Offener Brief an Peter-Paul Weiler (Die Welt)

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neuester Beitrag: 09.02.05 00:42
eröffnet am: 08.04.02 22:52 von: Speculator Anzahl Beiträge: 31
neuester Beitrag: 09.02.05 00:42 von: Katjuscha Leser gesamt: 8647
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08.04.02 22:52
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2284 Postings, 8627 Tage SpeculatorOffener Brief an Peter-Paul Weiler (Die Welt)

Sehr geehrter Herr Weiler,


Mit Interesse habe ich ihren Artikel vom 06.04.2002 „Glücksritter leben von Luftschlössern“ gelesen.

In Ihrem Artikel stellen Sie fest, dass sich in sogenannte Aktienboards nur gescheiterte Spieler und betrogene Anleger tummeln und warnen vor Boardmitglieder die andere mit ausgefeilte Methoden über den Tisch zu ziehen versuchen.

Auch wenn ich der Kernaussage ihres Beitrages zustimme, so meine ich, dass mit der Art und Weise wie Sie es geschrieben haben, Aktienforen zu unrecht in ein dunkles Licht stellen.

Was erwarten Anleger von einem Aktienforum? Sind sie wirklich nach der suche eines „Gurus“ oder möchten sie sich nur mit gleichgesinnten austauschen?

Von wem werden die Leute mehr über den Tisch gezogen? Von einem anonymen und unbekannte „Pusher“ in einem Aktienforum oder eher vom hoch angesehenen Aktienanalyst und Banker?

Damit Sie ein besseres Bild über die deutsche Aktienkultur bekommen, sollten Sie vielleicht öfters bei www.Ariva.de vorbei schauen!

Wenn ich die Dinge richtig einordne, dann stellt sich der Verlauf des Desasters wie folgt dar:

Mit dem Börsengang der deutschen Telekom 1996 wurde dem unerfahren Bürger die Aktienanlage als lukratives Investment verkauft. Dem noch laienhaften und skeptischen Anleger wurden Luftschlösser versprochen und schon bald war über der gesamten Nation das Aktienfieber ausgebrochen.

Firmen am Neuen Markt verdoppelten ihren Wert im Null Komma nichts und wurden von Banken die es ja besser wissen müssten immer noch als Preiswert angepriesen. Es war eine Einbahnstraße, man musste nur Heute kaufen und Morgen verkaufen oder Morgen kaufen und Übermorgen verkaufen. An der ganzen Geschichte verdienten sich die Banken eine goldene Nasse, den sie empfahlen dem Kleinanleger Aktien die sie selbst los werden wollten und diese fielen prompt herein. Lieblinge von damals wie EM.TV, Intertainment oder Intershop sind so gut wie nichts mehr Wert. Das Geld ist futsch, das Vertrauen auch. Nur die Hoffnung bleibt.

Im nachhinein ist es einfach die zerborstene Blasse zu erkennen, nur hat damals kaum einer an ein so tragischen Ende der Aktienhausse gedacht. Und so ist es heute auch ein leichtes, Fehltritte anderer zu kritisieren, besser machen ist da schon viel schwieriger.

In ihrem Beitrag werde ich gleich als „Zocker“ tituliert, weil ich mich zum Teil den Optionsscheinmarkt zugewandt habe. Es werden sogar einige Zitate aufgeführt die völlig aus dem Zusammenhang gerissen sind.
Das Optionsscheine ein viel größeres Risiko als Aktien besitzen (obwohl Technologie Aktien auch nicht ohne sind) habe ich meine Leser immer klar und deutlich gesagt (ich handele daher auch nur Optionsscheine auf Indizes!).

An eine schnelle und dauerhafte Trendwende mag ich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht glauben und so stellen außer Leerverkäufe nur das Handeln mit Optionsscheine eine Alternative zum Aktieninvestment dar.
Bisher habe ich damit mehr Richtig als Falsch gelegen (liest sich in Ihren Beitrag ganz anders!), was sich auch in der Performance meines Musterdepots bei www.aktienboard.com ablesen läßt.

Für mich stellen Aktienforen eine sinnvolle Möglichkeit um sich mit gleichgesinnten auszutauschen dar. Wer länger dabei ist, wird ziemlich schnell zwischen Pusher, Zocker und „normaler“ Investor unterscheiden können. In einem gebe ich Ihnen uneingeschränkt Recht:  Wenn ich eines in den zurück liegenden Jahren gelernt habe, dann ist es keinem zu Vertrauen. Den alle wollen ja nur dein Bestes, dein Geld!

