Meiner Meinung nach ist genau dieses Umsatzziel von 5 Mrd. € mit einer angepeilten EBITA Marge von 8% der Burner.
Das Auftragsbuch für 2021 ist fast voll. Da wird aufgrund der derzeitigen Kapazitäten bei den Rotorblättern und den 5 MW Getrieben nicht mehr allzu viel gehen. Nordex hat sich zwar bei den Rotorblätter mittlerweile sehr breit aufgestellt intern (neue Produktion in Mexiko/ Umbau der Spanienproduktion auf das N149/N163 Rotorblatt) und extern (in Brasilien lässt man nun bei Aeris auch N149/N163-Rotorblätter produzieren/ der US RotorblattherstellerTPI fertigt ab Q1 2021 nicht nur in der Türkei für Nordex Rotorblätter, sondern dann auch in ihrer neuen indischen Rotorblattproduktion/ in China lässt man seit Mitte 2019 rd. 1.000 Rotorblätter pro Jahr fertigen), aber das wird nicht so schnell gehen, dass man schon in 2021 aus dem Vollen schöpfen kann. Nebeneffekt dieser nun recht breiten Aufstellung bei den Rotorblätter ist das "natural" Währungshedging. Gar nicht so unwichtig bei den starken Währungsschwankungen. Für mich sind die Rotorblätter der Hauptschlüssel zu einer höheren EBITA-Marge, da die Rotorblätter mit einem Kostenfaktor von 25 bis 30% die teuerste Komponente einer Turbine ist.
Aber zurück zu diesem 5 Mrd. € Umsatzziel. Bis jetzt wurde von Nordex "nur" kommuniziert, dass man ein 6 GW Unternehmen sein wird in der Zukunft. Das entspricht dann ein Umsatz von um die 4,6 Mrd. €. Den sehe ich übrigens für 2021. Dieses 2022er Umsatzziel mit 5 Mrd. € impliziert etwa 6,5 GW an Windkapazitäten im Jahr. Da Windprojekte einen recht langen Vorlauf haben kann Nordex wohl schon recht gut heute einschätzen was in 2022 passieren könnte. Wir werden wohl in den kommenden Quartalen weiterhin gute Auftragseingänge von um die 1,5 GW pro Quartal erleben, denn gut 90% was jetzt an Aufträgen rein kommen wird in Q4 und Q1 2021 ist dann wohl schon für 2022. Sonst hätte sich das Nordex Management nicht so weit ohne Not aus dem Fenster gehängt.
Kurz was zu Vestas und deren EBITA-Marge. Da Vestas in etwa das Dreifache von dem verkauft an Turbinen wie Nordex wird Vestas immer eine höhere EBITA-Marge haben. Stichwort Skaleneffekte bei der Produktion, im Einkauf wie auch im Vertrieb. Das ist halt der Vorteil eines ganz großen Unternehmens. Bei Vestas muss man aber schon auch den großen Bereich Service mit betrachten mit einem Jahresumsatz von 2 Mrd. € und einer EBITA-Marge von rd. 30%. Der peppt natürlich die EBITA-Marge auf. Im reinen Turbinengeschäft ist bei Vestas die EBITA-Marge ohne Corona bei um die 10%. Nordex hat ja nur einen Serviceumsatz von rd. 430 Mio. € bei einer EBITA-Marge von um die 18%. Vielleicht kauft ja Nordex mit den 400 Mio. € Cash vom RWE Deal einen Servicedienstleister. |