lesen- es lohnt sich...................
Schäumendes Bier, lachende und schunkelnde Menschen -- wohin man > schaut: Gemütlichkeit. Doch wie lautet schon die 1. journalistische > Phrase: Die Idylle trügt! > __________________________________________________ > > 07:00 Uhr > Ein guter Tag, um aufzustehen. Verschiedene Kunden besuchen unsere > Firma - und mit 'uns' das Oktoberfest. Ich bin gut drauf und danke > dem Herrn, dass ich da nicht dabei bin, sondern nur gewisse > Kollegensäcke. Hä hä. > > 09:00 > Soeben E-Mail bekommen. Kreimer ist krank, ich soll als Ersatz > mitkommen. Herr! Was habe ich getan, dass Du mich so strafst? > > 09:01 > Aber nicht mit mir. Ich bin schlauer. Und ich habe Freunde. Gute > Freunde. Zum Beispiel Karl, den Betriebarzt: Eine Bierzeltallergie ist > ja schnell diagnostiziert. > > 09:30 > Betriebsarzt attestiert mir glänzende Gesundheit. Blödes *********! > > 14:01 > Endlich Fax vom Anwalt, Spezialist Arbeitsrecht: muss also kein > Trachtengewand tragen. Revidiere Vorurteile über Anwälte. Wir brauchen > das Pack wohl wirklich. > > 14:30 > Abmarsch zum Oktoberfest in einem Pulk von etwa 50 Personen. Bemerke, > dass mein Abteilungsleiter auf dem Weg an einem Stück Butter > herumnuckelt. Was hat er vor? > Egal, ich jedenfalls werde ein Alsterwasser trinken und mich dann aus > dem Staub machen. > > 15.00 > Ankunft. Auf dem Weg von der U-Bahn zum Festplatz torkeln uns die > ersten Betrunkenen entgegen. Sehe meine schlimmsten Vorteile über > Süddeutschland in jeder nur denkbaren Hinsicht bestätigt. Allerdings > sieht Frau Koksdorfer in ihrem Trachtenkleid wirklich nicht > unattraktiv aus. > > 15.07 > Bemerke großen Verkehr um die "Wies'n": Vor allem ankommende und > abfahrende Sanitäter. > > 15:30 > Nach Überquerung einiger Herumliegender erreichen wir Bierzelt. > Sicherheitspersonal will uns nicht reinlassen: Zelt überfüllt. Unsere > Reservierung wird ignoriert. > Zu recht, denn wir können sie nicht nachweisen. Unser Vorstand ist > komplett verschwunden -- dabei haben die Heinis doch die > Eintrittskarten. > > 15:35 > Schlägerei vor uns. > > 15:40 > Schlägerei links neben uns. > > 15:45 > Schlägerei rechts neben uns. > > 15:50 > Schlägerei hinter uns. > > 15:55 > Vorstand gut drauf, vor allem Goldmann und Sachs haben zugelangt und > sich wohl an einer Schnapsbar ein paar erste Runden gegeben. Verstehe, > die Last der Führungsverantwortung... Sicherheitsleute lassen uns nun > ins Zelt. > > 16:00 > Lärm wie in einer Bierhalle - wen wundert's: es ist ja eine. > Äußere dies, doch keiner lacht. > Muss dringend an meinen Gags arbeiten. > > 16:01 > Luft zum Schneiden. Boden nass, irgendwo regnet's rein. Überall rote > Nasen und volle Blasen. Bayerisch gekleidete Kapelle spielt gerade > 'Mambo No. 5'. > > 16:03 > Erste Verluste noch auf dem Gang: Krawczyk von der Entwicklung kriegt > einen Krug auf den Schädel und landet blutend auf dem schmierigen > Boden. > Schmidt, der ihm zu Hilfe eilt, wird von privaten Sicherheitsleuten > offenbar für Angreifer gehalten, mit zwei Gummi-Totschlägern > ausgeknockt und zusammen mit Krawczyk aus dem Zelt geworfen. > Bayerisch gekleidete Kapelle spielt gerade 'Samba di Janeiro'. > > 16:04 > Vorfall arbeitet in mir. Will empört das Zelt verlassen, sehe dann > aber die drohenden Gebärden der Sicherheitsleute und beschließe, > zumindest meine Freimarke für ein Hähnchen und ein Bier zu nutzen. > > 16:12 > Blasmusik schwenkt nun in Richtung 'Boney M.'