Die geschmierte Republik: http://www.zdf.de/wissen/frontal21/60739/index.html

Überteuerte Immobilien: http://www.zdf.de/ratgeber/wiso/archiv/themen_2001/43804/index.html

Nach dem Betrug kam das Finanzamt: http://www.hr-online.de/fs/plusminus/beitrag/020402anlagebetrug.html


mfG: Speculator  

09.04.02 01:59

2819 Postings, 8913 Tage NoTax..hey Specu, soviel Mühe das ist doch wie Perlen

vor die S....oder glaubst Du das ein Herr P.P.W. überhaupt versteht um was es geht. Aber vielleicht willste ja seinen Job ???? *gg*  

09.04.02 03:01

9161 Postings, 8955 Tage hjw2aubere Antwort o.T.

10.04.02 13:13

2284 Postings, 8627 Tage SpeculatorUnd wieder geprellte Anleger....

Comroads Umsatzblase geplatzt, Scheingeschäfte im großen Stil, Vorstand in Untersuchungshaft!

Aktie verliert über 30%, zeitweise sogar mit über 40% im Minus, Insolvenz droht. Jetzt soll mir ein Peter-Paul Weiler noch einmal sagen von wem mehr Gafahr für den "Otto Normalaktionär" ausgeht? Von einem Zocker und Pusher wie StarIkone (ohne ihn jetzt in Schutz nehmen zu wollen, ich halte von Zocks nicht viel!) bei dem man von Anfang an weiß auf welches Riskante Spiel man sich da einläßt oder beim hochangesehenen Analyst, Banker, Vorstandsvorsitzenden?

Und wie war das auch gleich mit dem hohen Risiko von Optionen auf Indizes???
Die 30 Prozent Verlust bei Comroad dürften wohl nur der Anfang sein, in ein paar Wochen wird die Firma so gut wie nichts mehr Wert sein.

Wer ist der nächste Pleitekandidat?


mfG: Speculator
 

10.04.02 13:23

6537 Postings, 8147 Tage SchnorrerKlasse Speculator. Mit Stil und Eleganz. Klasse. o.T.

10.04.02 13:27

95441 Postings, 8512 Tage Happy EndInteressiert irgendwen ein Peter-Paul Weiler,

der ganz offensichtlich einen oberflächlichen Lückenfüller bei seinem Arbeitgeber abliefern musste?

;-)

Gruß    
Happy End
 

10.04.02 13:29

6537 Postings, 8147 Tage SchnorrerHE: das ist die erste persönliche Analyse,

die ich von Dir lese. Du hast also wirklich eine eigene Meinung? Shocking ...

Nebenbei bemerkt: gut analysiert, denke ich ma ... hahahaha  

10.04.02 13:31

95441 Postings, 8512 Tage Happy Endschnorrer, lass Dich umarmen ;-) o.T.

10.04.02 15:33

15491 Postings, 9006 Tage preises ist skandalös vermeintliche börsenboardpusher,

gescheiterte existenzen und freizeitbörsengurus ala starikone ,sieger usw...(tschuldigung) auf eine stufe mit seriösen privat und landesbankanalysten zu stellen.
genauso fragwürdig ist es privatanleger , die sich in börsenboards informieren und  hin und wieder sogar mit den oben erwähnten gescheiterten börsenboardexistenzen via internet kommunizieren zu vergleichen mit bankmanagern , die mit den ihnen anvertrauten spargroschen ihrer kunden 100te von seriösen und soliden firmen an die börse (neuer markt) gebracht haben .
stets wurden diese unternehmen mit fachkundigem wissen zum kauf empfohlen und mir ist kaum ein fall bekannt wo man anstelle einer bankempfehlung besser noch eine zweite meinumg einholen hätte sollen.
auch unterscheiden sich diese empfehlungen inhaltlich deutlich von den empfehlungen eines boardpushers (zb. boooaaahh kauft schnell wkn xy )

nocheinmal : es ist eine absolute frechheit diese kriminellen "glücksritter " mit der deutschen aktienkultur in verbindung zu bringen .

ich finde das haben selbst sieger und star ikone nicht verdient !

gruß preis
 

10.04.02 16:27

197 Postings, 8840 Tage hagenIch vermisse die smileys ... :) o.T.

10.04.02 16:32

2573 Postings, 8460 Tage josua1123Ich vermisse

die Stellungnahme von Peter-Paul LangWeiler

jo.  

