdings als "einen Witz". Die Fia untersucht die Anschuldigungen Briatores trotzdem.
Theoretisch drohen seinem Rennstall Strafen vom Punktabzug bis zum Ausschluss aus der WM - denn laut Fia-Regeln dürfen die Formel 1 und der Verband nicht in Misskredit gebracht werden. Alonso hatte bereits am Sonntag in einem Interview gesagt, dass er die Formel 1 "nicht mehr für einen Sport hält". Diese Aussage findet sich ebenfalls auf seiner Homepage - auf der er Michael Schumacher aber auch als "großen Champion und großen Rivalen" bezeichnet.
Wegen einer schmerzhaften Knieblessur muss Alonso - im Gegensatz zu Michael Schumacher - in dieser Woche auf Testfahrten verzichten. "Ich habe mir in Monza das Knie gestoßen und ein paar blaue Flecke. Das soll jetzt so gut wie möglich heilen, deshalb fahre ich nicht", erklärte Alonso: "Ich bin sehr frustriert von der Situation."
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