. Erreichen unsere > reservierte Box. Rücksichtslose Kollegen beginnen sofort zu qualmen. > Als ob die Luft hier nicht schon mies genug wäre. Bin froh, dass ich > es vor zwei Jahren aufgegeben habe. Seitdem ist mein Leben viel > besser. > Habe es leider nicht geschafft, in der Nähe von Frau Koksdorfer zu > sitzen. Wir hätten uns prima über die neue Buchhaltungssoftware > austauschen können. > > 17:05 > ENDLICH! Wir können unsere Bestellung aufgeben! > > 18:04 > Mehrere Frauen, denen ich nicht im Dunklen begegnen möchte, tragen > gleichzeitig etwa zwanzig Maß Schaum pro Arm herein, sowie etliche > Hendl, die ihre besten Zeiten zweifelsohne schon hinter sich hatten, > als der Grill noch in ferner Zukunft lag. > Mit Knödel. > > 18:06 > Stelle fest, dass auf dem Oktoberfest die Maß-Krüge nur Halbe > enthalten. Frage mich auch, wie drei verschiedene Lippenstiftsorten an > mein Glas kommen. Proste Frau Koksdorfer zu. Sie prostet zurück! Wenn > das meine Frau wüsste! > Naja, ein kleiner Flirt hat noch niemandem geschadet. > > 19:09 > Kapelle spielt zackige Militärmärsche. > Neid: Oberhuber neben mir haut klammheimlich ab. Ich will mich schon > mit ihm zusammen verkrümeln, da hinterlässt er mir seine Bier- und > Hendl-Marken. > Nehme an. > Erstens: So eine Person weniger zwischen mir und Gesprächen über den > Schuldbegriff bei Ibsen mit Frau Koksdorfer. Zweitens gilt: Besser den > Magen verrenkt als dem Chef was geschenkt. > > 19:25 > Die zweite Maß schmeckt in der Tat besser als die erste. Blas-Kapelle > spielt Portishead im 3/4-Takt. > > 19:42 > Betriebsarzt und Chefsekretärin sind plötzlich weg. Hab ich schon > Filmriss? > > 19:55 > Die dritte ist die bisher definitiv beste. > > 20:00 > Betriebsarzt und Chefsekretärin plötzlich wieder da. Wo san die bloss > g'wesen? > > 20:18 > Wo hier wohl die Töpfe san? > > 20:19 > Alle haben rote Nasen und prasseln wuid durchanand'. Die negative > Wirkung von Allohol kann nich mehr geleugnet wer'n. Vor allem, seitdem > der Chef in Unterhos'n auf dem Tisch tanzt, was nur hoib so bizarr > wär', wenn seine Sekretärin net oben-ohne mitmachen würde. Wusste gar > nicht, dass es sooo große BHs gibt. > Scheiß-Konfirmandenblase: Ich glaub, ich muss mal. > Chefsekretärin und Abteilungsleiter plötzlich weg. > > 20:26 > I halt's definitiv nimmer aus: Ich muss pinkeln! > > 20:27 > Press mich quälende Stunden durch Menschenmassen, nur um dann eine > Schlange zu erreichen! Anstehen an Pisspötten? San die denn narrisch? > > 20:28 > Oh Gott, oh Gott, wenn das mal gutgeht... > > 20:29 > Oh ********, oh Mann, o Gottogott, ah, ah, bald, da vorne, noch drei > Mann... Himmel! Die stenga ja vor'm Waschbecken an! > > 20:30 > AAAAAAAAAAHHHHHHHHHHHH! > Der Abfluss ist frei. > > 20:40 > Kollegen sind nett: Bei meiner Rückkehr stand schon ein neues Bier > bereit. Zigarre lehne ich allerdings ab. Kaue heimlich > Koffeintabletten. > Chefsekretärin immer noch, sowie Goldmann und Sachs plötzlich weg. > Abteilungsleiter wieder da. Rätselhaft: Auf dem Klo hab ich sie nicht > gesehen. > Abteilungsleiter sieht verschwitzt aus. Mir is auch scho warm... > > 20:42 > Nehme Zigarre nun doch an, schließlich kann ich die mir nun gegenüber > sitzende Frau Koksdorfer nicht alleine rauchen lassen. > > 20:50 > Am Nebentisch übergießen fünf Neuseeländer drei Italienerinnen mit > Bier. Erstaunlich, wie transparent T-Shirts werden können. > Sakra: An dene Nippel kennt' ma ja an Huat aufhängen! > > 21:10 > Chefsekretärin sowie Goldmann und Sachs plötzlich wieder da. Ich geb's > auf. > Unterhalt mich prima mit Frau Koksdorfer. Gebe den Mann von Welt, > weise auf [4]mein Buch hin, und mach schlüpfrige Anspielungen, > immerhin spüre ich ihren nackten Fuß an meinem Hosenfall. > Als ihr unter dem Tisch meine Hand auf den Schenkel legen will (hey! > nur legen! Was ist daran schlimm?), feuert sie mir eine. G'schamige > Zicke! > > 21:20 > Ihr Fuß steckt immer noch in meinem Hosenfall. Versteh oaner die > Weiber! Schaue allen anwesenden Dirndl-Dirnen auf'n Mund, um a bisserl > Oralsex zu visualisiern. > > 21:29 > Herrgottna, langsam werd ma des Sperma flockig. Wend mich der > Chefsekretärin zu. A bisserl was geht imma... Thekla hoasst se also, > die oide Schnoi'n. Und sie liebt meine Sex-Witzerl, tja, hat hoit an > G'schmack. Ja, so soin de Dirnen sein: Verrucht! > Fühl mi a bisserl benommen. Kau noch mehr Koffeintabletten. Werd scho > helf'n. > Fuß knet' wieder - jo wos is jetz dees? > > 21:31 > Ois klärt si auf: Es war (und ist) Theklas Fuß. Dass sie Tippen kann, > dees war ja quasi bekannt, aber auch mit de Fiass hat's drauf, oh la > la und lujah, sog i. > 21:32 > Thekla mocht an Subberwitz: Wos is ein Super-Macho? Haha. Jo, oiso, > der lässt sich eine Stunde lang oan blosn, kommt dann aber net zum > Abspritzn, sondern es wird bloß sein Ringelpitz woach. Nachhert frogt > er des Woaberl: Hey, Schnoi'n, mach D'r nix draus, aber: passiert Dir > des eefters? Ha-ha. > > 21:40 > Stoarker Urin-Geruch. Koa Ahnung, wo der herkommt... is eh egal, i > liag mit der Thekla unterm Tisch. > Proktisch: Sie hat längst koa Unterwäsche mehr an. Mit viel Mühe > quetsch ich moan elften Finger, Codename "Zyklop", durch'n Eingriff > von dera verdammten Schiesser-Unterhosen. > Ich Depp, ich bleeder! Hätt i doch bloss den Slip an'zogen! Jetzat > wois i a, warum mei Frau mir immer sogt, ich soi de Unterwäsch'n > bassend zum Hemd anzian! > > 21:41 > Geräumig, aber warm und feucht. Jodelhidü! > Extrem feucht. Ernüchternd feucht. > Kam da etwa schon jemand, ehe ich kam? > Naja, jetz' is eh scho wurscht. > > 21:42 > Bald, ja, gleich, Kloane, i komm gleich, jo! jo! Johh! Glei! > > 21:43 > WAAAAH! Goldmann und Sachs aus dem Vorstand übergeben sich lautstark > unter den Tisch! > Auf uns! > 10 Sekunden vor dem Raketenstart! > Bin auf oan Schlag wieder nüchtern. > > 21:44 > Thekla flüchtet kriechend unter anderen Tisch und bleibt bei dortiger > Swinger-Party liegen. Will ebenfalls aufstehen, rutsch' aber in > Erbrochenem aus. > Sakra, hier unten ist ois platschnass und mit halbverdaute > Knoedel-Fetzen verschmiert. Ey, die Hendl-Haut hättens vor'm Schlucken > doch wenigstens kau'n können! > > 21:45 > Endlich auf'n Knien, aber orientierungslos. Wem gehört der Rock vor > mein' Augen? > Ey! Netter Schlüpfer, der mit der aufgedruckten Madonna vor dem > goldenen Dreieck. > Verdammt! Wieder ausgerutscht! > > 21:46 > Wuarg! Kann kaum glauben, dass Goldmann und Sachs soviel kotzen > können. Mache den Fehler, ungläubig an dem wiedergekäuten > Haxn-Blaukraut-Bier-Geschmisch zu riechen. > Sofort wird mir übel. > Übergebe mich zwischen die Beine der Fremden vor mir. > > 21.47 > Schlechte Idee, war Frau Koksdorfer. > (I glaub, I schloach mi.) > > 22:17 > Hob mi draussen mit Dosenbier duschn lossn. Jetzt gets ma wieda bessa! > > 22:37 > Bloskapöin spuit 'In the Mood'. Ja sogg a moi, is des ewwa boarisch? > Zefix hallelujah! Die bleede Negermusich kriagat i doch zuhaas > ollaweil scho dreimoi. > > 22:45 > Noch a Viertelstund, nachher machens zua, die bleeden Deppen, die. > Statt doss mer no a Moss bringa datn. Aber dees gibts ja gar nia > ned... > > 23:01 > verreckta hundsvott, schloach di! oda i fotz dr links und rechts oane, > dass' nura so schnockelt, du... > host mi? > wos wuist? > no kimm her, birscherl, wennds di trau... > > 04:17 > Zefix! Wo bin i? > > 05:47 > Verdammt. Wo bin [5]ich? > > 05:51 > Sonne geht auf. A Zamperl, wollte sagen: ein Hund steht quer über > meinen Gesicht. > > 05:52 > Der Hund hebt das hintere, rechte Bein. > > = > |