10.04.02 16:50

2284 Postings, 8627 Tage Speculator@Preis

Was hast du in den letzten Jahren gemacht? geschlaffen???

"...stets wurden diese unternehmen mit fachkundigem wissen zum kauf empfohlen und mir ist kaum ein fall bekannt wo man anstelle einer bankempfehlung besser noch eine zweite meinumg einholen hätte sollen..."

Das glaubst du doch selber nicht, oder!?

Einige Beispiele wie sich Politiker, Staat und Banke ungeniert an den "kleinen Mann" bedienen habe ich in meinen Leitartikel als Link beigefügt und ich könnte dir etliche mehr nennen. Schau dir mal wo 70% der so tollen Firmen vom Neuen Markt heute stehen, kurz vor dem Ruin!

Jetzt brauchst du nur zu schauen welche Bank die damals an den Markt gebracht hat, zum kauf empfohlen hat, usw.
Ich sag dir, mit den ganzen Neuemmisionen haben sich Banken, Analysten, Altaktionäre und Vorstände eine "goldene Nase" verdient. Auf Kosten der z.T ahnungslosen Kleinanleger.

Ich will hier auch nicht alle Banker und Analysten in einem Topf werfen aber genauso unfair ist es vom Jornalist Peter-Paul Weiler alle Boardmitglieder in einem Topf zu werfen.

Ich konnte mich nie von der Anlastrategie eines StarIkone oder SiegerTrade anfreunden. Wer aber lust am Zocken hat und solche Tipps folgt, wird auch in der Regel wissen worauf er sich einläßt. Wenn du aber von einer Bank oder Analysten eine Kaufempfehlung bekommst, dann sieht das schon anders aus. Einer Bank vertraut man eben mehr!

Und wenn ich dir jetzt Beispiele nennen würde, wo klar hervor geht daß genau diese Empfehlungen von der Bank oder Analysten selbst verkauft wurden, wie würdest du so etwas nennen???

Ganz einfach, Betrug!


mfG: Speculator

 

10.04.02 16:56

2284 Postings, 8627 Tage Speculatorp.s.

Demnächst sollten wir alle neuen Mitglieder mit dem Satz begrüßen:

"Willkommen im Club der gescheiterten Existenzen" ;-)


mfG: Speculator  

10.04.02 16:57

585 Postings, 8104 Tage HerbK@speculator

ich glaube preis meinte das positiv für SI und Sieger  

10.04.02 17:00

4420 Postings, 8561 Tage Spitfire33Wie wahr. Nur multiple kaputte Typen. *gg* o.T.

10.04.02 17:03

2284 Postings, 8627 Tage Speculator@HerbK, das kommt davon wenn...

man(n) nicht zu ende liest! ;-)

"ich finde das haben selbst sieger und star ikone nicht verdient !

OK, vergessen wir es.


mfG: Speculator  

10.04.02 17:14

15491 Postings, 9006 Tage preis@ speculator

hoffe du hast mich richtig verstanden .

hätte auch schreiben können , daß es kein boardpusher auch nur annähernd mit der kriminellen energie dieser seriösen bankmanagern und analysten aufnehmen kann.

gruß  

10.04.02 17:35

2284 Postings, 8627 Tage SpeculatorBanken ziehen Banken über den Tisch!

KRUMME GESCHÄFTE

Deutsche Bank im Kreuzfeuer

Die Terminbörse Eurex fährt schwerste Geschütze gegen die Deutsche Bank auf. Der Vorwurf: Das Kreditinstitut soll seine Konkurrenten über den Tisch gezogen haben.

Unter Beschuss: Die Deutsche Bank muss sich wegen windiger Markttransaktionen verantworten


Frankfurt am Main - Dabei sollen Händler der Deutschen Bank im März 2001 an der Terminbörse Eurex einen drastischen Engpass an Bundesanleihen (den so genannten "Bobl Squeeze") erzeugt haben. Nach einem Bericht der Wochenzeitung "Die Zeit" geht es den Frankfurtern nun an den Kragen: Das Gremium der Terminbörse, das den genauen Sachverhalt ermittelt, tritt demnach am 27. Mai zusammen. Die Deutsche Bank hatte sich im März vergangenen Jahres rechtzeitig zum Stichtag Bundesanleihen gesichert. Die anderen Banken, die auf Grund der fälligen Bobl-Kontrakte dringend Papiere benötigt hatten, mussten schließlich hohe Preise an die Deutsche Bank zahlen. Der Gewinn des Kreditinstituts aus diesem Geschäft wird in Marktkreisen auf mindestens 50 Millionen Euro geschätzt.
Der Bobl-Kontrakt ist ein Optionsgeschäft mit Schuldverschreibungen des Bundes mit 4,5- bis 5,5-jähriger Laufzeit. Wer am Fälligkeitstermin keine Bundesanleihen liefern kann, muss sich entweder ein teureres Papier beschaffen oder Strafe an die Eurex zahlen. Einige Banken versuchen deshalb, sich untereinander die Anleihen auf Termin zu sichern.

Der Sanktionsausschuss wird nur in äußerst seltenen und gravierenden Fällen angerufen. Deshalb gilt es unter Börsianern bereits als Höchststrafe, vor dieses Gremium zitiert zu werden. Der Katalog des Ausschusses reicht von Freispruch über Verweis und Geldstrafen bis hin zu einem Ausschluss vom Handel für maximal 30 Tage.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,191158,00.html


ich lach mich schlapp! ;-))

mfG: Speculator  

10.04.02 17:43

4579 Postings, 8485 Tage tom68@ all, mein persönliches Fazit dieses

"unglaublichen Vorfalls" - Die Welt über Ariva - ist: Kaufkurse sind da!

mfg "Zockertom" live vom Board der Geächteten und Entnervten Gestrauchelten...etc.  

11.04.02 13:36

2284 Postings, 8627 Tage SpeculatorJETZT wird alles aufgearbeitet, noch mehr Betrug

MERRILL LYNCH

"Piece of Shit" zum Kauf empfohlen

Merrill Lynchs Star-Analyst Henry Blodget hat offenbar ein übles Spiel mit seinem Publikum gespielt. Aktien, die er angeblich intern als Ramsch und Schund bezeichnete, empfahl er in seinen Analysen zum Kauf. Dummerweise gingen seine E-Mails auch an die Staatsanwälte.

New York - Eliot Spitzer spricht von einem "Schatz an unwiderlegbaren Beweisen". Der New Yorker Staatsanwalt, der seit Juli 2001 gegen mehrere Wall-Street-Banken ermittelt, spart nicht mit starken Worten. "Ich denke, das ist ein Fall, bei dem wir Strafanzeigen sehen könnten und sogar Gefängnisstrafen für Analysten", sagte er der "Financial Times". Was Spitzner so sicher macht, ist die Auswertung von rund 30.000 beschlagnahmten E-Mails. Seinen bisherigen Erkennnissen zufolge haben Analysten wissentlich Anleger mit geschönten Analysen getäuscht.

Die Empfehlungen von Henry Blodget
Zu Infospace am 13. Juli 2000
intern: "Diese Aktie ist ein Pulverfass"
offizell: "Kurzfristig kaufen und langfristig kaufen"

Zu Internet Capital am 6. Oktober 2000
intern: "Wir sehen in naher Zukunft keinen Turnaround"
offiziell: "Kurzfristig akkumunlieren und langfristig kaufen"

Zu 24/7 Media am 10. Oktober 2000
intern: "Stück Scheiße"
offiziell: "Kurzfristig akkumulieren und langfristig akkumulieren"

Zu Lifeminders am 4. Dezember 2000
intern: "Stück Scheiße"
offiziell: "Kurzfristig akkumulieren und langfristig kaufen"

Quelle: Financial Times, Staatsanwaltschaft New York



Zum Beweis hat Spitzer vor Gericht brisantes Material veröffentlicht. So bezeichnete Merrill-Lynch-Analyst Henry Blodget in privaten E-Mails Unternehmen abschätzig als "Stück Scheiße" ("piece of shit) und "Pulverfass" ("powder keg"), obwohl die Aktien Investoren zum Kauf empfohlen wurden, zum Teil sogar mit dem bestmöglichen Rating ("Short-term buy and long-term buy"). "So dramatisch und verurteilenswert diese Beweise gegen Merrill Lynch auch sind, es könnte nur die Spitze eines Eisberges sein", sagte Spitzer. Er kündigte an, dass auch andere Wall-Street-Firmen in die Ermittlungen einbezogen werden.

Die "explosivsten Dokumente, die ich je gesehen habe"

John Coffee, Professor für Unternehmensrecht an der Columbia University, nannte die vorgelegten Dokumente gegenüber der "Washington Post" die "explosivsten, die ich je gesehen habe". Die anstehenden Gerichtsverhandlungen könnten für Merrill Lynch und andere Wall-Street-Banken eine "zeremonielle Demütigung" werden.

Merrill Lynch bemühte sich angesichts der schweren und peinlichen Vorwürfe, seinen Ruf zu verteidigen und wies die Anschuldigungen zurück. Die E-Mails seien aus ihrem Kontext genommen worden und die gezogenen Rückschlüsse "einfach falsch". Vizepräsident Robert McCann, zuständig für den Bereich Research, führte in einer Stellungnahme des Unternehmens die zum Teil bereits unternommenen Schritte an, die Arbeit der Analyse-Abteilung zu verbessern. So sollen Analysten künftig nach Erfüllung ihrer Prognosen bewertet und bezahlt werden. Dies sei Teil einer im vergangenen Sommer gestarteten Überarbeitung des gesamten Research-Bereichs.

Spitzer hingegen argumentiert, dass Merrill Lynch das Vertrauen der Investoren missbraucht habe. Systematisch sei die Research-Abteilung als Verkaufsarm für die Investmentbank genutzt worden. Als weiteren Beweis für die Fehler im System führte er die Mail eines ungenannten Merrill-Lynch-Analysten an. Dieser schrieb: "Die ganze Idee, dass wir von der Banking-Abteilung unabhängig seien, ist eine große Lüge".

Der Staatsanwalt drängt offenbar auf ein hohes Strafgeld. In Verhandlungskreisen wird von 100 Millionen Dollar berichtet, die teils als Strafe und teils als Wiedergutmachung an Investoren gezahlt werden soll. Zudem soll sich Spitzer dafür einsetzen, dass die Research-Abteilung als unabhängiger Bereich ausgegliedert wird. "Das würde uns helfen, zu einem Punkt zu gelangen, an dem wir in der ganzen Industrie strukturelle Entlastung bekämen. Ich glaube, man hat erkannt, dass mehr getan werden muss, als nur Überwachungsbüros anzumeckern."

Im Zuge der Ermittlungen interessiert sich die Staatsanwaltschaft auch für andere Wall-Street-Banken. Der US-Bundesstaat New York untersucht mögliche Interessenskonflikte zwischen Analysten und Investmentbanken. Nach Angaben des "Wall Street Journal" vom Mittwoch gehören Goldman Sachs, Credit Suisse First Boston, Morgan Stanley Dean Witter, Lehman Brothers, UBS PaineWebber, Salomon Smith Barney, Lazard Freres und Bear Stearns zu den Unternehmen, die eine Vorladung bekommen könnten.

In den kommenden Monaten müssen sich zumindest die Analysten von Merrill Lynch auf etliche Verhandlungstermine einstellen. Offiziellen Stellen zufolge sollen ehemalige und immer noch bei Merrill Lynch beschäftigte Mitarbeiter zu einer öffentlichen Vernehmung vorgeladen werden.



mfG: Speculator  

11.04.02 14:47

2819 Postings, 8913 Tage NoTax...das ham wir doch schon immer geahnt, das

einzig verlässliche Analysetool ist das ARIVA-BOARD mit seinem breiten
Informations-, Erfahrungs- + Meinungsspectrum. Das mußte mal raus, ...ehrlich *ggg* !!!
 

11.04.02 17:34

25551 Postings, 8382 Tage DepothalbiererAn Speculator

Nochmal zwei Grüne von mir.(Bin gerade kein Moderator, die Anderen waren wohl ähnlicher Meinung.
Wenn Du dem den Brief wirklich schickst,und dessen Reaktion veröffentlichst nochmal 2!
Schon die "Aktie des Tages" Nestle gelesen ?
Die soll man bei ca. 380 Schweizer F. kaufen, weil sie bis 400 steigen soll!!
Aber das ist ja eine seriöse Empfehlung.
Hast Du ein geeignetes Put-Zertifikat auf Nestle??  

12.04.02 20:06

2284 Postings, 8627 Tage Speculator@Depothalbierer

Den Brief habe ich dem Peter-Paul Weiler per Email zugesandt, bisherige Reaktion gleich Null, war auch nichts anderes zu erwarten, oder!?

mfG: Speculator  

12.04.02 20:21

25551 Postings, 8382 Tage DepothalbiererAn Speculator

Eigentlich müßte Dein offener Brief genau so in der Welt als Gegendarstellung veröffentlicht werden.
Irgendwie müßtest Du das an die Öffentlichkeit lancieren, da könnte man richtig was draus machen, wenn Du es geschickt anstellst, kommt vielleicht noch etwas Kohle dabei rum.

Übrigens in der Welt stand "Peace of shit"
Typen wie Blodget werden in einigen Ländern abgeknipst.

Leider habe ich immer noch nichts Geeignetes gefunden, um bei Nestle auf fallende Kurse zu setzen.
Ich werde aber bald ein Konto bei IB eröffnen, damit ich endlich überbewerteten Schrott aller Art leerverkaufen kann.  

12.04.02 20:27

2284 Postings, 8627 Tage SpeculatorDer nächste Skandal...

...wieder Tausende von Anleger Betrogen!!!

@Depothalbierer
Wenn Du oder jemand anders hier, diese Thread öffentlich machen will so hat er mein Einverständnis, mir fehlt die Zeit dazu.


US-BÖRSENSKANDAL

Xerox soll Investoren systematisch betrogen haben

Die US-Börsenaufsicht SEC erhebt schwere Vorwürfe gegen Kopiererhersteller Xerox: Mit Hilfe von Wirtschaftsprüfer KPMG habe das Management die Investoren systematisch in die Irre geführt und Geld in die eigenen Taschen gewirtschaftet.

Washington/Stamford - In der Klageschrift, die am Donnerstag bei einem New Yorker Gericht eingereicht wurde, übt die SEC ungewöhnlich scharfe Kritik an der Xerox-Führung. Das Management habe "Investoren in die Irre geführt und betrogen", heißt es in dem 39-seitigen Papier. Nach Erkenntnissen der Ermittler sei dazu über vier Jahre hinweg ein weitreichendes System von Bilanzierungstricks genutzt worden, das der Bereicherung der Topmanager diente.
Xerox hatte sich Anfang der Woche bereit erklärt, die geforderten zehn Millionen Dollar Strafe zu zahlen und seine Geschäftsergebnisse für die Jahre 1997 bis 2000 neu zu ermitteln. Es handelt sich nach SEC-Angaben um die bisher höchste Strafe für solche Verstöße. Der Xerox-Verwaltungsrat muss außerdem ein Untersuchungsgremium zur Überprüfung der Buchführungsmethoden des Unternehmens einrichten. Dies hat die SEC am Donnerstag in Washington mitgeteilt.

Bei den SEC-Vorwürfen geht es vor allem um die vorgezogene Verbuchung von Umsätzen für das Leasing sowie für Wartungs- und Finanzierungseinkünfte für verleaste Xerox-Geräte. Xerox konnte zwar den Wert der verleasten Geräte sofort verbuchen, doch hätten die Wartungs- und Finanzeinnahmen über die Laufzeit der Leasingverträge verrechnet werden müssen. Xerox verbuchte stattdessen mit Hilfe seiner Buchführungspraktiken die Einnahmen aus der Wartung und Finanzierung schneller als erlaubt.

Die SEC warf Xerox vor, mindestens von 1997 bis 2000 Buchführungsaktionen durchgeführt zu haben, mit deren Hilfe die Firma die Erwartungen der Wall Street übertraf und den Anlegern die tatsächliche operative Leistung verheimlichte. Diese Aktionen hätten gegen die Rechnungslegungsregeln verstoßen. Hierdurch seien Ausrüstungsumsätze von mehr als drei Milliarden Dollar beschleunigt verbucht und die Vorsteuergewinne um rund 1,5 Milliarden Dollar erhöht worden.

"Xerox hat seine Buchführung verwendet, um seine operativen Ergebnisse zu polieren und zu verzerren, statt sie genau zu beschreiben", erklärte Stephen Cutler, der SEC-Aufsichtsdirektor.

Mit schweren Vorwürfen muss sich auch KPMG, langjährige Wirtschaftsprüfer von Xerox, auseinander setzen. Nach Erkenntnissen der SEC hatte ein Prüfer von KPMG die Bilanzierungspraktiken zwar mehrfach kritisiert, dieser wurde aber auf Betreiben von Xerox von seinen Aufgaben entbunden.

Xerox-Chefin Anne Mulcahy hatte zuvor erklärt, der Vergleich lege die noch offenen Fragen mit der SEC bei. Die Behörde hat Xerox als Teil des Vergleichs insgesamt 90 Tage mehr Zeit zur Einreichung ihrer Geschäftsergebnisse für das Jahr 2001 und für das erste Quartal 2002 gegeben. Die Xerox-Aktien sind am Donnerstag um 2,4 Prozent auf 9,70 Dollar gefallen.

 

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